Druckartikel: Durchbruch für die Bundesstraße 173 zwischen Kronach und Lichtenfels

Durchbruch für die Bundesstraße 173 zwischen Kronach und Lichtenfels


Autor: Marco Meißner

Kronach, Mittwoch, 16. März 2016

Das Ringen um einen kompletten Ausbau der Bundesstraße 173 zwischen Kronach und Lichtenfels dauert Jahrzehnte. Nun scheint der Durchbruch geschafft.
Die Distanz zwischen Kronach und Lichtenfels bleibt die gleiche, die Fahrtzeit soll nach dem Ausbau deutlich kürzer sein. Foto: Marco Meißner


An einer Stelle fehlt nur noch der Feinschliff, ansonsten ist das Konzept für den Ausbau der B 173 in einem Guss gefertigt. In Küps gibt es noch etwas Klärungsbedarf, wobei die Finanzierung auch für diesen Abschnitt in trockenen Tüchern ist. Das berichtete MdB Hans Michelbach (CSU) am Mittwochabend, unmittelbar nach der Bekanntgabe des Bundesverkehrswegeplan-Entwurfs.

"Wir sind hochzufrieden", freut sich Michelbach über wesentlich mehr Mittel (über 145 Millionen Euro) für die Strecke zwischen Lichtenfels und Kronach. "Ich hatte damit gerechnet, dass es vielleicht 100 Millionen werden", räumt er ein. Doch nun sei der vierstreifige Ausbau komplett im vordringlichen Bedarf - und das, obwohl geschätzte 60 Prozent der angemeldeten bayerischen Maßnahmen rausgeflogen seien.


Kunstgriff für Küps

Für Küps wurde ein Kunstgriff gefunden. Dort wird der Freistaat Bayern mit Bundesmitteln bauen. Deshalb wird die Planung nochmals überarbeitet werden. Auch MdL Jürgen Baumgärtner (CSU), der den Vorstoß in Sachen B 173 in München flankiert hat, geht auf die "Herausforderung des Nadelöhrs in Küps" ein. Dort werde man eine "gute, smarte Lösung finden", und zwar dem Bürgerwillen entsprechend auf der Bestandstrasse, ist er überzeugt.

Insgesamt sei es ein Tag zum Feiern, betont er angesichts der Meldungen aus Berlin. "Es ist ein Riesenerfolg, ein Durchbruch nach einer großen Kraftanstrengung. Erstmals gibt es für die B 173 eine Realisierungsperspektive." Dies sei - und da geht er konform mit Hans Michelbach - ganz wesentlich dem reibungslosen Zusammenspiel zwischen den beiden Kronacher Abgeordneten, MdB Emmi Zeulner (CSU) und IHK-Vizepräsident Hans Rebhan zuzuschreiben. Baumgärtner gesteht allerdings auch ein, dass man sich in Pressig und Stockheim für die dortigen Straßenprojekte vielleicht einen ähnlichen Erfolg erhofft habe, der nun ausgeblieben ist. Doch werde man am Ball bleiben und sich diese Vorhaben nochmal genau anschauen, sobald die Stellungnahmen aus Berlin vorliegen. Versprechungen zu diesen "Herausforderungen" ließen sich jetzt jedoch nicht machen.

Wie Baumgärtner, so ist auch Michelbach der Ansicht, dass zunächst einmal alle Kraft in den Ausbau der B 173 gesteckt werden musste. Und da sei mit dem durchgehenden Lückenschluss der große Wurf gelungen.
Nun werde der Entwurf des Bundesverkehrswegeplans sechs Wochen ausgelegt. In dieser Zeit habe die Öffentlichkeit die Möglichkeit, sich zu den Planungen zu Wort zu melden. Im Juni oder Juli werde das Papier vermutlich ins Kabinett kommen.


Konzentriert weiterarbeiten

"Nach der Sommerpause beginnt dann das parlamentarische Verfahren in Form von einzelnen Ausbaugesetzen", so der Abgeordnete. Der eine oder andere werde zwar versuchen, sein herausgefallenes Vorhaben noch in den Plan zu bekommen, aber es sei nicht zu erwarten, dass es noch Veränderungen zu Lasten der heimischen Projekte geben werde. Daher müssten jetzt die Planfeststellungen gar fertig gebracht werden.

"Mit der Aufnahme der B 173 in den Entwurf des Bundesverkehrswegeplans haben wir ein wichtiges Etappenziel erreicht", zieht IHK-Vizepräsident Hans Rebhan in einer Stellungnahme Bilanz. Er sei sehr zufrieden, denn in den vergangenen Tagen sah es nicht nach diesem Erfolg aus. "90 Prozent der Strecke werden dem Entwurf nach vierspurig ausgebaut", freut sich Rebhan. Positiv sieht er auch die von Bayerns Innenministers Joachim Herrmann und Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt in Aussicht gestellte Lösung für die Ortsdurchfahrt Küps. "Diese muss bestmöglich den Interessen des Marktes Küps, aber auch einem zügigen Verkehrsfluss aus dem Landkreis Kronach gerecht werden", so Rebhan.

Die jetzt gefundene Regelung für den Wirtschaftsraum Kronach sei ein Riesenerfolg, der in den letzten Tagen noch auf der Kippe gestanden habe. "Allen, die sich in einer teils schwierigen Diskussion für den Ausbau der B 173 über Jahre hinweg eingesetzt haben, gebührt daher ein Dank", so Rebhan. "Wichtig ist, dass nun auch zeitnah die weiteren Schritte Richtung Planung, Finanzierung und Realisierung folgen. Dafür müssen wir weiter an einem Strang ziehen", fordert er.

Froh über die aktuelle Entwicklung ist auch MdL Klaus Adelt (SPD): "Die B 173 ist die Herzschlagader des Frankenwalds und ein Nadelöhr zwischen dem Osten und Westen Oberfrankens. Hier tun Ausbaumaßnahmen dringend Not."