Ein Gewirr von Leitungen in Mitwitz
Autor: Friedwald Schedel
Mitwitz, Dienstag, 14. Juni 2016
Die Arbeiten für "Ort schafft Mitte" gehen zügig voran. Bürger und Geschäftsleute zeigen viel Verständnis für die Behinderungen.
Der Mitwitzer Bürgermeister Hans-Peter Laschka hat der Baufirma ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis zum großen Festzug am 18. September dieses Jahres muss die Ortsdurchfahrt begehbar sein. Bis dahin sind es noch einige Wochen Zeit, aber es ist auch noch viel zu tun.
Heute starten die Arbeiten am weiteren Abschnitt der Ortsdurchfahrt: Richtung östlichem Ortsausgang, von der Sparkasse bis zum Breitenseeweg, wird der Asphalt abgefräst. Das heißt, von Kronach oder Haig aus kann man nur noch bis zum Kreisverkehr an der Tankstelle fahren. Dafür ist der erste Bauabschnitt zwischen dem südwestlichen Kreisverkehr und der Einmündung der Staatsstraße 2208 Richtung Neustadt bei Coburg asphaltiert und befahrbar. Über eine Ampel wird der Verkehr geregelt.
80 Prozent Zuschuss
Der Mitwitzer Bürgermeister zeigt, was beim ersten Bauabschnitt alles gemacht wurde. So gelungen soll auch der andere Teil der Ortsdurchfahrt-Sanierung werden. Zu den geschätzten Gesamtkosten von zweieinhalb Millionen Euro gibt es 80 Prozent Zuschuss.Die Gemeinde hat die Industriebrache der ehemaligen Firma Fischer gekauft. "Das war nicht einfach, weil wir mit fünf Eigentümern verhandeln mussten", blickt Laschka zurück. Auf dem Platz wird nichts gebaut, nur der Baumbestand wird ein bisschen ausgelichtet, um den Blick von der Straße zum Wasserschloss freizugeben. Laschka sagt strahlend: "Schon vom Ortseingang aus soll das wunderschöne Wasserschloss zu sehen sein." Bei der Neugestaltung dieses Bereichs werden auch der Festplatz und die Föritz mit einbezogen. Ein altes Haus am Ortsrand wurde gekauft und abgerissen, damit der Gehweg zum Wanderparkplatz durchgängig gebaut werden konnte.
Besondere Akzente
Um die Mitte von Mitwitz zu dokumentieren, setzt der Marktgemeinderat auf drei farbliche und gestalterische Akzente: Zwischen Rathaus und Sparkasse wurden besondere Straßenleuchten, Stelen, aufgestellt. Davor und danach werden moderne Leuchten montiert. Natürlich haben alle Leuchten modernste LED-Technik "und ein ganz klasse Licht", schwärmt der Bürgermeister. Im Innenbereich liegt Granitpflaster auf den Gehsteigen, natürlich mit verschiedenen Größen der Steine.
Das war eine Herausforderung für die Pflasterer, die sie jedoch gemeistert haben. Optisch ist das gelungen. In den Randbereichen der Ortsdurchfahrt wurde und wird Betonpflaster verwendet. Das hat aber einen Natursteinvorsatz und sieht edel aus. Als dritten optischen Unterscheidungspunkt zwischen dem Zentrum und den Randbereichen dient die Farbe des Asphalts: "Der wird im Kernbereich viel heller", kündigt der Bürgermeister an. Der Platz vor dem Ärztehaus wird erst im kommenden Jahr fertig. Das daneben stehende Haus wurde von der Marktgemeinde gekauft und wird zu einem touristischen Zentrum und einem Schmuckstück im Ortskern umgebaut. "Vergangenes Jahr hatten wir 35.000 Übernachtungen in den Mitwitzer Hotels und Pensionen. Für unsere Urlauber wollen wir natürlich etwas tun, eine Anlaufstelle für sie schaffen", kündigt das Gemeindeoberhaupt an.
Herausforderungen für die Bauarbeiter
Beim Begehen der Baustelle zeigt Hans-Peter Laschka auf, vor welchen Herausforderungen die Bauarbeiter stehen. Im Untergrund liegt ein Gewirr von Leitungen. Von vielen weiß man nicht, ob die überhaupt noch gebraucht werden. Teilweise erlebten die Bauleute große Überraschungen. Fanden Bauweisen, die sie gar nicht kannten, die zur damaligen Zeit sicher nur ein Provisorium darstellten. Vorsicht ist angesagt, denn vor manchen Leitungen wird gar nicht gewarnt, es liegen keine farblich gut erkennbaren Warnbänder drüber. Alle Hausschieber werden erneuert, die Oberflächenentwässerung wird ebenfalls neu gemacht, weil sie zu niedrig lag. Die Schmutzwasserkanäle wurden, wo es nötig war, erneuert, oder mit Inliner verkleidet. Der Kirchplatz ist neu gepflastert worden. Das hat auch den Anschub für weitere Arbeiten in privater Hand gegeben. Zurzeit wird die Illumination des Rathauses an der Stirn- und Straßenseite vorbereitet, die Halterung für die Scheinwerfer werden im Boden installiert. Auch an die Behinderten hat man gedacht, die Bordsteine abgesenkt, für die Sehbehinderten an den Übergängen speziell strukturierte Steine gesetzt.