Ein Tag im Spatzennest - zu Besuch im Kronacher Rosenberg-Kindergarten
Autor: Magdalena Kestel
Kronach, Sonntag, 08. Sept. 2019
Vom eigenen Aufenthalt im Kindergarten sind meist nur noch verschwommene Erinnerungen übrig. Um diese Zeit aufleben zu lassen, war unsere Mitarbeiterin einen Tag lang im Kronacher Rosenberg-Kindergarten zu Besuch.
Kurz vor 8 Uhr herrscht bereits reges Treiben im Spatzennest. Die Kinder sind schon hellwach und tummeln sich an den Tischen. Legosteine und Puzzleteile liegen bereit. Nach und nach trudeln weitere kleine Ankömmlinge in den Gruppenraum ein und begrüßen ihre Erzieherinnen mit einem Händedruck.
"Das ist uns sehr wichtig", betont Leiterin Birgit Kestel. "So zeigen wir auch den Kindern gegenüber Wertschätzung und wir können besser einschätzen, wie es ihnen heute geht." Einem Kind fällt der Abschied von Mama an diesem Morgen nicht ganz so leicht. Ein paar Tränen kullern die Wangen hinunter. Doch die beruhigenden Worte auf dem Schoß der Erzieherin helfen, und die Tränen trocknen schnell.
Spatzen und Mäuse
Spatzennest und Mäusefamilie nennen sich die zwei Gruppenräumen im katholischen Kindergarten Maria-Theresia-Gerhardinger, der den meisten Kronachern unter dem Namen Rosenberg-Kindergarten ein Begriff ist. Auf jeweils 60 Quadratmetern können sich hier bis zu 27 Kinder den ganzen Tag austoben. Bauplatz, Legoecke, Puppenwohnung, Lesebereich - Langeweile kommt da kaum einmal auf. Viel Platz zum Bewegen gibt es außerdem im hauseigenen Turnraum und dem weitläufigen Garten hinter dem Haus, der mit unzähligen Spielgeräten ausgestattet ist.
Nachdem alle in ihrem Gruppenraum angekommen sind, beginnt der Tag im Kindergarten mit dem Morgenkreis. "Biggi", wie Kestel von den Kindern genannt wird, liest die Namen ihrer Spatzen vor. Diese begrüßen die Gruppe nacheinander singend und dürfen einmal im Stuhlkreis herumspringen. Dabei gibt es auch eine kleine Breakdance-Einlage von Vorschulkind Max. Durch den morgendlichen Stuhlkreis bekommen die Erzieherinnen außerdem einen Überblick, welche Kinder zum Mittagessen bleiben. "Wir besprechen auch, was am jeweiligen Tag ansteht und die Kinder erwartet", erklärt Leiterin Kestel.
Spielerisch wird dann am selbstgebastelten Kalender an der Wand das richtige Datum eingestellt. Zeit für ein paar kurze Kreisspiele ist ebenfalls eingeplant.
Zeit für das Frühstück
Danach steht das gemeinsame Frühstück an. "Das ist umso wichtiger, da oftmals am Morgen zu Hause nicht die Zeit dafür ist", sagt Erzieherin Martina Zwosta. Gerade in der heutigen Zeit voller Stress und Unruhe sei das bewusste Frühstücken für die Kinder daher besonders wichtig. "Außerdem legen wir Wert auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung." Deshalb gibt es täglich einen Obst- und Gemüseteller.
Die Größeren sind bei der Vorbereitung mit eingebunden, schneiden und schnippeln fleißig mit. Den Kindern schmecken die Karotten- und Kohlrabistreifen, Bananenscheiben und Apfelstücke. Auch wenn manch einer zwischen Gemüse und Obst noch nicht so richtig unterscheiden kann, werden die Vitamine fleißig gegessen.