Ein modernes Zuhause für Familie Sunderland
Autor: Rebecca Vogt
Wilhelmsthal, Donnerstag, 10. Januar 2019
In der Sendung "Zuhause im Glück" wird Familien bei der Renovierung ihres Heims geholfen. Für Anikka Sunderland aus Hesselbach, die an Multipler Sklerose erkrankt ist, erwies sich das Format als echter Glücksfall.
Die "Kleine Gasse" in Hesselbach bei Wilhelmsthal macht ihrem Namen alle Ehre. Sie ist gerade breit genug, um sie mit dem Auto passieren zu können. Auf halber Höhe steht ein altes Bauernhaus mit weißer Fassade. Hier wohnt Anikka Sunderland. Seit dem 8. Januar sind sie, ihre Geschichte und das alte Bauernhaus, durch die RTL-2-Sendung "Zuhause im Glück - Unser Einzug in ein neues Leben" einem deutschlandweiten Publikum bekannt.
"Ich fühle mich sehr wohl", sagt Anikka Sunderland und lässt den Blick durch ihre frisch renovierte Küche schweifen. Die junge Frau sitzt am Esstisch, vor sich eine Tasse Kaffee. Auf dem Küchenboden hat Hund Jake Platz genommen, Kater Teddy hat es sich auf der Eckbank bequem gemacht. Der Raum wirkt hell und einladend. Kaum zu glauben, dass es hier vor gut einem halben Jahr noch ganz anders aussah. Aus der düsterwirkenden, in die Jahre gekommenen Bauernhausküche ist ein moderner, einladender Raum geworden. "Ich habe es selbst noch nicht so ganz realisiert", sagt Sunderland.
Haus musste barrierefrei werden
Die Renovierung war auch aus einem anderen Grund dringend notwendig: Vor einigen Jahren erhielt Sunderland die Diagnose Multiple Sklerose. Durch die Krankheit stellte beispielsweise die Treppe vom Erdgeschoss in den ersten Stock, wo Sunderlands Schlafzimmer lag, ein ums andere Mal eine unüberwindbare Herausforderung dar. "Es gab Tage, an denen ich nach einem Viertel der Treppe umgedreht bin und dann auf der Couch im Wohnzimmer schlafen musste", erzählt Sunderland.
Für die Sendung, in der Familien in Not bei der Renovierung ihres Eigenheims geholfen wird, angemeldet hatte Sunderland ihre Schwägerin. Im Mai sei dann von RTL 2 der Anruf gekommen. "Ich war baff und habe geheult vor lauter Freude", erinnert sich Sunderland.
Renovierung innerhalb weniger Tage
Innerhalb von acht Tagen verwandelte das aus zwölf Handwerkern, zwei Architekten und einem Bauleiter bestehende Team das alte Bauernhaus in ein modernes und für Sunderland ohne Hindernisse begehbares Heim: Sie lebt jetzt im Erdgeschoss, ihre beiden Töchter teilen sich den ersten Stock. In der Küche gibt es zum Beispiel eine Arbeitsplatte, die etwas niedriger angebracht ist und sich mit einem Rollstuhl unterfahren lässt. Neben der Eingangstür zum Haus wurde ein kleiner Aufzug angebaut. Dieser sei eine echte Erleichterung, berichtet Sunderland. "Wenn ich zum Einkaufen gehe, bin ich oft platt, wenn ich nach Hause komme, und dann ist es schön, die Treppe umgehen zu können." Entschieden fügt sie hinzu: "Ich nutze den Aufzug aber nur, wenn es wirklich nicht anders geht. Ich will ja trotzdem mobil bleiben."