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Der Anschluss über Reuth kommt


Autor: Karl-Heinz Hofmann

Weißenbrunn, Mittwoch, 25. Februar 2015

Zwei heiße Eisen diskutierte der Weißenbrunner Gemeinderat am Dienstag. Der Rotmühlweg soll eigentlich eine Verbindung sein, momentan spaltet er aber das Bierdorf. Und auch die Wasserversorgung in Eichenbühl sorgte für eine emotionale Debatte.
Bürgermeister Egon Herrmann zeigt sich erleichtert über die Entscheidung im Ratsgremium für die Wasserversorgung von Eichenbühl über die "Reuth- Trasse". Damit könne man sich die Sanierung des Hochbehälters Eichenbühl (geschätzte 150000 bis 200000 Euro Kosten ersparen). Dieser Hochbehälter, der ohne Stromanschluss ist, wird zukünftig nur noch bei Löscheinsätzen der Feuersicherheit dienen.  Foto: Hofmann


Die unendliche Geschichte des Rotmühlweges in Weißenbrunn geht weiter. In der Sitzung am Dienstag war dies erneut Thema im Gemeinderat. Letztlich gab es eine einstimmige Entscheidung, den Vollzug der Einziehung (wie am 30. September in nicht öffentlicher Sitzung vom Gremium beschlossen) des gewidmeten Teils des Rotmühlweges auszusetzen, bis eine alternative Wegeverbindung für Fußgänger von der Grüner Straße zum Gehweg der Ortsdurchfahrt der B 85 geschaffen wurde.

Zu Beginn der Sitzung erörterte Jürgen Thümlein für die Interessengemeinschaft Rotmühlweg noch einmal die Anliegen der Bürger, hauptsächlich der Grüner Straße, die den Rotmühlweg als wichtige Fußgängerverbindung erachten und daher diesen Durchgang aufrecht erhalten möchten.

Es wurden über 140 Unterschriften gesammelt und der Gemeinde vor Ablauf der Widerspruchsfrist vor dem 17.

Februar übergeben. Eine Engstelle in der Grüner Straße ist eine große Gefahrenquelle für alle Fußgänger, da ein Gehsteig an dieser Ortsstraße fehlt.

Der Gemeinde ist es mangels geeigneter Fläche nicht möglich, hier Abhilfe zu schaffen. Zwei Grundstückseigentümer hatten aus ihrer Sicht ihr Recht durchgesetzt, diesen Weg über ihr Privatgrundstück nicht mehr nutzen zu lassen. Laut Bestandsverzeichnis besteht ein Durchgangsrecht, ist die Meinung der Interessengemeinschaft. Sie verweist auch auf eine über 200- jährige Nutzung dieses Fußweges.

Ihre Argumente für die Interessengemeinschaft bekräftigten Kurt Weichmann, Margitta Elflein und Hannelore Frank. "Wir wollen endlich Gewissheit, dass wir einen Fußweg erhalten der die sichere Verbindung zur B 85 herstellt", betonten sie und fragten den Bürgermeister, wann ein Alternativweg realisiert wird, der seitens der Gemeinde ins Spiel gebracht wurde.

Wann kommt die Alternative?

Das Gemeindeoberhaupt versicherte, dass ein Alternativweg noch in diesem Jahr geschaffen wird. Die Frage nach den Kosten ließ der Bürgermeister unbeantwortet, "wir sind in Verhandlung mit Grundstückseigentümern und werden dies in nicht öffentlicher Sitzung behandeln, ich möchte dem Gremium nicht vorgreifen", erklärte Herrmann.

Den Gemeinderatsbeschluss mit Schaffung einer alternativen Wegeverbindung bewertete Jürgen Thümlein mit "besser, als wenn nichts gemacht wird".

Emotional diskutiert wurde der Anschluss des Gemeindeteils Eichenbühl an die Wasserversorgung Weißenbrunn. Auch dieses Thema beschäftigte den Gemeinderat schon mehrere Male. Wiederholt wurde eine Prüfung einer Variante über Wildenberg zur Aussprache gebracht.

Vier Varianten

Stefan Ströhlein vom Ingenieurbüro SRP, Schneider und Partner, Kronach nannte für drei ausgearbeitete Varianten die Kosten: Variante 1 Zubringerleitung von der Druckleitung bis Hochbehälter Eichenbühl 986 000 Euro; Variante 2, Zubringerleitung vom Ortsnetz Wildenberg zum Ortsnetz Eichenbühl 841 000 Euro; und Variante 3, Zubringerleitung zwischen Druckleitung und Ortsnetz Eichenbühl 955 000 Euro.

Eine Variante über Reuth würde dagegen mit rund 600 000 bis 650 000 Euro Kosten wesentlich günstiger ausfallen und es können auch ein Feuerschutz für Eichenbühl und Tennig mit gewährt werden, was bei der Wildenberger Variante nicht gegeben sei.

Vor allem Heinz Roth, Heinrich Roth und Herbert Spindler (alle FW)zweifelten die Zahlen des Ingenieurbüros an und brachten von sich aus immer wieder neue Vorschläge eines Anschlusses über Wildenberg ins Spiel. Nach den Worten von Heinz Roth ging es darum "wir können der Gemeinde Hunderttausende Euro sparen".
Christian Höfner (FW) warf dem Gemeindeoberhaupt nach einigen Äußerungen Polemik vor und bat Egon Herrmann, er möge sich mäßigen. Herrmann war daraufhin geneigt, die seines Erachtens "unsachliche Diskussion" zu beenden.

Klaus Ruppert (CSU) stellte klar, kein Fachmann und Ingenieur zu sein, daher schenke er den Zahlen des Ingenieurbüros glauben. Schließlich fasste das Gremium mit 9:6 den Beschluss. Das Weißenbrunner Versorgungsgebiet des Zweckverbands Eichenbühler Gruppe wird, wie in der Gemeinderatssitzung am 27. Januar vorgestellt, mit der Versorgungsvariante 2 (Anschluss über Reuth mit Pumpwerk, Leitungsneubau bis Eichenbühl, Hochbehälter Eichenbühl wird nur zu Löschzwecken genutzt), ans Wassernetz der Gemeinde Weißenbrunn angeschlossen. Mit der Planung wird das Ingenieurbüro SRP Schneider und Partner, Kronach, beauftragt.

Geschätzte Kosten: 650 000 Euro

Die geschätzten Kosten liegen bei rund 650 000 Euro. Sie beinhaltet den Neubau eines Pumpwerks Reuth, den Neubau einer rund 1,5 Kilometer langen Wasserleitung vom Pumpwerk Reuth nach Eichenbühl sowie die Anbindung der Einzelanwesen Ober-, Unter-, Neutennig und Buch sowie den Umbau des Hochbehälters Eichenbühl.