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Denkmalrosen in Kronach verliehen


Autor: Friedwald Schedel

Kronach, Montag, 02. November 2015

In der Sitzung des Kronacher Stadtrats am Montag wurden zwei Denkmalrosen verliehen. Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW) würdigte damit die vorbildliche Sanierung von denkmalgeschützten Gebäuden. Wir haben eine Bilderstrecke zu diesem Thema.
Petra und Christian Kohlmann trugen sich ebenso ins Goldene Buch der Stadt Kronach ein wie Stephan Höllein (stehend, links). Sie erhielten die Denkmalrose der Stadt Kronach. Mit im Bild (von rechts): Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein und Kreisheimatpfleger Robert Wachter  Foto: Friedwald Schedel


Stephan Höllein hätte kein schöneres Geschenk zu seinem 40. Geburtstag kriegen können. Statt auf einer Party war er am Montagnachmittag im Sitzungssaal des Rathauses. Das hatte was für sich, denn dort erhielt er eine besondere Auszeichnung: die Kronacher Denkmalrose. Diese wurde ihm verliehen, weil er das Geburtshaus des berühmten Baumeisters Maximilian von Welsch in der Strauer Straße 9 mustergültig saniert hat.

Höllein war nicht der einzige Preisträger, auch an Petra und Christian Kohlmann überreichte Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW) die Denkmalrose, weil sie das Anwesen Amtsgerichtsstraße 5 vorbildlich saniert haben. Das Stadtoberhaupt erinnerte daran, dass die Denkmalrose an Personen verliehen werde, die sich um die Sanierung denkmalgeschützter Gebäude besondere Verdienste erworben haben. In der Kronacher Innenstadt gebe 235 Baudenkmäler, allein 80 in der Oberen Stadt. Sowohl das Haus in der Amtsgerichtsstraße 5 (dreigeschossiger Sandsteinquaderbau mit Walmdach aus der Mitte des 19. Jahrhunderts) als auch das in der Strauer Straße 9 (Mansarddachbau, im Kern Fachwerk aus dem 17. Jahrhundert, Fassade aus dem Ende des 18. Jahrhunderts) seien als Einzelbaudenkmäler in der Denkmalliste eingetragen.

Stadtplaner Daniel Gerber lobte, bei der Sanierung des Gebäudes Amtsgerichtsstraße 5 handele es sich um einen sehr positiven Beitrag zur Standortverbesserung und Belebung der Oberen Stadt. Die einzelnen Sanierungsschritte seien in enger Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalpflege vorgenommen worden. Nach jahrelangem Leerstand des Gebäudes habe Christian Kohlmann die Sanierung im Jahr 2008 in Angriff genommen. 2012 sei es fertig geworden und werde als Wohnhaus genutzt.


Viel Eigenleistung

Christian Kohlmann bezifferte die Eigenleistung auf fast 3500 Stunden. "Ich hätte nie gedacht, dass wir so viele Container an Schutt rausbringen", sprach er den erheblichen Aufwand beim Rückbau an. Nach all den Mühen sei die Sanierung als der richtige Schritt anzusehen, denn die Familie habe sich in der Oberen Stadt eingelebt "und viele nette Nachbarn".

Auch Stephan Höllein erhielt vom Stadtplaner großes Lob für die Sanierung des Hauses Strauer Straße 9, des Geburtshauses von Maximilian von Welsch. Nach dem Leerstand des Gebäudes habe Stephan Höllein die Sanierungsmaßnahmen in Eigenleistung in Angriff genommen und das Sanierungskonzept mit dem Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt. Besonderes Augenmerk sei auf die Restaurierung des barockzeitlichen Dachtragewerks gelegt worden. In vorbildlicher Weise seien in diesem stadtbildprägenden Gebäude eine kleine Ausstellungsfläche und Ferienwohnungen geschaffen worden.

Stephan Höllein freute sich, "dass ich das Haus retten konnte. Bei der Besichtigung waren alle begeistert." Er hoffte, dass das Haus weiter gut genutzt werde und erhalten werden könne. Viel Wert habe er darauf gelegt, das Gebäude originalgetreu wiederherzustellen.