Das Rodachtal ist sich einig
Autor: Michael Wunder
Nordhalben, Dienstag, 11. Dezember 2012
Die drei Rodachtal-Kommunen wollen noch enger zusammenarbeiten. An erster Stelle stehen eine einheitliche Homepage, ein gemeinsames Mitteilungsblatt und ein gleichmäßiges Erscheinungsbild bei allen "Verwaltungsaktionen".
Der Stadtrat Wallenfels sowie die beiden Gemeinderäte aus Nordhalben und Steinwiesen hielten erstmals eine gemeinsamen Sitzung im "Haus des Gastes" in Nordhalben ab. Dabei beschlossen die drei Gremien, das vom Büro Planwerk vorgestellte Stadtumbaumanagement schrittweise umzusetzen und eine "gemeinsame Außenwirkung" zu erzielen. "Die Latte der Erwartungen hängt hoch", sagte der verantwortliche Mitarbeiter von Planwerk, Gunter Schramm. Sein Team habe bisher schon einige wichtige Handlungsfelder herausgearbeitet und wolle anhand der Rückmeldungen aus den drei Kommunen nun Perspektiven aufzeichnen.
"Wir verstehen uns deshalb hier als Perspektiven-Team und wollen die vorgeschlagenen Handlungsfelder mit Inhalten füllen", so Schramm. Wichtig ist den Mitarbeitern von Planwerk dabei eine Vernetzung der örtlichen Akteure mit Politik, Verwaltung und Bürgerschaft.
Das klassische-, sowie das strategische Leerstandsmanagement stellte Pascal Bächer den Räten vor. Befragung, Datensammlung und schließlich die Erstellung eines Katasters gehören dabei zum klassischen, die Umsetzung oder Zwischennutzung zum strategischen Leerstandsmanagement. Weiterhin sprach der Referent die Förderprogramme für Fassadengestaltung, Ferienwohnungen und "Leerstandsumnutzung" an. Mitarbeiterin Lea Gulich ging auf die Bereiche Tourismus und "Holz-Energieregion" ein. In Sachen Tourismus, dem an weitest fortgeschrittenen Bereich, hier gibt es bereits ein gemeinsames Büro und einen gemeinsamen Internetauftritt, müsse man die "Dachmarke" Oberes Rodachtal stärken.
Ziele und Zielgruppen
Noch intensiver müssten die Ziele und Zielgruppen herausgearbeitet werden, mahnte Lea Gulich an. In Sachen Energieausbau will man den Prozess begleiten und weiter Nahwärmenetze bauen bzw. die vorhandenen ausbauen. Baurätin Isabel Strehle von der Regierung von Oberfranken sprach von einen tollen Profil, das Planwerk in seiner "ersten Fassung" vorgestellt habe. "Bei der Bevölkerungsschrumpfung ist es fünf vor zwölf. Deshalb müssen sich die drei Kommunen zusammenraufen und gemeinsame Wege gehen", so die Verantwortliche von der Regierung. Wie sie sagte, sei im Projekt Isek viel geleitet worden. Nun gelte es, die theoretischen Vorlagen in die Praxis umzusetzen.
Sitzung war ein Novum
Nordhalbens Bürgermeister Josef Daum (CSU) sprach eingangs von einem Novum. Damit meinte er, dass es gelungen sei, die drei Ratsgremien erstmals gemeinsam an einen Tisch zu bekommen. Bürgermeister Gerhard Wunder (CSU) aus Steinwiesen war der Meinung, dass nun eine strategische Ausrichtung unumgänglich sei, während Peter Hänel (FW) auf die bisherigen Fördermittel aus der Städtebauförderung für seine Schulprojekt verwies. In der Diskussionsrunde sprach sich Jens Korn (CSU, Wallenfels) für eine schnelle und wirkungsvolle Umsetzung aus. Manfred Köstner (CSU, Nordhalben) bezeichnete den Ansatz, die Jugend mit ins "Boot" zu holen, als positiv. Richard Rauh (SPD, Steinwiesen) meinte, man müsse seitens der politischen Gremien ein Zeichen setzen und schnellstmöglich Projekte umsetzten.