Der erste Tag im Amt: Die drei neuen Bürgermeister im Kreis Kronach
Autor: Marco Meißner, Corinna Igler
Kronach, Freitag, 02. Mai 2014
Seit 1. Mai sind sie im Amt, doch wegen des Feiertags traten Susanne Grebner, Jens Korn und Michael Pöhnlein am Freitag erstmals als neue Stadt- oder Gemeindeoberhäupter im Rathaus an.
Ihr Name steht schon am Türschild. Darüber ist erstmals in der Geschichte Wilhelmsthals zu lesen "Bürgermeisterin". Susanne Grebner trägt eine schwarze Bluse und eine schwarz-weiß gemusterte Hose - und ein stolzes Lächeln im Gesicht.
Ihr Büro wirkt noch ein bisschen karg - kein Wunder, ist ihr Vorgänger doch erst am Mittwoch ausgezogen. "Das wird schon noch", ist sich Grebner sicher, dem Zimmer noch ihre persönliche Note zu geben.
Ergreifend sei ihr erster Tag als Bürgermeisterin gewesen. Ging er doch in der Kirche los, schließlich fand die Mai-Kundgebung der KAB in Wilhelmsthal statt. Für Susanne Grebner hieß das, zum ersten Mal Grußworte als Bürgermeisterin sprechen. "Es hat geklappt", freut sie ich über positive Rückmeldungen. Immerhin hatte sie vor dem Halten von Reden im Vorfeld doch etwas Angst.
"Ich war ganz aufgeregt", gibt sie offen zu. "Das ist jetzt also für die nächsten sechs Jahre dein Weg", habe sie sich gedacht, als sie im Auto Richtung Rathaus gefahren ist. "Aber ich war auch ein bisschen stolz."
Herzlicher Empfang
Sie habe nicht die Erste sein wollen, um 7.45 Uhr sei sie ins Rathaus gekommen - mit einer Sektflasche unterm Arm. "Wir haben mal miteinander angestoßen", erklärt sie. Sie zeigt einen Blumenstrauß, der auf ihrem Schreibtisch steht. Bekommen hat sie ihn von den Mitarbeitern, erzählt sie und freut sich über den herzlichen Empfang.
Klar müsse sie nun erst einmal die Abläufe kennenlernen, aber sie kann sich am zweiten Tag im Amt und am ersten im Rathaus auch schon über einen kleinen Erfolg freuen: Mit dem Landratsamt hat sie wegen einer Baugenehmigung telefoniert und eine positive Rückmeldung bekommen. "Wenn es immer so leicht ginge", sagt sie, wohl wissend, dass die nächsten Tage und Wochen nicht nur so verlaufen werden.
Anfangs in einer Lernphase
Auch für Michael Pöhnlein fiel am Freitag der offizielle Startschuss im neuen Amt. Der Nordhalbener Bürgermeister ist ein Quereinsteiger, daher berichtet er von einer Lernphase, bis sich alles eingespielt hat. Zunächst hat er sich den Mitarbeitern vorgestellt. In einer großen Betriebsversammlung will er am kommenden Mittwoch ausloten, "wo stehen wir, wie geht's weiter und und welche Veränderungen und Optimierungen machen wir." Dabei hofft er auf viele gute Ideen des Personals.
An seinem ersten Tag im Amt haben die Telefondrähte geglüht. "Bürgerbelange, Glückwünsche und erste Anfragen, die eilen", registrierte er. "Erst einmal geht's hoch her. Da hat man alle Hände voll zu tun", erwartet er weiterhin reichlich Arbeit in den ersten Tagen. "Aber wir werden Punkt für Punkt abarbeiten."
Gleitender Übergang
Nur ein paar Kilometer weiter in Wallenfels fuhr mit Jens Korn der dritte Neuling in der Bürgermeisterriege des Landkreises erstmals als Chef zum Rathaus. Für ihn gestaltete sich der Einstieg in die neue Aufgabe um einiges leichter als für seinen Kollegen in der Nachbargemeinde. "Wir hatten einen gleitenden Übergang", beschreibt er die Situation. Als Zweiter Bürgermeister sei er ohnehin schon in viele Themen eingebunden gewesen. Und gerade in den Wochen vor der Amtsübergabe habe eine noch engere Absprache mit dem bisherigen Stadtoberhaupt Peter Hänel stattgefunden.
Am Freitag um 7 Uhr wurde es für Korn ernst. Sein erster Weg führte ihn zu den Bauhofmitarbeitern. Das hatte einen guten Grund, wie er erklärt: "Ich habe ihnen ein paar Dinge mit auf den Weg gegeben, denn sie sind am nächsten am Bürger dran. Sie machen einen wichtigen Job." Sehr emotional ging es dann weiter, denn Peter Hänel wurde nach 37 Arbeitsjahren im Rathaus verabschiedet. "Er hat ein großes Know-how eingebracht", würdigt Korn seinen Vorgänger. Um diesen Verlust aufzufangen, müssten jetzt alle zusammenrücken. "Aber wir haben ein gutes Team im Rathaus, wir schaffen das!" Marco Meissner und Corinna Igler