Die Sparkasse hat sich nicht nur in Küps dem Umweltschutz verschrieben
Autor: Friedwald Schedel
Küps, Montag, 19. Mai 2014
Die Sparkasse hat sich dem Umweltschutz verschrieben. Dafür gibt es Lob von der Energievision Frankenwald. Mit einem Solardach auf dem Carport in Küps wird mehr Strom erzeugt, als die Mitarbeiter der Geschäftsstelle verbrauchen können.
Die Sparkasse Kulmbach-Kronach produziert mit Hilfe von mehreren Photovoltaikanlagen mehr Strom als die Mitarbeiter in den Geschäftsstellen verbrauchen können. Darauf wies Vorstandsvorsitzender Klaus-Jürgen Scherr anlässlich des "Tages der offenen Tür" in der von Grund auf renovierten Geschäftsstelle Küps hin. Sein Geldinstitut setze auf Nachhaltigkeit, betonte er und führte mehrere Beispiele auf.
Die Photovoltaikzellen auf dem Dach des Carports in Küps liefern laut Prognosen von Fachleuten pro Jahr 27 000 Kilowattstunden Strom. In der Geschäftsstelle werden nicht mehr als 25.000 Kilowattstunden verbraucht. Das liegt daran, dass auf LED-Beleuchtung umgestellt wurde, die Steuerung der Helligkeit sich nach der Präsenz im jeweiligen Raum richtet und elektrische Geräte, wenn sie eine zeitlang nicht benutzt werden, automatisch abgeschaltet werden.
Das Thema Nachhaltigkeit werde von der Sparkasse konsequent umgesetzt, verdeutlichte Klaus-Jürgen Scherr. Deshalb habe man die Heizung in Küps auf Pellets umgestellt und Wände sowie Decken gedämmt, so dass sich eine Heizleistungseinsparung von 40 bis 50 Prozent ergebe.
Mit Elektroautos zu den Kunden
Der CO 2 -Ausstoß soll auch bei den in der Regel kurzen Fahrten zu den Kunden minimiert werden. Die Sparkassen-Mitarbeiter sind nämlich künftig mit zwei Elektroautos und zwei Hybrid-Fahrzeugen unterwegs. Bis 2020 sollen zwei Drittel des Fuhrparks auf solche Fahrzeuge umgestellt werden. Mit all diesen Schritten würden die Verpflichtungen aus dem Umweltpakt Bayern teilweise übererfüllt, betonte Scherr.
Auch im Arbeitsalltag will man Ressourcen einsparen: Wenn die Unterschriften, Kreditakten und Personalakten digital vorliegen, braucht man kein Papier mehr auszudrucken. Auch der Kontoauszug soll künftig elektronisch übermittelt werden können. Das heißt: Auch da ist kein Papier mehr nötig. Der Kunde braucht den Auszug nicht ausdrucken, sondern kann ihn elektronisch speichern. Und es entfallen ebenfalls Zwangs ausdruck und Versand durch das Geldinstitut, wenn ein Kunde längere Zeit nicht auf Soll und Haben seines Kontos geschaut hat.
Wolfgang Degelmann, Vorsitzender von Energievision Frankenwald, sah die Aktivitäten der Sparkasse zur Energieeinsparung mit großer Freude. Denn die Geldinstitute seien ein Stück mitverantwortlich für die Umsetzung der Energiewende. Schließlich würden alle Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) über die Geldinstitute gestellt und die Darlehen über diese weitergereicht.
"Seit Jahren haben die Banken und Sparkassen solche privatwirtschaftlichen Projekte mitgetragen und die Finanzierung geregelt", blickte der Energievision-Vorsitzende zurück. Es rechne sich noch, wenn Eigenstrom verbraucht werde, sagte er, denn die Vergütungssätze für das Einspeisen in das öffentliche Netz seien niedriger geworden.
Doch auch beim Einsatz von Eigenstrom drohe eine Verschlechterung. Die Große Koalition plane, dass die Eigenstromversorgung mit einer Strafabgabe von drei Cent pro Kilowattstunde belegt werde. Grundlage sei das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG-Umlage). "Ein anderes Wort als irre fällt mir da gar nicht ein", sah Degelmann die Bemühungen in Sachen Energiewende konterkariert. Jetzt, wo man es geschafft habe, eine Million Bürger zum Bau von Solaranlagen zu bewegen, wäre eine solche Abgabe ein Unsinn. "Da sind wir dran, das zu verhindern", beschrieb er die Bemühungen, sich vehement gegen diese Strafabgabe zur Wehr zu setzen. Gerade vor dem Hintergrund solcher Planungen der Regierung sei die Umsetzung der Eigenstromversorgung durch die Sparkasse umso höher zu bewerten.