Dominik Engelhardt macht in Neufang Azubis fit
Autor: Veronika Schadeck
Neufang, Mittwoch, 16. Oktober 2013
Obwohl er erst 25 Jahre alt ist, leitet Dominik Engelhardt bei der Firma Landmaschinen Kotschenreuther in Neufang die Werkstatt. Ein Job der ihm Spaß macht und - davon ist er überzeugt - auch Zukunft hat. Bei der Ausbildungsmesse in Kronach wird er am Samstag seine Erfahrungen weitergeben.
Wie Auszubildender und Werkstattleiter wirken die beiden nicht. Der Ton ist eher kumpelhaft zwischen dem Leiter und seinem Auszubildenden. Doch Sebastian Kraus weiß, bei all der Harmonie ist Leistung gefragt. Und er respektiert seinen Vorgesetzten. Der 18-Jährige befindet sich im dritten Lehrjahr als Land- und Baumaschinenmechaniker. In Dominik Engelhardt hat er einen Vorgesetzten, der sich seiner annimmt und viele Fragen beantwortet.
Beide sind in der Landwirtschaft aufgewachsen, für beide waren Traktoren und Landmaschinen seit frühester Kindheit ein Thema. Nun ist es für die beiden jungen Männer selbstverständlich, sich täglich zwischen 13 PS und 800 PS starken Maschinen zu bewegen.
Die Arbeit sei sehr abwechslungsreich, beschreibt der Azubi seinen Job.
Viel Wissen vermittelt
"Bis zu 35 Jobrechner könnten in einem Schlepper eingebaut sein", erzählt sein Vorgesetzter. Die Steuerung des Motors, des Getriebes, der Klimaanlage, der Hydraulik und die Suche nach Fehldiagnosen, die Kraftstoffüberwachung, all das geht per Computer. Ebenfalls ist eine detaillierte Fehlerdiagnose mit dem Laptop und Auslesesoftware möglich.
Als eine tolle Sache empfindet Sebastian Kraus, dass er während seiner Ausbildung auch lernt, neue Schlepper zusammenzubauen, Anbaugeräte, wie beispielsweise eine Sämaschine, einzustellen oder gebrauchte Maschinen wieder in Stand zu setzen. Schon jetzt ist er manchmal mit draußen, bei den Kunden, um dort vor Ort ihre land- und forstwirtschaftlichen Geräte zu warten oder kleinere Reparaturen durchzuführen.
Ob er denn nach seiner Ausbildung Chancen habe, bei Kotschenreuther übernommen zu werden? "Natürlich", sagt sein Werkstattleiter mit einem Schmunzeln im Gesicht zu ihm, "allerdings musst Du die Prüfung gut schaffen!"
Betriebe werden größer
Dass der Beruf des Land- und Baumaschinenmechanikers (ab 2015 Land- und Baumaschinenmechatroniker) Zukunft bei Kotschenreuther hat, ist für beide klar. Die Zahl der Landwirte werde zwar kleiner, aber dafür würden die vorhandenen Betriebe größer und die Anforderungen stiegen.
Zudem, so Engelhardt, wurde mit der Forsttechnik ein zweites Standbein geschaffen. So habe man nach der Ausbildung auch die Möglichkeit, sich an der Entwicklung und Fertigung von Forstschleppern, Rückezügen etc. zu beteiligen oder diese zu warten oder draußen im Wald, sozusagen am Einsatzort der Maschinen, Reparaturen durchzuführen.
Eines steht für Engelhardt fest: "Wer diesen Beruf ergreift, hat nie Langeweile und muss auch bereit sein, sich permanent weiterzuentwickeln". Der Eibenberger hat seine Lehre auch in Neufang absolviert. Danach hat er sich zum Servicetechniker am John-Deere-Stammwerk in Bruchsal ausbilden lassen. Regelmäßige Schulungen und Weiterbildungen gehören jetzt zu seinem Berufsleben.
Schule in Bamberg
Sebastian Krauß wird derzeit in Bamberg im Block beschult. Das erste Jahr war in Kronach zusammen mit den Kfz- und Lkw-Lehrlingen. "Es ist schon rasant, wie sich die Technik im Land- und Forstbereich entwickelt", meinen beide übereinstimmend.
Dominik Engelhardt wird am Samstag bei der Ausbildungsmesse in Kronach am Stand seines Arbeitgebers sein und Fragen beantworten. "Natürlich", sagt er, "ist auch jeder willkommen, der ein Praktikum absolvieren möchte. Wir freuen uns und wir sind ein junges Team!"
Die Ausbildungsmesse in Kronach
Termin Die Ausbildungsmesse beginnt am Freitag, 18. Oktober, um 10 Uhr im Kreiskulturraum Kronach mit einer Informationsveranstaltung zu doppelqualifizierenden Ausbildungslehrgängen.
Gespräche Schüler, die sich für die Möglichkeit eines dualen Studiums oder die Kombination der dualen Berufsausbildung und Fachhochschulreife (DBFH) interessieren, sind eingeladen. Die Schüler haben die Möglichkeit, mit Auszubildenden der verschiedenen dualen Bildungsgänge, den Vertretern der Hochschule, Lehrern sowie Vertretern der Ausbildungsfirmen in Kontakt zu treten.
Referenten Eröffnet wird die Veranstaltung um 10 Uhr durch den BayME-Geschäftsführer Oberfranken, Franz Brosch. Danach gibt der ehemalige Azubi/Student, mittlerweile Doktorand an der TU München, Daniel Regulin, einen Erfahrungsbericht. Informationen zu "Hochschule dual" kommen von Claus Beyerlein von der Hochschule Hof. Der Rektor der Lorenz-Kaim-Berufsschule, Rudolf Schirmer, informiert über die duale Berufsausbildung mit Fachhochschule.
Berufsschule An der Lorenz-Kaim-Berufsschule können innerhalb einer verkürzten Ausbildung der Berufsabschluss und die fachgebundene Hochschulreife erworben werden. Es gibt diese Ausbildungsmöglichkeit bei folgenden Berufsausbildungen: Mechatroniker/in, Industriemechaniker/in und Industriekaufmann/frau.
Messebetrieb Die eigentliche Ausbildungsmesse findet am Samstag, 19. Oktober, von 10 bis 15.30 Uhr in der Berufsschule statt. Über 85 Aussteller werden ihre Ausbildungsmöglichkeiten vorstellen.