Der Bergbau gehört zur Stockheimer Ortsgeschichte
Autor: Gerd Fleischmann
Stockheim, Sonntag, 07. Dezember 2014
Eine Bergparade und ein Gottesdienst gingen der Barbarafeier voraus.
Die Barbarafeier des Stockheimer Knappenvereins, stand heuer ganz im Zeichen der Trauer um die der erst kürzlich verstorbenen beiden Ehrenvorsitzenden Hans Ebert und Eduard Buckreus. Vorsitzender Heiko Eisenbeiß: "Beide Bergmänner haben sich während ihrer 50-jährigen Vorstandstätigkeit in großer Pflichterfüllung um das bergmännische Erbe enorme Verdienste erworben. Wir werden in ihrem Sinne diese 400-jährige bergmännische Tradition fortführen."
In großer Zahl waren die Knappen in ihrer Bergmannskleidung mit den Ehrengästen, den Vereinsabordnungen im Schein von Lampen und Fackeln vom Gelände der Katharinazeche zu abendlicher Stunde in das Gotteshaus St. Wolfgang marschiert.
Begleitet wurden sie von der Bergmannskapelle unter der Stabführung von Albrecht Renk.
Mit dabei waren auch Abordnungen von Knappen aus Lehesten, aus Reichenbach, vom Heimat- und Trachtenverein Haig sowie vom Volkstrachtenverein Zechgemeinschaft Neukenroth. Die Besucher der bergmännischen Weihnacht im Bereich der "Alten Zeche" waren von der Bergparade beeindruckt und spendeten Beifall.
Die Stockheimer Musikanten sowie die "Haache Stöckraache" unter der Leitung von Gerhard Deininger gestalteten den Gottesdienst mit.
Pfarrer Hans-Michael Dinkel, der zusammen mit Gemeindereferent Matthias Beck den Gottesdienst hielt, erinnerte an die harte, gefahrvolle Arbeit der ehemaligen Bergleute. Ihre Schutzpatronin, die heilige Barbara, habe ihr tapferes Bekenntnis zum Christentum in Kleinasien vor 1700 Jahren mit ihrem frühen Tod bezahlt. Christus war die Mitte ihres Lebens geworden.
Magazin-Ausbau geht voran
Bis heute habe diese Heilige eine Vorbildfunktion für die Knappen und viele andere Berufsgruppen. So gehöre diese Heilige zu den vierzehn Nothelfern. Deshalb sei auch die Barbarafeier eine Aufforderung an die Gläubigen, das Christentum aktiv zu fördern. Die heilige Barbara verkörperte erneut die 21-jährige Nathalie Häfner.
Man könne stolz sein, so Vorsitzender Heiko Eisenbeiß im Saal der "Alten Zeche", dass auch 46 Jahre nach Schließung der Katharinagrube das bergmännische Brauchtum von der Bevölkerung noch sehr intensiv mitgetragen werde. Der Vorsitzende bedauerte allerdings, dass die Kreispolitiker durch Abwesenheit glänzten. Lediglich Altlandrat Heinz Köhler zeigte Flagge bei den Knappen.
Mittlerweile sei der Ausbau des bergmännischen Magazins - einer musealen Vorstufe - sehr gut fortgeschritten. Eisenbeiß, der insbesondere dem Förderverein "König Ludwig" aus Recklinghausen für die massive Unterstützung durch einen originalen Grubenausbau dankte, zeigte sich optimistisch, dass die Ausbauarbeiten 2015 beendet sein werden. "Wir müssen das Erbe unserer Vorfahren erhalten", so der Vorsitzende.
Geotop wird saniert
Bürgermeister Rainer Detsch würdigte die Bemühungen des Knappenvereins, der Bergmannskapelle und des Fördervereins Bergbaugeschichte, die bergmännische Tradition am Leben zu erhalten. Der Bergbau sei untrennbar mit der Ortsgeschichte verbunden.
Im Hinblick auf den Ausbau des bergmännischen Magazins sagte Detsch, dass man auf das schon Erreichte durchaus stolz sein könne. Ein weiterer wichtiger Baustein sei die Sanierung des bayernweit bedeutsamen Geotops im Bereich der Katharinazeche.
Mit bergmännischen Prologen, vorgetragen von Jonas Schülner und Christian Detsch sowie Nathalie Häfner in ihrer Eigenschaft als heilige Barbara wurde der Kameradschaftsabend im Saal der "Alten Zeche" aufgelockert. Für Unterhaltung sorgten die Bergmannskapelle und die "Haache Stöckraache".