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Drei Hexen haben bei "Macbeth" mächtig Spaß


Autor: Veronika Schadeck

Ludwigsstadt, Freitag, 20. Sept. 2013

Daniel Leistner inszeniert "Macbeth" für die Aufführungen in Ludwigsstadt. Dabei tragen junge Frauen ein gruseliges Outfit. Am Mittwoch, 2. Oktober, starten mit "Macbeth" die dritten Shakespeare-Spiele in Ludwigsstadt.
Sie wollen das Publikum in Ludwigsstadt begeistern. Im Bild (von links): Silke Conrad, Andrea Früchtl, Astrid Vetter mit Daniel Leistner bei den Proben. Foto: Veronika Schadeck



Die Vorbereitungen für dieses Drama laufen unter der Federführung von Daniel Leistner auf vollen Touren. Zum 22-köpfigen Schauspielteam gehören Silke Conrad, Andrea Früchtl und Astrid Vetter. Sie treten als Hexen auf. Ihren Text in Ludschter Dialekt können sie auswendig. Es ist mucksmäuschenstill bei den Proben. Donner und Sturm sind zu hören. "Wann traffen mir dreie wieder zamm, wenn's donnert, wenn's blitzt oder wenn's raant?
"Wenn dar Lärm vun dare Schlacht dort schweicht und dar Siecher siech uns zeicht! Das ist, eh der Toach sich neicht!", antwortet die erste Hexe. An welchem Ort? "Dar Wiese dort! Dot traffma Macbeth! Etze fort!" Schließlich fassen alle drei Hexen zusammen: "Das Schene ist grässlich! Das Grässliche schen! ...

"Pause", ruft Daniel Leistner dazwischen. Als Beobachter merkt man, die Akteure sind voll bei der Sache, es ist eine harmonische Stimmung.

"Wir sind mittlerweile eine kleine Familie", meint Astrid Vetter. Die Begeisterung ist den "drei Hexen" trotz Schminke im Gesicht anzusehen. Es war im März, als festgelegt wurde, wer welche Rolle übernimmt. Es war auch im gleichen Monat, als sie von Daniel Leistner ihren Text ausgehändigt bekamen. "Es war schon teilweise schwierig, den Text in Dialekt auswendig zu lernen", erzählt Andrea Früchtl.

Seit Anfang September stehen sie nun regelmäßig auf der Bühne, seit Donnerstag sind bis zur Premiere tägliche Proben anberaumt. Mittlerweile stimmt auch das Outfit. Zwei Körbe voller Hexenkostüme hatte Daniel Leistner parat und es dauerte Stunden, bis jede Hexe ihr passendes Gewand fand. "Manchmal kommen wir schon ins Schwitzen", schmunzelt Astrid Vetter.

Die Hexenkleidung ist dick

Das ist kein Wunder, denn ihre Hexenkleidung besteht aus Rock, Schürze, Weste, dickem Fell und Überfell und natürlich darf auch der Kopfschmuck, das "Meichele", nicht fehlen. Alle drei lachen herzlich, als sie anlässlich des Drehs des Bayerischen Rundfunks vor wenigen Tagen von ihrem Ausflug zur Burg Lauenstein und zur Tankstelle erzählen. "Wir waren eine Augenweide, in unseren Kostümen und im Cabrio!" Bei der Frage, ob denn die Proben nicht anstrengend seien, sind alle drei einig: "Es ist ganz schön stressig, aber es lohnt sich!"

Zum Lampenfieber bei den Auftritten meint Andrea Früchtl, dass sich dies bei der Premiere in Grenzen hält, schlimm sei es allerdings beim Auftakt der zweiten Runde. Ihre beiden Kolleginnen nicken dabei zustimmend. Insgesamt neunmal wollen sei als "gräuslige Hexen" das Publikum begeistern. "Bei der dreitägigen Pause nach der fünften Aufführung ist es so, als ob man in ein großes Loch fällt".

Stolz auf die Ludschter

Bei all der Freude und dem Spaß betonen die "Hexen", dass auch Ernst und Konzentration gefragt ist. Es sei ein gewisser Ehrgeiz und Anspruch an sich selbst vorhanden, schließlich soll den Besuchern etwas Großartiges geboten werden und sie sollen wieder nach Ludscht kommen.

Das will auch Daniel Leistner. "Ich bin stolz auf meine Ludschter!", meinte er. Es gehe darum, eine weltberühmte Tragödie in Dialekt vorzutragen. Die Zuschauer werden mit "Macbeth" eines der spannendsten, packendsten Stücke der Weltliteratur in vollem Tempo, Action und Dramatik erleben. Obwohl das Drama von Mord, Wahnsinn und einer besessenen Liebe erzählt, wird es in Ludwigsstadt als volksnahe, pralle Unterhaltung in Ludschter Dialekt und mit durchaus heiteren Sequenzen dargeboten.

Worum geht es in dem Stück? Der Feldherr Macbeth und seine Frau ermorden den König von Schottland, um selber den Thron besteigen zu können. Verfolgt von Albträumen, Geistern und Hexen errichtet Macbeth nun eine Schreckensherrschaft und wird zum gewissenlosen Mörder, bis er sich in einem letzten Kampf dem englischen Heer stellen muss.

Aufführungen Shakespeare-Spiele sind am Mittwoch, 2. Oktober (20 Uhr), Donnerstag, 3. Oktober (17 Uhr), Freitag 4. und Samstag, 5. Oktober, jeweils 20 Uhr, Sonntag, 6. Oktober, 17 Uhr, Donnerstag, 10. Oktober, 20 Uhr, Freitag, 11., und Samstag, 12. Oktober, jeweils 20 Uhr, Sonntag, 13. Oktober, 17 Uhr.

Vorverkauf Karten und Infos im Internet unter www.shakespeare-spiele-ludwigsstadt.de, im Rathaus und im Schiefermuseum sowie im Reisebüro Schnappauf und telefonisch unter 09263/94925.