Dorfratschn teilen in Steinwiesen kräftig aus
Autor: Susanne Deuerling
Steinwiesen, Sonntag, 01. Februar 2015
Die Narren begeisterten mit den Visionen und Baustellen des Bürgermeisterleins und mit den bezaubernden Gardemädchen.
"Es hot gschossn, die Russn kumma nie, dä Fasching is eigschossn", verkündete Hauptmann Robert Unglaub nach dem Abfeuern der Kanone "Blacky II". Bunter Konfettiregen fiel auf viel Prominenz herab, denn nicht nur die Bürgermeister der umliegenden Gemeinden, sondern auch etliche gekrönte Häupter aus Wallenfels, Pressig, Rothenkirchen und Präsidenten aus Coburg, Wurzbach und Hof waren im närrischen Trubel zu finden.
Auch Gernot Schöpf vom Ordenskapitel im Fastnacht-Verband-Franken hatte zusammen mit seiner Sitzungspräsidentin Melanie Bischof den Weg nach Steinwiesen gefunden. Durch den Abend führten in witziger und närrischer Weise die Moderatoren Feilo (Jürgen Feil) und Andy (Andreas Müller). Unterstützt und umrahmt wurde der Büttenabend von der "Zwei-Mann-Bigband" Ali & Querchl.
"Es gibt nichts Schöneres, als einmal in Steinwiesen Prinzenpaar zu werden", waren sich Prinzessin
Von Parkbuchten und Flößen
Illusionen und Visionen von Gerhard Wunder, dem Bürgermeisterlein, brachten die vier Dorfratschn vom Multicolor-Dream-Team (Margrita Baaser, Gudrun Kämpfer, Manja Deuerling, Christa Ring) auf der Bühne zu Gehör. Perfekt vertont mit bekannten Melodien, musste sich das Oberhaupt von Steinwiesen einiges anhören. So war von strahlenden Lichtern, nutzlosen Parkbuchten und Flößen auf dem Baschwä die Rede. Die teilweise ironischen Texte begeisterten das Publikum und sogar die Nordhalbener, obwohl doch der "Zug nach Nirgendwo" dort hinauf fährt. Doch auch die Stadt Wallenfels blieb nicht verschont, besitzt sie doch die längste Fußgängerzone und "hat sonst nix".
Kräftig gelacht wurde auch beim Vortrag von Gerd Vogler, der als "gebälzter Bayern Seppe" und Schlosser einiges erlebte. Mit seinem Freund Schorsch, der bekannter ist als der Papst, war er schon überall. Gegensätzlicher konnten die beiden Frauen, die in die Bütt stiegen, nicht sein. Erst das "Fräulein Resi" (Hedi Höhn) so etepetete, die sich über ihren Mann und ihren Hund ausließ, und dann kam sie, die Mama Flodder von Bärm (Moni Reißig), mit Zigarre, Bierflasche und unverwechselbarer Kittelschürze. Sie macht seit drei Jahren den Führerschein, hat 387 Fahrstunden hinter sich und unzählige Fahrlehrer verschlissen. Beim "Verkehrshindernis" Präsident Wieland Beierkuhnlein standen Straßensperren, Autolärm und Straßenbau im Mittelpunkt seiner gereimten Rede.
Hübsche Mädchen, lange Beine und tolle Tänze - dafür steht die Steinwiesener Prinzengarde und natürlich auch die Jugendgarde. Sie begleiteten das Prinzenpaar Yvonne II und Christian I. sowie das Kinderprinzenpaar Selin I. und Max III. Die beiden Tanzmariechen Lara Sesselmann und Malin Hopf und das Tanzpaar Elena Wich und Sven Kryzer aus Wallenfels zeigten Tänze in Perfektion und "Se Nochdgläds Dänses" (acht gestandene Mannsbilder der FGS) begeisterten mit Glitzeranzügen und Tanz der 70er-Jahre. Athletische Körper und tolle Figur - das sind die Mannen vom Hofer Männerballett (sicher nicht), aber die Interpretation von verschiedenen Filmmelodien war super gelungen.
Der "rustikale Reinhard" suchte bei "Topf sucht Deckel" eine neue Frau, doch konnte er mit "Mandy von drüben" und Conchita Käse wenig anfangen, da blieb nur die "geile Gisela", die sich als seine Exfrau herausstellte. Dieser Sketch war wieder ein gelungener Auftritt der Koslowskis, die noch einen draufsetzten und als das "Rodachtaler Fernsehballett" auftraten.
Toller Fußballtanz
Akrobatik, Show und turnerisches Können, dazu bezaubernde Mädchen in tollen Kostümen, so verstanden die Turnerinnen des SV Steinwiesen mit "made in China" das Publikum zu begeistern. Einen Vorgeschmack auf die nun wieder beginnende Fußballsaison und als Erinnerung an die WM 2014 zeigten die "Großen" der Showtanzgruppe einen tollen Fußballtanz.