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Die Antla-Brauerei braucht mehr Platz in Kronach


Autor: Veronika Schadeck

Kronach, Mittwoch, 20. Juli 2016

Die Brauerei Antla soll vergrößert werden. Dafür wurde in der Oberen Stadt ein Anwesen gekauft. Noch müssen die Pläne im Bauauschuss abgesegnet werden.
Bernd Holzmann will seine Brauerei erweitern. Eventuell könnte diese künftig in diesem Gebäude Am Pförtchen 2, direkt neben dem Gasthof "'s Antla" untergebracht werden. Foto: V. Schadeck


Bernd Holzmann will seine Brauerei erweitern. Deshalb hat er auch das Anwesen in der Oberen Stadt, Am Pförtchen 2, gegenüber des Brau- und Gasthauses, erworben. Am Donnerstag wird nun der Bau-, Stadtentwicklungs- und Wirtschaftausschuss des Stadtrates Kronach über seinen Antrag entscheiden.
"Wir könnten wesentlich mehr Bier verkaufen, als wir brauen", beschreibt der Unternehmer die aktuelle Situation. Die Kapazitäten im jetzigen Brauhaus reichen einfach nicht mehr aus.

Dies führt Holzmann vor allem auf die steigende Nachfrage nach den sogenannten Craft-Bieren zurück. Das seien Biere mit Gewürzen. Diese sorgen anstatt beziehungsweise trotz Hopfen für einen eigenen Geschmack. Die Gewürze können beispielsweise Ingwer, Muskat, Koriander und so weiter sein. "Wir haben mit den Craft-Bieren eine Nische in unserer Region entdeckt." Bisher passiert der Brauvorgang in Handarbeit. Die leeren Flaschen werden angeliefert und in den Spülraum gebracht. Es gibt keine große Maschine, die die Flaschen greift und spült. Per Hand werden diese gereinigt. Danach werden sie zunächst gefüllt und anschließend per Hand mit Etiketten versehen.

Rund 250 Liter Bier werden pro Sud hergestellt, rund sechs bis acht Stunden nimmt dieser Vorgang in Anspruch. Rund 400 Liter müssten derzeit in dieser Zeit produziert werden können, um der Nachfrage gerecht zu werden. Aufgrund dieser Tatsache habe er den Entschluss gefasst, in die Brau-Automatisierung zu investieren, erklärt Holzmann.

Abgesehen davon, dass er nun seine Brauerei samt Abfüllung und Lager in das Haus Am Pförtchen 2 verlegen und auch vergrößern will, soll auch ein kleiner Werksverkauf und ein Lift mit untergebracht werden. Rund 600 000 Euro will Holzmann in den Standort Kronach investieren.


In Kronach oder außerhalb

Der Unternehmer hat auch einen Plan B: die Errichtung einer gläsernen Biermanufaktur, inklusive Werksverkauf auf der grünen Wiese. Dort könnten auch Brauereiführungen und Bierproben stattfinden. Parkplätze könnten direkt vor der Brauerei geschaffen werden.

Wie Holzmann verriet, sei er diesbezüglich mit den Gemeinden Küps und Stockheim in Verbindung. Bei der Errichtung einer gläsernen Biermanufaktur außerhalb von Kronach rechnet er mit Investitionskosten in Höhe von rund 1,8 Millionen Euro.

Sein Herz ist gespalten, wenn es um die Standortfrage seiner neuen Brauerei geht. Kronach habe seinen Reiz. Zum einen könne die Obere Stadt einen besonderen Flair vorweisen, zum anderen ist auch die Nähe zu den Stadthotels vorhanden. "Es wäre alles an einem Platz!" Für die grüne Wiese beziehungsweise für Küps und Stockheim sprechen die zentrale Lage an der Bundesstraße, die Nähe zu den dort angesiedelten Einkaufszentren, die Möglichkeit der Schaffung von Parkplätzen direkt vor der Biermanufaktur. Zudem bestünden Möglichkeiten zwecks späterer Erweiterung. In diesem Zusammenhang stellt der Unternehmer aber auch klar, dass es nicht die Unternehmensstrategie sei, sich zu einer größeren Brauerei zu entwickeln.


Entscheidung im Spätsommer

Denn nach wie vor sollen Rohstoffe der Antla-Biere bio bleiben. Schließlich geht es darum, "gesunde Bieren zu gesunden Preisen" zu brauen, erklärt er. Das gilt auch für die Antla-Standardbiere, die das ganze Jahr nach dem Reinheitsgebot gebraut werden und auch weiterhin gebraut werden sollen.

Holzmann ist nun auf die Entscheidung der Stadtratsmitglieder gespannt. Er wird nochmals Gespräche mit den Bürgermeistern in Stockheim und Küps führen. Bis September will er für sich die Standortfrage klären und eine Bauvoranfrage stellen. Jetzt kommt es natürlich auf die Entscheidungen der betreffenden Gremien an.