BR3 Dorffest in Teuschnitz: Drei Popstars heizen ein - so feiert Teuschnitz
Autor: Marco Meißner
Teuschnitz, Sonntag, 10. Sept. 2017
Am Samstag fand das Bayern 3-Dorffest in Teuschnitz statt. Drei internationale Popgrößen standen dabei vor über 30.000 Zuschauern auf der Bühne.
So richtig passt das Bild nicht zusammen. Der Wind pfeift, der Regen prasselt nieder und auf der Wiese bilden sich immer mehr matschig-braune Flecken. Ein trister Anblick, der sich am Samstag um 13 Uhr in Teuschnitz bietet.
Doch trotz des miesen Wetters fühlen sich die am Ende über 30.000 Besucher des Bayern 3-Dorffestes schon bald in sonnigere Gefilde versetzt. Drei Popgrößen heizen dem Publikum gehörig ein. Und pünktlich zum ersten Auftritt gibt auch der Regen klein bei.
Danach hatten sie nur knapp zwei Wochen Zeit, zusammen mit dem BR eine Party für eine fünfstellige Besucherzahl aus dem Boden zu stampfen. Dass dies gelungen und alles reibungslos abgelaufen ist, freut nicht zuletzt Bürgermeisterin Gabriele Weber. Auf der Bühne hebt sie hervor, dass dieses Event die Teuschnitzer noch enger zusammenrücken lässt.
Dieses Bild einer großen Familie spiegelt sich nicht nur im Generationen übergreifenden, friedlichen Miteinander der Musikfans wider. Schon ein Gang über den Parkplatz offenbart, welche Strahlkraft dieses Konzertereignis hat. Franken, Thüringer, Hessen und sogar Österreicher verschlägt es an diesem Tag in den Frankenwald.
"Ich liebe Teuschnitz!" Was bei anderen Stars wie eine billige Floskel wirken könnte, ist bei Soler absolut glaubwürdig. Der Sänger klagt zwar in einem einführenden Videoclip noch, dass es sich nach 31 Grad in Madrid nun fast wie Winter anfühlt, doch strahlt er auf die Zuhörer stets eine wohltuende Nähe und Authentizität aus. Und spätestens seine fetzigen Latino-Rhythmen lassen den grauen Himmel vergessen.
"A lot of fucking corn"
Kein Wunder also, dass Beth Ditto nach dem Brückenschlag durch die Bayern 3-Band und das Team des Senders findet, dass die Veranstaltung "scheiße hot" ist, obwohl es in Teuschnitz doch so gar "kein Sommer ist". Die Künstlerin liebt dem eigenen Bekunden nach solche "Small-Town-Festivals" mit ihrer eigenen Atmosphäre. Und Teuschnitz sei nun mal eine coole, kleine Stadt mit "a lot of fucking corn" ringsum. Ob all der Mais an Pferde verfüttert wird, will die Stimmungskanone wissen, die keinerlei Berührungsängste zum Publikum offenbart. Nicht nur damit sorgt sie für ein Schmunzeln unter den Fans. Bereits bei ihrer Vorstellung lernt der Weltstar vom Moderator, dass "Deuschnitz" im Fränkischen genauso weich ausgesprochen werden muss wie "a dolla Baddi", bei der sie nun auftreten soll. Spätestens als sie mit ihrem Gegenüber "mach dich nackig" singt, ist klar, Beth Ditto ist kein bisschen abgehoben.
Im nächsten Augenblick zeigt sie auf der Bühne jedoch ihre andere Seite. Mit Inbrunst rockt sie los, reißt das Publikum mit. Immer mehr schließen sich die Reihen vor der Bühne, und die Rockröhre lässt es mit ihren Fans richtig krachen. So führt sie die Teuschnitzer in eine kochend heiße Musiknacht und hin zum dritten großen Act der Show: Sarah Connor.