Der Drive-in hat wieder geöffnet: Redakteurin testet die Strecke
Autor: Stefanie Gleixner
Kronach, Montag, 31. August 2020
Die Regierung hat entschieden, dass das Corona-Testzentrum in Kronach wieder in Betrieb geht. Und das besser als zuvor.
Der Ort ist derselbe geblieben. Und doch ist es auf dem Parkplatz gegenüber von Loewe in der Industriestraße anders, als es beim letzten Mal war. Seit Montag läuft der Betrieb wieder in dem großen, weißen Zelt. Corona-Testzentrum 2.0 also. Denn ein paar Sachen haben sich dort trotzdem verändert. Die Ausstattung sei besser als beim letzten Mal. Und auch der Personenkreis, der sich testen lassen kann, ist anders: Seit gestern kann sich jeder testen lassen - und das habe ich auch getan.
Anmeldung per Telefon
Wer beim Corona-Testzentrum einen Abstrich machen lassen möchte, der muss sich vorab telefonisch beim Gesundheitsamt anmelden. Unter der Telefonnummer 0 92 61/67 87 77 kann von Montag bis Donnerstag von 13 bis 16 Uhr ein Termin vereinbart werden. Die Dame am Telefon, bei der ich vergangene Woche meinen Termin vereinbart hatte, war freundlich und macht einen kompetenten Eindruck. Sie fragte mich nach persönlichen Daten: Name, Geburtsdatum, Telefonnummer, Personalausweisnummer und Autokennzeichen von dem Fahrzeug, mit dem ich zum Drive-in kommen möchte. Alles soweit einfach und unkompliziert - ich bekomme meinen Termin für Montag.
Sie machte mich aber auch auf die möglichen Konsequenzen aufmerksam, die auf mich zukommen können, falls der Test positiv sein sollte: Zehn Tage Quarantäne und für meine engen Kontaktpersonen, die ich in den letzten zwei Tagen länger als 15 Minuten ohne Einhaltung von Sicherheitsabständen gesehen habe, 14 Tage. Die Tests sind schließlich nicht zum Spaß und sollen möglichst viele Infizierte aufdecken, bestätigt auch der Amtsarzt des Kronacher Landratsamtes Helmut Weiß.
Am Montag am Testzelt angekommen, sind bereits drei Autos vor mir in der Schlange. Anhand meines Kennzeichens überprüft ein Mitarbeiter, ob ich mich für den Abstrich angemeldet habe. Bevor ich von einem weiteren Mitarbeiter in das Zelt gewunken werde, muss ich meinen Mund-Nasen-Schutz anlegen. Personalausweis und eine unterschriebene Datenschutzerklärung muss ich vorzeigen. Sobald die Daten abgeglichen sind, beginnt der eigentliche Test.
Das Prozedere dauert nicht mal eine Minute. Nur für diesen kurzen Testmoment darf ich die Mund-Nase-Bedeckung abnehmen. Die Mitarbeiterin des Gesundheitsamts steckt mir das Teststäbchen in den Mund und nimmt einen Abstrich vom Rachen. Anschließend steckt die Frau das Stäbchen noch in beide Nasenlöcher. Ein leicht unangenehmes Gefühl, aber nicht schmerzhaft. Dann war der Test auch schon beendet.
Ich bekam zum Abschluss noch eine Art Visitenkarte. Mit Hilfe des dort abgedruckten QR-Codes und der Auftragsnummer kann ich mich später informieren, ob mein Testergebnis positiv oder negativ ist. Die Mitarbeiter wollen mir zudem telefonisch das Ergebnis mitteilen. Innerhalb von zwei Tagen soll ich Antwort erhalten.
Dass das Testzentrum in Kronach wieder eröffnet hat, hat nichts mit der Zahl der Coronainfizierten im Landkreis zu tun. "Das Testzentrum musste nach dem Beschluss aus dem Ministerrat eröffnen", erklärt Alexander Löffler, Pressesprecher des Landratsamtes. Bis 31. August musste jede Verwaltung einer kreisfreien Stadt oder eines Landkreises ein Testzentrum organisieren und sicherstellen.
Dieser Beschluss ließ genug Zeit, um alles besser zu planen, als das bei dem ersten Testzentrum der Fall war. Damals war die Vorbereitungszeit nicht so lang. Jetzt konnte durch die gute Vorbereitung sogar Strom in das Zelt integriert werden, sodass problemlos Daten direkt am PC abgefragt und verarbeitet werden können. Die IT-Abteilung hat sich extra dafür ein Datensystem erarbeitet, in dem die wichtigsten Daten direkt ab dem Telefonanruf bis zum Test hin zum Ergebnis gesammelt werden. "Die größte Gefahr ist es, dass ein Infizierter nach einem positiven Testergebnis nicht mehr gefunden wird. Das darf auf keinen Fall passieren", sagt Helmut Weiß. Dem will das Gesundheitsamt so entgegenwirken.
Zwei Stunden täglich testet das Fachpersonal des Gesundheitsamtes die Bürger. Am ersten Tag waren vier Mitarbeiter vor Ort. Grundsätzlich würden auch drei genügen, meint Helmut Weiß. Pro zehn Minuten können vier Bürger getestet werden. Bei voller Auslastung über zwei Stunden wären es 48 Menschen, die pro Tag getestet werden können.
Sollte der Bedarf steigen, könnte der Test-Drive-in auch länger als zwei Stunden täglich öffnen. Davon geht das Landratsamt aber aktuell nicht aus. 20 Menschen ließen sich am ersten Tag testen. Eine davon war Christa Höfner. "Ich wollte mich schon länger mal testen lassen, weil ich wissen wollte, ob ich Corona habe", sagt die Johannisthalerin. Sie selbst fühlt sich aber nicht krank oder hat Symptome. Auch im Urlaub war sie nicht. Sie wollte das Angebot einfach wahrnehmen.
Testzentrum in Kronach:
Das Corona-Testzentrum in Kronach ist für alle Bürger geöffnet. Bevor an dem Drive-in-Zelt allerdings der Abstrich genommen werden kann, muss telefonisch ein Termin vereinbart werden. Das Gesundheitsamt ist dafür von Montag bis Donnerstag von 13 bis 16 Uhr und freitags von 10.30 Uhr bis 12.30 Uhr telefonisch unter 0 92 61/67 87 77 erreichbar. Neben der Erfassung der Daten erhalten die Bürger dort einen Termin. Das Testzentrum hat von Montag bis Donnerstag von 10 bis 12 Uhr und freitags von 8.30 bis 9.30 Uhr geöffnet. Ohne vorherige Terminvereinbarung ist kein Abstrich vor Ort möglich.