"Ebbe" im Einlauf der Ködeltalsperre
Autor: Michael Wunder
Nordhalben, Donnerstag, 28. August 2014
Der Wasserspiegel ist so niedrig wie schon seit Jahren nicht mehr. Kein Grund zur Sorge, sagt Matthias Schrepfermann vom Wasserwirtschaftsamt Kronach.
Der Einlaufbereich des Hauptsees ist bis zur Sohle leer. Der Vorspeicher werde immer voll gehalten, sagte der Betriebsleiter Hans-Georg Knoll. Man nutzt derzeit auch den niedrigen Wasserstand aus, um Reparaturarbeiten am Einlaufbauwerk durchzuführen.
Die Lage sei aber nicht besorgniserregend, meinte der zuständige Abteilungsleiter am Wasserwirtschaftsamt Kronach, Matthias Schrepfermann, auf Nachfrage. "Die Trinkwasserversorgung ist auch bei diesem Höhenstand des Sees gesichert, der See ist immerhin noch zu 63 Prozent gefüllt", sagte er.
Reserven sind noch da
Die Reserven seien nach wie vor vorhanden, selbst bei zwei weiteren Trockenjahren würde dies noch ausreichen. Zurückzuführen ist der niedrige Seewasserspiegel - er liegt rund sieben Meter niedriger als in den Vorjahren - auf die fehlende Schneeschmelze und weniger Niederschlag.
"Wir hatten in den vergangenen Jahren rund fünf Millionen Kubikmeter Wasser aus der Schneeschmelze, im vergangenen Winter waren es gerade mal 0,4 Millionen Kubikmeter", rechnete Schrepfermann die fehlende Menge auf. Darüber hinaus seien die Niederschläge seit vergangenem Herbst deutlich niedriger gewesen, als in der Zeit davor. Die Niederschlagsmenge lag aktuell bei 770 Liter pro Quadratmeter, im gleichen Zeitraum vorher bei rund 950 Liter.
Allein die Differenz von 180 Liter pro Quadratmeter macht umgerechnet eine Höhe von etwa sieben Meter im oberen Bereich des Sees aus. Derzeit nehme die Natur den Regen der vergangenen Tage auf, so dass sich der Niederschlag am Höhenstand nur unwesentlich bemerkbar machte.