Der Schwarze Steg geht auf seine letzte Reise
Autor: Marco Meißner
Kronach, Mittwoch, 27. Juli 2016
Der marode Schwarze Steg am Kronacher Landesgartenschau-Gelände wurde am Dienstagvormittag zum Teil demontiert.
Um 8 Uhr bezogen die Baufahrzeuge Position, um 9.30 Uhr war der erste Teil des Schwarzen Stegs bereits Geschichte. Der kurze Abschnitt des zweiteiligen, maroden Bauwerks am Pfählanger war bereits von einem großen Kran aus dem Fluss gehoben und auf einen Lastwagen verladen worden.
"Wir haben den Steg im Ganzen losgelöst", erklärte Firmenchef Gerhard Kögel von der gleichnamigen Zimmerei aus Mainleus am Dienstag die Vorgehensweise seiner Mitarbeiter. Diese sägten inzwischen die seitlich überstehenden Holzteile der Brücke ab, um sie für ihre letzte Fahrt auf der Straße schmaler zu machen.
Sicherheit nicht mehr gewährleistet
Parallel zum Abbau des alten, aus Sicherheitsgründen seit langem gesperrten Bauwerks begannen die Arbeiten am neuen Steg. Neben dem Plessi-Turm wurden bereits große Metallteile dafür abgeladen und zusammengesetzt.
Die Kronacher Firma Hümmer kümmert sich um alle Stahlarbeiten.
Vielleicht schon in der kommenden Woche, spätestens aber bis zum Freischießen-Auftakt (11. August) soll die neue Verbindung zwischen dem früheren Landesgartenschau-Gelände und dem Bahnhofsbereich begehbar sein. Das erfordert einen großen Arbeits- und technischen Aufwand. Der kleine Brückenabschnitt wiegt elf Tonnen und muss 15 Meter weit durch die Luft gehoben werden. Der größere Abschnitt mit seinen 14 Tonnen Gewicht muss gar 50 Meter weit befördert werden. "Dafür braucht es einen 400-Tonnen-Kran, mit dem man auch Windräder aufbaut", erklärte Gerhard Kögel.
Kosten auf rund 100.000 Euro gedeckelt
Stadtkämmerer Wolfgang Günther sprach davon, dass die Kosten für die Brücke auf rund 100 000 Euro gedeckelt sind.
"Deshalb wird der Steg auch etwas schmaler." Am Ende werde es eine reine Fußgängerbrücke sein. Radfahrer könnten sie zwar nutzen, müssten aber absteigen. Eine Auffahrt für Radfahrer und ein behindertengerechter Ausbau seien in einem wirtschaftlich vertretbaren Kostenrahmen leider nicht möglich gewesen, bedauerte Günther. "Die Rampensteigungen sind zu steil", erklärte der Kämmerer das Problem.