Ein 14-Jähriger riss alle mit
Autor: Gerd Fleischmann
Neukenroth, Sonntag, 12. März 2017
Viel Beifall gab es für die Akteure des Musikvereins Neukenroth und die "Pimpfoniker" unter der Stabführung von Kreisdirigent Roman Steiger.
Konzertante Blasmusik auf höchstem Niveau war beim Jahreskonzert des Musikvereins Neukenroth an zwei Abenden angesagt. Das, was die 41 Musiker im katholischen Pfarrzentrum unter der Stabführung von Kreisdirigent Roman Steiger boten, war hinreißend und leidenschaftlich. Doch die Überraschung des Abends war der erst 14-jährige Samuel Neubauer, der das zweistündige Programm mit viel Witz und jugendlichem Charme moderierte, so dass kein Auge trocken blieb. Im Frankenwalddialekt sorgte er für Stimmung und gute Laune.
Dem Publikum wurde ein kontrastreiches musikalisches Menü geboten. Lohn der Leistungen war immer wieder starker Beifall. Und der pfiffige Samuel Neubauer ergänzte mit seinen Auftritten das Angebot.
Entsprechend positiv waren die Kommentare der Musikfreunde. Stellvertretender Bezirksvorsitzender Thomas Kolb, Kreisvorsitzender Wolfgang Müller sowie Bürgermeister Rainer Detsch zeigten sich beeindruckt von der musikalischen Qualität und der Leistungsfähigkeit der Musikanten mit einem Durchschnittsalter von gerade mal 23 Jahren. Der Bürgermeister dankte der Kapelle für ihre kontinuierliche musikalische Leistung das ganze Jahr über. "Ihr seid ein großartiges Geschenk für uns alle", betonte Detsch.
Von den Fanfaren zum Xylophon
Die Neukenrother starteten mit dem stimmungsvollen "The Olympic Spirit", der Eröffnungsfanfare der Olympischen Sommerspiele 1988 in Südkorea in Bearbeitung von James Curnow. Es folgte der Konzertmarsch "Kaiserin Sissi" von Dimo Dellweg. Und mit "Lichtblicke" von Kurt Gäble bahnte sich der erste große Höhepunkt im Pfarrzentrum an. Gäble hat das, was für die Menschen wichtig ist, und zwar "Hoffnung", musikalisch sehr gefühlvoll verarbeitet. Die kräftigen Fanfaren am Anfang und am Ende des Werkes wirken wie eine Art Rahmen, in dem die eigentliche Komposition wie ein Bild eingebettet ist. "Xylo Classics" sorgte für einen klangvollen Kontrast. Die Zusammenstellung von Gerd Bogner verbindet Melodien aus der Oper "Carmen", das populäre "Rondo alla turca", den unverwüstlichen "Czardas" von Vittorio Monti und das "Allegro" aus der Ouvertüre zur Oper "Wilhelm Tell". Einen Riesenbeifall gab es für den Solisten Max Männlein, der mit seinem Xylophon eindrucksvoll dominierte. Sehr inhaltsstark war das anschließende Medley "A Symphonic Portrait" von Andrew Lloyd Webber. In diesem bewegenden Medley bestachen "Jesus Christ Superstar", "Don´t Cry for me Argentina", "King Herod´s Song" und "Memory".
Nach der Pause trumpften die "Pimphoniker" gehörig auf. Die Nachwuchsmusiker brachten "Hans bleib do", "Haberstroh Ländler" und das "Frankenlied" als Zugabe zu Gehör. Und alle sangen beim "Frankenlied" kräftig mit.
Partystimmung im Pfarrzentrum
Mit einem beschwingten Auftakt sorgte das große Orchester mit "The Police Academy March" weiter für Hochstimmung. Die "Erminger Polka" von André Oehling erinnerte an das kürzliche Probenwochenende in der Jugendherberge Wirsberg der Musikanten. Oehling war als Dozent für das hohe Blech zuständig und war als stellvertretender Solotrompeter an der Vogtland-Philharmonie am Wochenende zu Gast in Neukenroth.Partystimmung kam dann auf, als die aktuellsten und erfolgreichsten Dance Hits unter dem Titel "Party Dance Mix" stimmungsvoll ertönten.
Im Finale zogen die Musiker nochmals alle Register ihres Könnens und präsentierten temperamentvoll und mitreißend "Glenn Miller in Concert". So sorgte das Medley mit "In the Mood", "Little Brown Jug", "Pennsylvania 6-5000", "A String Of Perals" und "Tuxedo Junction" für Hochstimmung im Pfarrzentrum.
Mit den Zugaben "Maxglaner Zigeunermarsch Reloaded" sowie dem stark emotional geprägten "My Way" endete ein zauberhafter Abend, der zum Schluss noch Gänsehautfeeling aufkommen ließ.