Druckartikel: Das "Wallenfelse Seidla" ist das jüngste Kind

Das "Wallenfelse Seidla" ist das jüngste Kind


Autor: Susanne Deuerling

Wallenfels, Montag, 26. März 2018

Seit 20 Jahren engagiert sich der Heimatgeschichtliche Arbeitskreis mit der Herausgabe von Büchern und Schriften. Vor kurzem kam ein Bier dazu.
Als letzte Aktivität wurde beim Ostermarkt am vergangenen Sonntag das "Wallnfelse Seidla" stilvoll angeboten.Susanne Deuerling


Als sich am 1. März 1998 eine kleine Gemeinschaft aus Idealisten zu einem gemeinnützigen Verein zusammenschloss, konnte man nicht ahnen, dass 20 Jahre später daraus so eine Erfolgsgeschichte werden würde. Sieben Gründungsmitglieder hatte der "Heimatgeschichtliche Arbeitskreis Wallenfels e.V." und sie hatten es sich zur Aufgabe gemacht, die Forschung auf dem Gebiet der Heimatkunde zu unterstützen sowie heimatgeschichtliche Schriften zu veröffentlichen. "Wir haben uns für unsere Heimatstadt Wallenfels interessiert und wollten in Richtung Heimatgeschichte etwas bewegen", sagt Franz Behrschmidt, der als Vorsitzender seit Gründung des Arbeitskreises an der Spitze steht.


Das Wagnis zahlte sich aus

Begonnen hat alles mit dem Buch "Wallenfels geprägt von Wald und Wasser", das man anlässlich 750 Jahre Wallenfels herausbrachte. Mit einer Auflage von 1485 Stück eine Meisterleistung. Vor allem, weil die Finanzierung von damals circa 24 000 DM auf den Schultern der sieben Mitglieder lastete und wenn es ein Flop geworden wäre, hätten sie gleich Lehrgeld bezahlt. Doch der Erfolg gab ihnen Recht und es folgte 1999 ein zweites Buch "St. Thomas wacht über Wallenfels" mit Besonderheiten der Pfarrei anlässlich des 450-jährigen Jubiläums der Pfarrei. Auch hier überschritt die Auflage die 1000 Stück.


14 Kalender aufgelegt

Seit 1999 war der Heimatgeschichtliche Arbeitskreis auch beim Weihnachtsmarkt mit einem Verkaufsstand vertreten. Das dritte Wallenfelser Buch folgte dann 2004 mit dem Titel "Wallenfels - des sinn mije".Nicht nur Bücher veröffentlichten die rührigen Arbeitskreis-Mitglieder. Mit der Zusammenstellung eines "Wallenfels-Kalenders 2005" begann die Erfolgsgeschichte der Jahreskalender und bis heute wurden 14 Stück mit den unterschiedlichsten heimatbezogenen Themen herausgebracht.

Der Kalender für 2018 handelt von der Prozession am Flurumgang. Auch "Hinaus in die weite Welt" mit Bildern "weitgereister" Wallenfelser war schon Thema genauso wie "St. Thomas leuchtet" mit herrlichen Bildern und das weit über die Grenzen bekannte Fronleichnamsfest.

Doch der Heimatgeschichtliche Arbeitskreis brachte noch mehr auf den Weg. So spendete man bereits 2009 für die Restaurierung des Johannes des Täufers in der Pfarrkirche, brachte 2010 eine Broschüre über Wallenfelser Haus- und Floßzeichen heraus und übergab am 21. Mai 2005 ein neues Wallfahrerheft. Das Buch "Daheim" von Manfred Eger, einem gebürtigen Wallenfelser, wurde ab 2013 erfolgreich unter die Leute gebracht und 2013 übergab man als Spende die Hl. Drei Könige für die Außenkrippe bei der Kirche St. Thomas. 2014 wurde der neue Kirchenführer vorgestellt, ein Rundgang in Bild und Wort durch die Stadtpfarrkirche.


Attraktion fürs Flößerlädla

Als letztes Projekt hatten die Mitglieder des Heimatgeschichtlichen Arbeitskreises das "Wallnfelse Seidla" kreiert und beim Weihnachtsmarkt 2017 erstmalig angeboten: ein Kellerbier mit 5 Prozent Stammwürze, das im Sechser-Tragerl angeboten wird. Die Idee, selbst Bier anzubieten, gab es schon lange. Aber erst musste eine Brauerei gefunden werden, die kleine Mengen braut. "Der Grundgedanke ist, es auf dem Weihnachtsmarkt anzubieten. Aber später sollen die Flößer damit weitermachen und es als zusätzliche Attraktivität im Flößerlädla den Touristen (und Einheimischen) anbieten", erklärt Kassier Dieter Müller.

Bei einer kleinen Feierstunde im Gasthof Egersmühle hielten die nun 13 Mitglieder des Arbeitskreises Rückschau auf die letzten 20 Jahre. Nur durch die harmonische Zusammenarbeit aller Mitglieder war dies alles machbar. Viele Ideen wurden eingebracht und werden noch verwirklicht werden. Und wie gut zusammengearbeitet wird, zeigt sich daran, dass die komplette Vorstandschaft seit 20 Jahren unverändert und auch mit jungen Leuten für den Nachwuchs gesorgt ist.