Das reibungslose Zusammenspiel zwischen den Hilfsorganisationen findet auch das Lob des Kreisbrandrats. Grundlage für diese Zusammenarbeit sei eine gute, flexible Abstimmung; bei Bedarf gebe es Einsatzbesprechungen mit allen Zuständigen, in anderen Fällen werde das Vorgehen direkt an der Einsatzstelle besprochen, erklärt er.
Wie es überhaupt zum Brand kam, wird von der Kriminalpolizei Coburg ermittelt. Nach deren Begehung des Brandortes "steht fest, dass der entstandene Schaden circa vier Millionen Euro beträgt", teilt die Kripo am Dienstagnachmittag mit. Diese Summe wird auf die zerstörte Halle und die darin befindlichen Maschinen zurückgeführt.
Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen dürfte der Brand aufgrund eines technischen Defektes an einer Säge ausgebrochen sein. Es liegen nach Auskunft der Brandermittler keine Hinweise auf vorsätzliches oder fahrlässiges Handeln vor.
Streit im Internet
Der Kronacher Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW) wird schnell deutlich, als er auf eine Diskussion angesprochen wird, die sich im Zuge des Brandeinsatzes auf Facebook entwickelt. Aus seiner Sicht sind dort Worte gefallen, die nichts anderes als eine Gemeinheit sind.
Stadtratsmitglied Hans-Georg Simon (FW) hat im Netz das Ausrücken von Hauptamtsleiter und Feuerwehrmann Stefan Wicklein zum Großbrand in Höfles während der Stadtratssitzung in Frage gestellt. "Wenn man so wichtige Aufgaben hat, muss man eben entscheiden, was wichtiger ist", frotzelte er und legte nach: "Vielleicht wäre es für die Stadt Kronach vernünftiger, wenn sie eine andere Person als Hauptamtsleiter einsetzt?"
Für Wolfgang Beiergrößlein ist das mehr als nur im Tonfall vergriffen. Das Engagement von Ehrenamtlichen, die ihre Mitmenschen schützen, derart in Frage zu stellen, sei gemein. Noch dazu, wenn sich ein Stadtratsmitglied zu solchen Äußerungen hinreißen lasse. Immerhin sei die Feuerwehr eine Pflichtaufgabe der Stadt. "Deshalb sind wir auch froh, solche Kräfte in unseren Reihen zu haben", unterstreicht der Bürgermeister. Und schließlich stelle auch jedes Unternehmen seine Einsatzkräfte frei. Warum sollte sich die Stadt also ausschließen?
"Erbärmliche" Aussage
Stefan Wicklein antwortet über Facebook ebenfalls, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. "Einfach nur primitiv und erbärmlich", findet er die Äußerungen Simons. Zumal dieser andererseits "salbungsvoll das Ehrenamt und die Feuerwehren lobt". Wicklein versteht nicht, warum man bei einem Schadensereignis froh für jeden freigestellten Aktiven ist, die Stadt aber Führungskräfte nicht zum Einsatz lassen sollte. Dem pflichtet Beiergrößlein bei. Und er erinnert daran, dass der Bürgermeister und weitere Vertreter der Verwaltung anwesend und durchaus in der Lage gewesen seien, die Sitzung auch ohne den Hauptamtsleiter fortzuführen.