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Ein Novum für das Bildungszentrum Wallenfels


Autor: Veronika Schadeck

Wallenfels, Mittwoch, 17. August 2016

In Wallenfels soll ein generationsübergreifender Indoor-Aktivbereich auf dem Areal der jetzigen Schulschwimmhalle geschaffen werden.
Erst wenn die Turnhalle und das einstige Lehrschwimmbecken saniert sind, ist die Sanierung des ehemaligen Wallenfelser Schulgebäudes vollends abgeschlossen. Fotos: Stadt Wallenfels


Die Stadt will zusammen mit dem Caritas-Verband neue Wege gehen. Das wurde am Dienstagabend beim Besuch des Bayerischen Kultusministers, Ludwig Spaenle (CSU), im Bildungszentrum deutlich. Es geht um ein Novum, um die Schaffung eines generationsübergreifenden Indoor-Aktivbereichs auf dem Areal der jetzigen Schulschwimmhalle.

Wie jetzt? Soll das neue Projekt "Indooraktivplatz" oder "Indoorgenerationenspielplatz" heißen? Bürgermeister Jens Korn (CSU) schmunzelt bei der Frage: "Der Name der Einrichtung muss noch gefunden werden!". Fakt ist jedoch, "es wird eine spannende Geschichte werden".

Um was dreht es sich? Es geht um das seit 2005 geschlossene Lehrschwimmbecken in der ehemaligen Schule, im jetzigen Bildungszentrum. Damals hat die Stadt diese Einrichtung wegen des hohen Sanierungsbedarfs geschlossen.

"Die Stadt wäre finanziell überfordert gewesen".


Kombination von Trainingsgeräten

In jüngster Vergangenheit gab es nun verschiedene Überlegungen, was nun mit der Schulschwimmhalle passieren soll. Eine Wiederinbetriebnahme wurde aus wirtschaftlichen Gründen und aufgrund dessen, dass nur rund 80 Grundschüler im Bildungszentrum beschult werden (in den 70-er Jahren waren es über 600 Schüler), schnell wieder verworfen. Der Gedanke, ein renoviertes Schwimmbad der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, trägt sich nicht, da die Stadt über ein eigenes Freibad verfügt und außerdem in der näheren Umgebung attraktive Hallenbäder und Thermen vorhanden sind. Die Wasserwacht engagiert sich zudem stark, dass jedes Kind das Schwimmen lernt.

Schließlich wurde die Idee mit der Schaffung eines Platzes für Aktivitäten aller Generationen im Indoorbereich geboren. Sowohl der Bürgermeister als auch seine "Partnerin", die Geschäftsführerin des Caritas-Verbandes, Cornelia Thron, geraten ins Schwärmen. Beide denken dabei an spezielle Geräte, an eine Kombination von Trainingsgeräten, die einfach zu handhaben und unter anderem auch für Senioren geeignet sind. Auch die soziale Dimension sprechen beide an, denn bei Sport und Bewegungen sollen sich die Menschen begegnen und Kontakt über Generationen hinweg knüpfen. Es sollen sportliche Ziele in einem Indoorbereich erreicht werden können, die zu einem ganzheitlichen Wohlbefinden führen. Die Einrichtung sollen alle nutzen können, stellen Korn und Thron klar, vom Kleinkind über die Vereine, Senioren bis hin zu den Senioren des Caritas-Pflegeheims.


Viel Fantasie

Die Idee hörte sich so gut an, dass Kultusminister Spaenle spontan seine Unterstützung den beiden zusicherte, zumal er sich ja als "ein Mann mit viel Fantasie" bezeichnete.

Er fordert Jens Korn und Cornelia Thron auf, ein Konzept auf die Beine zu stellen. Dies wollen die beiden auch machen. Noch in den Sommerferien soll nun eine Zusammenkunft mit den Stadträten und Vereinsvorständen, Kirchenvertretern sowie den Partnern des Bildungszentrums einberufen werden. Es geht um eine genaue Bedarfsermittlung, um Vorstellungen.

Danach will sich der Bürgermeister wiederum an Spaenle wenden, der meinte, dass hier verschiedene förderentscheidende Institutionen zusammengebracht werden sollten.


Finanzierungshilfen

Jens Korn sieht auch Finanzierungshilfen durch den Städtebau als möglich an, zumal es sich ja um die Wiederbelebung eines Leerstandes handelt, der einer Nutzung für eine breiten Öffentlichkeit zugeführt werden soll. Zuvor steht allerdings die Sanierung der oberhalb des Schwimmbeckens gelegenen Turnhalle an. Die beiden Einrichtungen wurden ebenso wie das Schulhaus Ende der 60-er, Anfang der 70-er Jahre gebaut. Laut Jens Korn wird die Turnhalle auch von vielen Vereinen genutzt "Der Belegungsplan ist voll!" Hier steht die Finanzierung unter Dach und Fach, zumal die Stadt Fördermittel in Höhe von 270 000 Euro aus dem Kommunalinvestitionsprogramm (KIP) zugesichert bekommen hat. Cornelia Thron definiert die Äußerung von Spaenle zur generationsübergreifenden aktiven Einrichtung so: "Er hat sich unser Anliegen zur Chefsache gemacht!"


"Gemeinsam schaffen wir das!"

Sie fühlt sich mit Wallenfels stark verbunden, zumal ihre Caritas nicht nur Träger des Pflegeheimes und des im Bildungszentrums integrierten Kinderhorts ist, sondern ihr Wohlfahrtsverband mit 118 Mitarbeitern auch der größte Arbeitgeber der Stadt ist. Demnächst sollen es mehr werden, dann nämlich, wenn aus dem ehemaligen Kindergarten ein Demenz- und Intensivpflegezentrum wird. Rund 4,1 Millionen Euro werden in dieses Projekt investiert. Das Personal der Caritas in Wallenfels soll nach Fertigstellung um 30 Mitarbeiter aufgestockt werden.
Jetzt aber, nachdem Spaenle sich für die Ideen zwecks künftiger Nutzung des Lehrschwimmbeckens begeistern konnte, ist sie zuversichtlich: "Gemeinsam schaffen wir das!"