Das Mobilitätskonzept verspätet sich
Autor: Veronika Schadeck
Kronach, Mittwoch, 26. Oktober 2016
Der Start verschiebt sich aufgrund mangelnder Unternehmer, die dieses realisieren können. Es sollte im Oktober starten, jetzt ist Dezember das Ziel.
Fährt man derzeit von Kronach nach Ruppen, stechen einem große Plakate "Landlinien verbinden" ins Auge. Weiter ist zu lesen: "Mehr Haltestellen. Mehr Fahrten. Mehr Angebot." Ein paar Meter weiter ist eine Bushaltestelle, auch da gibt es ein entsprechendes Hinweisschild. Angebracht ist darauf auch eine Telefonnummer. Wählt man diese an, ertönt ein Besetztzeichen. Was hat es damit auf sich?
Es geht um das Mobilitätskonzept, das eigentlich im Oktober landkreisflächendeckend starten sollte. Seit zwei Jahren versucht der Landkreis und die Omnibusverkehr Franken GmbH (OVF) den Teufelskreis schlechter Verkehrsnahverbindungen zu durchbrechen und den stark ausgedünnten öffentlichen Personennahverkehr zu optimieren. Ausgearbeitet wurde im Regionalmanagement des Landkreises ein Nahverkehrsangebot, das bedarfsgerecht und flexibel für die Bürger ist. Zuvor wurde eine Bedarfsanalyse erstellt.
Wie aus dem Landratsamt zu hören war, konnte der Umsetzungsstart für das Mobilitätskonzept im Oktober noch nicht erfolgen. Als Grund wurden "nicht ausreichend eingegangene Angebote" genannt. Dass Michaela Morhard, die federführend beim Erstellen des Mobilitätskonzeptes war, nicht mehr im Landratsamt ist, wurde bedauert. Sie habe eine gute Arbeit geleistet. Ihr Ausscheiden aus dem Amt sei nicht mit der Verschiebung des Mobilitätskonzepts in Verbindung zu bringen, sondern ausschließlich auf ihre private Situation zurückzuführen.
Wie Landrat Oswald Marr auf Anfrage erklärte, habe der Landkreis am Anfang das Konzept der OVF übertragen wollen. Diese habe aber keine ausreichenden Kapazitäten. Man will nun Partner mit ins Boot holen. Entsprechende Gespräche laufen und sind auch erfolgversprechend. Marr ist zuversichtlich, dass man zeitgleich mit der Einführung des Winterfahrplans der Bahn auch mit dem Mobilitätskonzept im Landkreis Kronach starten kann, zumindest stufenweise. Mit rund 400 000 Euro an Kosten rechnet der Landkreis für das Mobilitätskonzept pro Jahr. Bisher war dieses als Pilotprojekt eingestuft und wurde mit 70 Prozent seitens der Staatsregierung gefördert. Das Pilotprojekt läuft aber zum Ende des Jahres aus. Nun hofft man, laut des SPD-Fraktionsvorsitzenden Richard Rauh, auf eine Verlängerung.