Der Breitbandausbau setzt Akzente
Autor: Michael Wunder
Wallenfels, Freitag, 04. Dezember 2015
Im Zentrum der Versammlungen stand unter anderem das schnelle Internet. Bürgermeister Korn stellte seine Bilanz vor.
Die Stadt Wallenfels will den Breitbandausbau mit einer vernünftigen Entwicklung vorantreiben. Der Projektleiter Marcus Witzel vom Internetversorger vor Ort, Thüga Metering Service, stellte das technische Konzept vor. Priorität habe beim Ausbau in Wallenfels derzeit die Schnaid. Der Ausbau in Wallenfels werde in den nächsten zwölf Monaten umgesetzt. Er erläuterte die Möglichkeiten und Preise für die Endverbraucher. In der Bürgerversammlung in der Flößerstadt blickte Bürgermeister Jens Korn (CSU) mit Zahlen auf das vergangene Jahr zurück. Zahlen, Daten und Fakten führte er in der Bürger-Info an (siehe Box). Korn hatte die wichtigsten Bürgerinformationen schriftlich im neuen gemeinsamen Design "Ort" zusammengefasst.
Rudolf Zeuß regte an, den Mühlbach, der keinen schöner Anblick biete, zu sanieren.
Wolfersgrün
Dringenden Handlungsbedarf gab es beim Dach des Feuerwehrhauses in Neuengrün, da werde aktuell eine neue Dachdeckung mit Kosten von rund 35 000 Euro angebracht. In Wolfersgrün wurden Teerarbeiten im Bereich des Bergschloss und der Neuen Welt durchgeführt, darüber hinaus habe man Ausbesserungsarbeiten in Richtung Schindeltal veranlasst. Eingeführt wurde ein Bürgerbus, der wöchentlich zweimal die Bürger in die Stadt fährt.
Das Angebot der Stadt, wird im kommenden Jahr durch das Mobilitätskonzept des Landkreises abgelöst. Der Bürgermeister bedauerte, dass in den schönsten Sommertagen vier Floßfahrten wegen fehlenden Wassers ausfallen mussten. Er informierte, dass sich das vorgesehene Staubecken im Bereich Schnappenhammer nicht realisieren lasse. Die Stadt sei jedoch auf der Suche nach einer Lösung.Ebenfalls in Verhandlungen sei man wegen eines Ausbaues der Leunitztalstraße. Für die Bürger aus Neuengrün hatte der Bürgermeister eine Überraschung parat. Kurz vor der Bürgerversammlung teilte das Amt für ländliche Entwicklung mit, dass für die Neugestaltung des Kirchenumfeldes 90 Prozent Zuschuss bereitgestellt werden. Es gelte, jetzt schnell zu handeln und die Planungen umgehend voranzutreiben, so Korn. In der alten Schule in Wolfersgrün, die in den letzten Jahren unter Mitwirkung der Bürger saniert wurde, gilt es noch Maßnahmen für den Brandschutz durchzuführen.
Der Dorfgemeinschaft dankte den Vereinen und den Sponsoren, welche die Hälfte der Kosten für die Bestuhlung übernommen haben. Dies waren stolze 5700 Euro, mit demgleichen Betrag beteiligte sich die Stadt an der Anschaffung. Für die Kreisstraße (KC 32) von der Landkreisgrenze bis Schlegelshaid gibt es jetzt eine Perspektive. Dort soll im kommenden Jahr die Planung für einen Ausbau angegangen und die Maßnahme 2017 verwirklicht werden.
Schnaid
Die Bürger der Schnaid gaben den Stadträten bei der Bürgerversammlung einige Wünsche mit auf dem Weg. So sollte der Spielplatz in der Mittleren Schnaid wieder hergerichtet und auf dem Dorfplatz neben den Glascontainer ein Altkleidercontainer aufgestellt werden. Für die Hintere Schnaid wurde der Wunsch nach einer Anschlagtafel geäußert. Bisher diente eine alte Scheune als Plakatanschlagwand, diese darf künftig nicht mehr benutzt werden. Weiterhin wurden die Verkehrsbehinderungen durch abgestellte Autos in der Vorderen Schnaid angesprochen. Den Friedhof sollte der Bauausschuss der Stadt in Augenschein nehmen, um festzustellen welche Unterhaltungsmaßnahmen durchgeführt werden.
Im Zuge des Breitbandausbaues sollten zwei Maßnahmen mit durchgeführt werden. Zum einen wäre die Mittlere- und Hintere Schnaid mit einer neuen Stromleitung zu verbinden, zum anderen sollte von der Hinteren Schnaid bis zur Lorchenmühle die Straße mit instandgesetzt werden.
Notwendig wäre nach Meinung der Bürger auch das Freischneiden des Lichtraums von der Vorderen Schnaid bis zur Lorchenmühle. In Schnappenhammer sollte eine Gefahrenquelle für Fußgänger beseitigt werden, indem man einen Weg von Schnappenhammer bis zum Feldweg in Richtung Wellesbach anlegt. Darüber hinaus wäre auch im Hinblick auf das große Feuerwehrfest 2017 ein neues Buswartehäuschen in Schnappenhammer angebracht.
Bürgermeister Jens Korn informiert
Die Schulden seien dank der Stabiliserungshilfen des Freistaates in den letzten Jahren rückläufig, so Korn. Immerhin habe man in den letzten drei Jahren 1,3 Millionen an zusätzlichen Geldern bekommen. Nach wie vor stelle der demographische Wandel ein großes Problem dar. Die Zahl der Sterbefälle sei dreimal so hoch wie die der Geburten.
Zur Sicherstellung der Verkehrssicherheit habe man in verschiedenen Straßenabschnitten mit aufwendigen Maßnahmen investiert. Größte Maßnahme 2015 war die Gemeindeverbindung von Hammer nach Dörnach, die notwendig wurde, nachdem sich die Talseite nach unten bewegt hatte. Die ersten Schritte zur Schaffung von Retentionsraum wurden getätigt. Aktuell sei die Überflutung auf ein defektes Wehr zurückzuführen. Laut Korn sei der Abfluss der wilden Rodach innerhalb von drei Tagen um das 30-fache gestiegen. Die komplette Hochwasserfreilegung betrage zehn Millionen, wovon die Stadt nach derzeitigen Fördersätzen rund fünf Millionen zahlen müsste. Er regte deshalb kurz vor der Bürgerversammlung bei Staatsministerin Ulrike Scharf (CSU) eine Änderung der Förderrichtlinien für finanzschwache Kommunen an. Zahlreiche Maßnahmen wurden durchgeführt um die Wohnqualität in der Stadt weiter zu erhöhen. Besonders freue man sich auf das neue Mobilitätskonzept des Landkreises, dann werde Wallenfels mit den Ortsteilen wesentlich besser mit Busverbindungen an die Kreisstadt angebunden. In den kommenden Jahren müsse man die Hangsicherung im Bereich der Wohnbebauung angehen. Derzeit werde ein Sanierungskonzept erarbeitet. Sofortmaßnahmen waren im Bereich des Friedhofes notwendig. Das Jugendheim muss bis zur Sanierung der Maßnahme geschlossen bleiben. Bei der Stadtsanierung gehe es im Wesentlichen um den Umgang mit dem Leerstand. Eine Studentengruppe mache sich zu jeweils acht Gebäuden in Wallenfels und Steinwiesen im Rahmen einer Semesterarbeit Gedanken. Weiterhin wurde mit der Nachbargemeinde Steinwiesen ein Wohnungsmarktkonzept in Auftrag gegeben. Als Kernprojekt der Stadtplanung zeichnete der Bürgermeister die vorgesehenen Umbaumaßnahmen im Bereich Marktplatz auf.
Eine Herausforderung seien derzeit die Asylbewerber. Bis vor kurzen waren 37 Personen in drei Wohneinheiten in Wallenfels untergebracht, einige mussten zwischenzeitlich das Land wieder verlassen. Der Asyl Helferkreis biete unterschiedliche Hilfen an, zeigte sich der Bürgermeister über die Offenheit seiner Bürger erfreut. mw