Die Vorbereitungen fürs Kronacher Freischießen laufen

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Lorenz Müller, der Betreiber des Schaustellerbetriebs Eis-Müller, ist am Donnerstag mit seinem Wohnwagen angereist. Fotos: Franziska Rieger
Lorenz Müller, der Betreiber des Schaustellerbetriebs Eis-Müller, ist am Donnerstag mit seinem Wohnwagen angereist.  Fotos: Franziska Rieger
 
 
 
 
 
 

Am 10. August startet das traditionelle Kronacher Freischießen. Auf der Hofwiese laufen die Vorbereitungen schon jetzt auf Hochtouren.

Noch fast zwei Wochen müssen sich die Kronacher gedulden, bis das Freischießen endlich startet. Wer in diesen Tagen am Schützenhaus vorbeifährt, bemerkt: Schon jetzt tut sich auf der Hofwiese einiges. Manche Schausteller und Arbeiter sind bereits angereist. Am Rand der Hofwiese parken die Wohnwagen, vereinzelt stehen schon die bunten Fahrgeschäfte und Essensbuden bereit.

Dass manche Schausteller schon so bald in Kronach auftauchen hat vor allem mit den anderen Volksfesten in der Region zu tun. "Es geht zeitlich nicht anders", sagt Nico Schulz, der zusammen mit Michael Wolf "Carlos Cocktailbar", einen Schaschlikstand und das "Breakdance"-Karussell betreibt. Das Karussell steht noch beim Vogelschießen in Coburg. Am letzten Abend müssen seine Arbeiter das Fahrgeschäft zügig abbauen, damit es ab Montag in Kronach wieder aufgebaut werden kann. Damit es in dieser Stoßzeit nicht zu Stress kommt, bauen Schulz und seine Helfer schon jetzt den Schaschlikstand auf.

Ein paar Meter weiter steht Jochen Richter an "Karli's Bar" und bohrt Glühbirnenleisten auf das Dach der blauen Hütte. Bereits am vergangenen Samstag haben er und fünf Helfer mit dem Aufbau der Bar begonnen. Jedes Jahr kümmert er sich um deren Auf- und Abbau. Von Außen sieht das Ganze schon fast fertig aus.


Keinen Stress aufkommen lassen

Aber drinnen sei noch viel zu machen, erklärt Richter. Gläser müssen gespült und die Einrichtung muss geputzt werden. Deswegen hat Richter, der die Bar einst mitgebaut hat, schon zeitig mit der Arbeit begonnen. Außerdem: "Wir wollen ja nicht gestresst zum Fest kommen", sagt der Mann und lacht.

Organisatorische Gründe für den frühzeitigen Aufbau gibt es auch bei Michael Kollmann, der Betreiber des Fahrgeschäftes "Verkehrskindergarten" und des "Alpenrausch". "Wir kommen gerade vom Volksfest in Waldkraiburg", erzählt Kollmann. Der "Verkehrskindergarten" ist ein echtes Urgestein auf der Hofwiese. Seit 48 Jahren ist Kollmann damit schon auf dem Freischießen. Drei bis fünf Tage dauert es, bis alles fertig aufgebaut ist. Mit drei Helfern rangiert er gerade seinen Wohnwagen, in dem er bis zum Ende des Freischießens wohnt. Nach der Zeit in Kronach kann er sich nicht ausruhen: "Für uns geht es nach dem Freischießen weiter zum Volksfest in Mühldorf", sagt Kollmann.

Damit der "Verkehrskindergarten" auf einer ebenen Fläche stehen kann, ist Hans Schmidt, der Hausmeister des Kronacher Schützenvereins, gerade dabei die Wiese zu mähen. Er erzählt, dass die Schausteller seit vergangener Woche angereist sind. "Ich musste noch die Wasserversorgung auf dem Festplatz installieren", sagt Schmidt. Klar, die Budenbetreiber und Schausteller brauchen Wasser, während sie auf der Hofwiese arbeiten und leben.

Lorenz Müller, der den Schaustellerbetrieb Eis-Müller betreibt, ist am Donnerstag mit seiner Frau und Tochter aus Nürnberg angereist. Gerade spannt er das Vordach für seinen großen Wohnwagen auf. Sogar der Familienhund ist mit im Gepäck.


Arbeit mit Urlaub verbinden

Stress will er sich mit dem Aufbau nicht machen. Und dann sagt Müller den Satz, der wohl die Herzen aller Kronacher erwärmt: "Uns gefällt es so gut in Kronach, dass wir immer etwas früher anreisen", sagt Müller. So verbinden er und seine Familie die Arbeit mit Urlaub. Außerdem wohnen in der Umgebung Verwandte, die sie besuchen. Müller gefällt es, dass er beim Kronacher Freischießen seit Jahren auf die selben Kollegen trifft. Viele Unternehmen seien Familienbetriebe. "Wir kennen uns alle über Generationen."