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Drei Realschul-Champions kommen aus Kronach


Autor: Heike Schülein

Kronach, Dienstag, 19. November 2013

Die Auszeichnung des Realschulchampions stellt bayernweit ein einmaliges Projekt dar, bei dem Schule und Wirtschaft in Kooperation stehen. Alle 28 Realschulen Oberfrankens haben Vorschläge eingereicht oder Schüler haben sich selbst beworben. Kronacher standen gleich dreimal in der Spitze.
Die Bläsergruppe der Siegmund-Loewe-Realschule gewann in der kulturell-musischen Sparte. Fotos: Heike Schülein


Eine siebenköpfige Jury aus Vertretern der Wirtschaft, Eltern, SMV und Schüler wählte aus 51 eingesandten Bewerbungen - mit 496 nominierten Schülern - aus. Insgesamt 85 Schüler wurden bei der Preisverleihung geehrt.

Dass Blasmusik keineswegs altmodisch sein muss, wurde durch die Spitzenplatzierung der Bläsergruppe der Siegmund-Loewe-Realschule in der kulturell-musischen Sparte deutlich. Das Bläserensemble versteht sich nahezu seit Gründung der RS II im Schuljahr 1976/77 als feste Institution. Die jungen Musiker wirken aktiv bei vielen Schulveranstaltungen mit. Seit Beginn der Tätigkeit des Leiters des Ensembles, Axel Stumpf, an der RS II im Jahr 1990 nahm das Bläserensemble bei den Musikfesten der oberfränkischen Realschulen teil. Mit einem 1. Platz und einer Einladung zu den Hofer Symphonikern wurde die Leistung des Blasorchesters der Siegmund-Loewe-Schule ansprechend honoriert.

Herausragende Leistungen

Mit dem Sonderpreis im Bereich "Herausragende kulturelle Leistungen " wurde die Theatergruppe der Siegmund-Loewe-Schule ausgezeichnet. Am Anfang stand Till Eulenspiegel - ein Schwank aus dem Sprachbuch für die 5. Jahrgangsstufe. Daraus erwuchs unter Leitung von Thomas Hauptmann binnen zehn Jahren eine Schulspielgruppe, der fortan durchschnittlich 25 Schüler aller Jahrgangsstufen angehören. Neben Komödien gehören auch nachdenkliche Töne mittlerweile zum Repertoire der Schulspielgruppe. Das Highlight für die Schulspieler ist und bleibt ihr ganz eigener Theaterabend auf der Bühne in der Aula der Siegmund-Loewe-Schule.

Im Bereich "Schulleistung" wurde Miriam Weidauer von der RS II mit vier anderen Schülerinnen oberfränkischer Realschulen bereits zum zweiten Mal hintereinander dieser Preis verliehen, weil sie ausschließlich sehr gute Leistungen erbracht hatte. Sie brachte das Kunststück fertig, sowohl in der 9., als auch in der 10. Klasse in sämtlichen Fächern die Note 1 zu erzielen und mit einem Notendurchschnitt von 1,0 den Realschulabschluss zu erlangen.

Zielsetzung des Projektes

Der "Realschulchampion Oberfranken" wurde ins Leben gerufen, um herausragende Leistungen von Realschülern in Oberfranken ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken und jährlich gebührend zu ehren.

"Wer an die Spitze will, braucht einen guten Start", zitierte Ministerialbeauftragter Heinrich Hausknecht beim Festakt den Slogan der Firma Brose und machte deutlich, dass dies auch für die Realschule einen passenden Leitspruch darstellt. Deswegen würden beim Realschulchampion auch die Besten geehrt.


Schule für Champions?

"Ist die Realschule die richtige Schule für Champions?" - Mit dieser Einstiegsfrage eröffnete Jens Korn, Pressesprecher der Firma Brose, die Gesprächsrunde mit Vertretern der Wirtschaft, des Ministeriums und Verbandsvertretern. Der Gastgeber Michael Stammberger, Leiter Ausbildung der Brose Gruppe, machte auf diesen Impuls hin deutlich, dass die Realschüler die Zukunft für Brose darstellen. Wenn man mit einem Realschulabschluss Fuß in der Firma fasse, könne man bei diesem Unternehmen Karriere machen. Dies sehe man am Beispiel von Luisa Kaiser, die eine DBFH-Ausbildung absolviert.

Auch Ministerialrat Rüdiger Wieber, extra angereister Vertreter des Kultusministeriums, der selbst Realschüler gewesen ist, stimmte zu, dass die Realschule eine Institution für Champions sei. Er erklärte in diesem Zusammenhang auch, dass Bildungsgerechtigkeit und Durchlässigkeit in der Bildungslandschaft hohe Priorität hätten. "Die Realschule verknüpft Theorie und Praxis optimal", ergänzte die Vorsitzende der Landes-Eltern-Vereinigung, Ingrid Ritt.