Die ersten Patienten kommen im September

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An der Tagesklinik für Erwachsenenpsychiatrie wird die Richtkrone hochgezogen. Foto: Veronika Schadeck
An der Tagesklinik für Erwachsenenpsychiatrie wird die Richtkrone hochgezogen. Foto: Veronika Schadeck
Beim Blick auf die Pläne (von links) Bezirkstagspräsident Günther Denzler, Landrat Klaus Löffler, die Leiterin des Kommunalunternehmens Kliniken und Heime, Katja Bittner, Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein, der Geschäftsführer der Helios-Frankenwaldklinik, Christian Kloesters, und der Ärztliche Direktor Thomas Kallert Foto: Veronika Schadeck
Beim Blick auf die Pläne (von links) Bezirkstagspräsident Günther Denzler, Landrat Klaus Löffler, die Leiterin des Kommunalunternehmens Kliniken und Heime, Katja Bittner, Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein, der Geschäftsführer der Helios-Frankenwaldklinik, Christian Kloesters, und der Ärztliche Direktor Thomas Kallert  Foto: Veronika Schadeck
 

Der Rohbau der Tagesklinik für Erwachsenenpsychiatrie in Kronach steht. In neun Monaten soll Eröffnung sein.

Was lange währt, geht jetzt ganz schnell. Am Donnerstagvormittag wurde Richtfest bei der Tagesklinik für Erwachsenenpsychiatrie in der Friesener Straße gefeiert. Bereits im September 2017 sollen die ersten Patienten behandelt werden.

Es entsteht ein lichtdurchflutetes dreigeschossiges Gebäude mit barrierefreiem Zugang. Rund zwei Millionen Euro investiert der Bezirk, über 1,5 Millionen an Fördermitteln werden aus dem bayerischen Gesundheitsministerium erwartet.

Katja Bittner, Vorstand des Kommunalunternehmens Kliniken und Heime des Bezirks Oberfranken, erläuterte die Vorteile der Tagesklinik, die über 15 Plätze verfügen wird. Mit der ambulanten Behandlung in Wohnortnähe könne man flexibel auf die unterschiedlichen Anforderungen reagieren. Der Aufenthalt in der Tagesklinik bringe für die Patienten den Vorteil, dass sie in ihrem familiären Umfeld bleiben können. Das senke bei vielen die Hemmschwelle, sich vom Arzt überweisen zu lassen.


Therapie und Lebensqualität

Geeignet wird die Tagesklinik für Patienten sein, die unter Psychosen, Depressionen oder Persönlichkeitsstörungen leiden, erklärte der Ärztliche Direktor der Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken, Professor Thomas Kallert. Dort werden sie eine hochqualifizierte, professionelle Behandlung erfahren. Zugleich werde die Lebensqualität beibehalten. Er wies auf Studien hin, wonach rund 70 Prozent der betroffenen Frauen eine Tagesklinik der vollstationären Behandlung vorziehen. Als Besonderheit bezeichnete er die Nähe zur benachbarten Helios-Frankenwaldklinik.

Zuvor nutzte der Bezirkstagspräsident Günther Denzler das Richtfest, um die Historie Revue passieren zu lassen. Demnach war die Bedarfsfestellung im Jahre 2007. Kompliziert war seinen Worten zufolge die Suche nach dem richtigen Standort in Kronach. Geeinigt hat man sich dann schließlich auf das Gelände des ehemaligen Schwesternwohnheims.

Im Jahr 2015 konnte schließlich der Kaufvertrag unterzeichnet werden. Im August 2016 war der Spatenstich. Denzler ist überzeugt, dass die Tagesklinik den Menschen vor Ort optimale Behandlungsmöglichkeiten bieten wird.


Ein Lückenschluss

"Es ist heute ein freudiger Tag", so Landrat Klaus Löffler. Mit der Errichtung der Tagesklinik für Erwachsenenpsychiatrie in Kronach werde eine Lücke für die Behandlung von psychisch Kranken in Oberfranken geschlossen. Die Helios-Frankenwaldklinik bezeichnete der Landrat als einen starken Partner.

Ähnlich äußerte sich Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein. Er hofft nun, dass die Helios-Frankenwaldklinik "in ruhigeres Fahrwasser" kommt. Das wünscht auch der neue Geschäftsführer, Christian Kloesters, der eine Ausbildung als Radiologe und Betriebswirtschaftler vorweisen kann. Er wies darauf hin, dass die psychisch Kranken einen immer größeren Stellenwert in der Gesellschaft einnehmen werden und es für die Patienten gut sei, abends nach Hause zu können.

Klaus Löffler bedankte sich ebenso wie Günther Denzler bei MdL Jürgen Baumgärtner (CSU) und dem ehemaligen Landrat Oswald Marr, die sich beide für das Projekt stark gemacht haben. Der Dank galt zudem den bauausführenden Firmen sowie Michael Fehn, der den Richtspruch in humorvoller Weise vortrug.


Um Vertrauen geworben

Beim Richtfest warb der neue Geschäftsführer der Helios-Frankenwaldklinik, Christian Kloesters, auch um Vertrauen. Er wisse, dass das Verhältnis zwischen der Helios und dem Landkreis nicht immer einfach gewesen sei. Er werde immer das offene Gespräch suchen und die Politik frühzeitig in Entscheidungen und Strategien mit einbinden. Zudem werde er in seiner Arbeit erst den medizinischen Aspekt sehen. Denn, wenn die Medizin im Hause erfolgreich sei, dann komme das betriebswirtschaftliche Ergebnis von alleine. Er wisse, dass er innerhalb kurzer Zeit der dritte Geschäftsführer sei. "Ich hoffe, ich bin der letzte!".