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Ein Bürgermeister-Stuhl wird frei


Autor: Veronika Schadeck

LKR Kronach, Donnerstag, 21. Juli 2016

Die Landratswahl steht vor der Tür. Der Ausgang wird nicht zuletzt auch Auswirkungen auf Marktrodach beziehungsweise Steinbach am Wald haben.
Im September werden die Wähler in die Wahlkabinen gerufen. Dann wird ein neuer Landrat gewählt. Im Anschluss wird es entweder in Marktrodach oder in Steinbach einen neuen Bürgermeister brauchen.


Bis zur Landratswahl am 25. September sind es noch neun Wochen. Je näher der Termin rückt, desto mehr wird darüber gesprochen, welcher Landratskandidat denn nun den Wahlkampf für sich entscheiden wird. Ebenso heiß diskutiert wird, wer in den Gemeinden Steinbach am Wald und Marktrodach die Nachfolge von Klaus Löffler (CSU) und Norbert Gräbner (SPD) antreten könnte.

"Wir haben uns noch keine Gedanken gemacht", so der CSU-Fraktionsvorsitzende aus Marktrodach, Michael Stöhr. Der CSU-Ortsverband Marktrodach geht davon aus, dass der CSU-Landratskandidat Klaus Löffler den Chefsessel im Landratsamt erobern wird und Norbert Gräbner weiterhin Bürgermeister von Marktrodach bleiben wird. Zumindest vorerst, sagt der Marktrodacher Gemeinderat Jörg Müller (CSU). Er vertritt gar die Meinung, dass Norbert Gräbner (SPD) gar kein Landrat werden möchte.

Er habe den Eindruck, dass Gräbner den Landratswahlkampf dafür nutze, um seinen Bekanntsheitsgrad zu steigern und in Wirklichkeit den Sprung in den Landtag anstrebt.

"So ein Schmarrn", kommentiert Gräbner Müllers Aussage. "Das nächste Spiel ist das schwierigste und wichtigste", blickt Gräbner auf den Landratswahlkampf. Und nur darauf konzentriere er sich. "Alles andere ist spekulativ und daran beteilige ich mich nicht."

Dass Norbert Gräbner (SPD) das Rennen im Landratswahlkampf für sich entscheiden wird, davon gehen laut des SPD-Fraktionsvorsitzenden Oliver Skall die SPD-Ortsverbände in Marktrodach aus. In der Gemeinde gebe es seitens der SPD zwei geeignete Kandidaten, die Norbert Gräbner beerben könnten, nämlich er selbst und SPD-Gemeinderat Thomas Hümmrich.

Skall gibt offen zu: "Ich könnte mir vorstellen, als Bürgermeister zu kandidieren." Allerdings passiere das nur dann, wenn er die Zustimmung seitens der SPD-Ortsverbände in Marktrodach bekomme und er das Gefühl habe, dass ihm die Bürger auch Vertrauen für dieses Amt schenken würden. Seit 2002 ist Skall in der Kommunalpolitik aktiv. "Mir macht es Spaß, in der Gemeinde etwas mitbewegen zu können." Und als Bürgermeister könne man mehr als ein Gemeinderat gestalten.

"Schau'n wir mal, was passiert", sagt der FW-Fraktionsvorsitzende aus Marktrodach, Michael Linke. Sollte Gräbner tatsächlich den Wahlkampf für sich entscheiden, werden die Freien Wähler einen Bürgermeisterkandidaten präsentieren. "Ich stehe aber nicht zur Verfügung."


Situation in Steinbach

Und wie schaut es in Steinbach am Wald aus? Nach wie vor ist Uwe Zipfel aus Buchbach (Freie Wähler) bereit, die Nachfolge von Klaus Löffler anzutreten, sollte dieser zum Landrat gewählt werden. "Es wird nicht leicht sein, aber es ist machbar", kommentiert Zipfel eine mögliche Tätigkeit als Bürgermeister. Er sieht darin gar eine Herausforderung. Er weiß zwar, dass jeder an Klaus Löffler gemessen werden wird. Doch, so lässt er wissen, er würde seinen eigenen Weg gehen mit dem gleichen Ziel, eine lebenswerte und liebenswerte Gemeinde in seiner Vielfalt in eine gute Zukunft zu führen.

Seitens der SPD hat der Buchbacher Gemeinderat Peter Grüdel bereits grünes Licht signalisiert, sollte Löffler Landrat werden. Und auch die CSU-Steinbach hat sich anscheinend intern festgelegt. Wie zu erfahren war, ist Thomas Löffler aus Windheim bereit, sich als Bürgermeisterkandidat der CSU-Fraktion zur Verfügung zu stellen. Sicherlich hat der 37-Jährige noch im März den Job als potenzieller Bürgermeister abgelehnt, aber damals konnte keiner den völlig überraschenden Rücktritt des damaligen Zweiten Bürgermeister Christian Schulz ahnen.

Der 37-jährige Thomas Löffler betont, dass eine mögliche Bürgermeisterkandidatur in den vergangenen Wochen von vielen Seiten an ihn herangetragen worden sei. Seit 2008 ist er im Gemeinderat. Er legt aber auch Wert auf die Feststellung, dass letztendlich die CSU-Mitglieder der Gemeinde Steinbach am Wald die Entscheidung nach einer erfolgreichen Landratswahl treffen müssten.

"Die CSU wird nach einer Landratswahl in enger Abstimmung mit der Basis einen geeigneten Kandidaten präsentieren", kommentiert der Steinbacher CSU-Fraktionsvorsitzender Markus Löffler die aktuelle Situation . Bezüglich der Personalie Thomas Löffler betont er vielsagend: "Er ist ein engagierter Kommunalpolitiker."