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Die Sabel-Fos in Kronach ist "auf Kurs"


Autor: Veronika Schadeck

Kronach, Dienstag, 17. März 2020

Die Fachoberschule steuert mit erweitertem Angebot das kommende Schuljahr an. So wird es eine Vorklasse und den neuen Ausbildungszweig Sozialwesen geben.
Sie sind stolz auf ihren neuen Sozialraum. Die Schüler der Sabel-Fos, die bei der Einrichtung tatkräftig Hand mit anlegten. Das Bild entstand vor der coronabedingten Schließung der Einrichtung.  Veronika Schadeck


Seit September 2019 führt Christine Jarosch-Wich die Sabel-Fachoberschule in Kronach. Bei einem Gespräch zieht sie Resümee, spricht über ihre Ziele und die aktuellen Ereignisse.

Christina Jarosch-Wich ist in ihrem Job angekommen. Stolz zeigt sie den neuen Begegnungs- und Sozialraum, den ihre Schüler vor einigen Tagen neu gestrichen und möbliert haben. An den Wänden haben die Fachoberschüler Tafeln angebracht, auf denen sie ihre Wertvorstellungen zum Ausdruck bringen. Dazu zählen Aufmerksamkeit, Wertschätzung, Akzeptanz, Schule ohne Rassismus etc. An einer anderen Wand haben Julia Meyer und Robin das Sabel-Logo, das es seit der Gründung der Sabel-Schule im Jahre 1896 durch Gustav Sabel gibt, gemalt. Es zeigt die Göttin Athene - die griechische Göttin der Weisheit.

"Es ist eine schöne Sache, dass die Schule für uns so einen Rückzugsort schafft", freut sich Nicolas Mundt, der zusammen mit seinen Mitschülern den Raum einrichtete. Der Begegnungs- und Sozialraum diene zum Austausch in einer privatähnlichen Atmosphäre, meint Jarosch-Wich. Ihr Dank gilt in diesem Zusammenhang dem Landratsamt für die finanzielle Unterstützung in Höhe von 1000 Euro aus dem Leader-Förderprogramm "Bürgerengagement".

Während des Gesprächs erscheinen zwei Schüler, die sich für das kommende Jahr bei der Sabel-Fos anmelden möchten. Einer davon ist Lukas Detsch, der im technischen Zweig das Fachabitur an der Sabel-Fos machen möchte. Er habe sich für die Sabel-Fos entschieden wegen der kurzen Wege, der kleinen Klassen und der Praktika in heimischen Betrieben, erklärt er.

Ohne Defizite in die Fos starten

"Wir sind auf Kurs", meint die Schulleiterin. Ein bisschen Stolz ist ihrer Stimme zu entnehmen, wenn sie davon spricht, dass sich aktuell 33 junge Menschen für das kommende Schuljahr angemeldet haben. Im September 2020 wird die Sabel auch ihr Bildungsangebot erweitern, erzählt sie. Zum einen wird eine Vorschulklasse mit jeweils acht Wochenstunden in den Hauptfächern Deutsch, Mathematik und Englisch eingeführt. Diese sei für Mittelschüler gedacht, die die Voraussetzungen für die Aufnahme einer Fachoberschule noch nicht haben. Christine Jarosch-Wich spricht aus Erfahrung, wenn sie darauf hinweist, dass so eine Klasse Sinn macht. Denn dadurch würden Defizite beseitigt, die Schüler hätten von Anfang an Erfolg und somit auch viel mehr Freude am Lernen.

Weiterhin wird ab dem neuen Schuljahr neben den bereits vorhandenen Ausbildungsrichtungen Technik und Wirtschaft auch Sozialwesen etabliert. Der Bedarf ist vorhanden, weiß die Schulleiterin. Jährlich gehen über 30 Schüler aus dem Landkreis in die benachbarten Fachoberschulen nach Coburg und Kulmbach, um ihr Fachabitur in Sozialwesen zu absolvieren. Sie spricht auch von einer Akademisierung der sozialen Pflegeberufe und von einem Mangel im Pflegebereich. Der Sozialzweig, so ist Jarosch-Wich überzeugt, sei eine sinnvolle Ergänzung zum aktuellen Angebot der Fos.

Ziel: allgemeine Hochschulreife

Zudem soll den Sabel-Fos- Schülern die Fremdsprache Spanisch angeboten werden. Wie die Schulleiterin erklärte, sei es ihr Ziel, dass man in drei Jahren auch das allgemeine Abitur an der Sabel-Schule absolvieren kann. Das würde die Einführung einer dreizehnten Klasse und eine Ergänzungsprüfung für die Schüler bedeuten, die die allgemeine Hochschulreife anstreben. Stolz ist sie auch, dass bereits jetzt acht neue und vom Kultusministerium anerkannte Lehrkräfte für das neue Schuljahr gewonnen werden konnten.

Jetzt heißt es aber erst einmal für die Schulleiterin, 15 junge Menschen zu einem erfolgreichen Abitur mitzuführen. In den nächsten Wochen wird sie aufgrund der aktuellen Situation virtuell mit ihren Schülern in Kontakt bleiben, ihnen Arbeitsblätter aushändigen und informieren. Das sei auch vom Kultusministerium so gewollt. Sie, so erklärte sie, habe damit gerechnet, dass die Schulen und Kitas geschlossen werden. Sie finde diese Anweisung der Staatsregierung sinnvoll. Gehe es doch um den Schutz von Kindern, Schülern und deren Angehörigen. Außerdem diene diese Maßnahme dazu, die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen.

Die Schulleiterin spricht davon, dass sich jetzt vieles im Hintergrund abspiele, täglich erwarte sie Nachrichten aus dem Kultusministerium. Sie meint aber auch: "Eigentlich weiß keiner, wohin der Weg führt!" Sie ist dankbar dafür, dass sie das Vertrauen ihrer Schüler und der Eltern genießt.

Dankbar ist sie auch, dass sie nach wie vor ihr Vorgänger Hubert Sendl tatkräftig unterstützt. Und eine Bitte hat Christine Jarosch-Wich, nämlich dass sich alle Schüler, die ab dem nächsten Schuljahr die Angebote der Sabel-Fos annehmen möchten, bis Ende April anmelden, damit sie möglichst frühzeitig detailliert das nächste Schuljahr planen kann.