Druckartikel: Das Gehülzer Leuchtkreuz ist umgestürzt

Das Gehülzer Leuchtkreuz ist umgestürzt


Autor: Friedwald Schedel

Gehülz, Mittwoch, 22. Oktober 2014

Der Wind warf die morsche Holzkonstruktion am Dienstag gegen 21 Uhr um. Der Balken in Bodennähe ist total morsch. Bereits 1962 stellten die Vereinigten Nachbarn an dieser Stelle ein Kreuz auf. Seit der Wiedererrichtung vor zehn Jahren leuchtete das Kreuz nach Ost und West.
Foto: Friedwald Schedel


Ein Opfer des Sturms in der Nacht zum Mittwoch wurde das leuchtende Holzkreuz am "Alt-Entmannsdorfer Kreuzweg". Es lag jedoch nicht nur an der Windstärke, dass das Kreuz am Dienstag gegen 21 Uhr kurz über dem Boden abbrach, sondern daran, dass das Holz total morsch war. Somit hatten die Windkräfte ein leichtes Spiel.

Auch der Elektroanschluss und Neonröhren wurden demoliert. Das Kreuz lag teilweise auf der Straße und wurde von Passanten zur Seite geräumt. Die Feuerwehr Gehülz, die von der Integrierten Leitstelle Ebersdorf verständigt worden war und das Kreuz wieder aufstellen wollte, musste wieder abrücken, weil der Fuß so morsch war, dass das Aufstellen nicht möglich war.

Der Standort des Leuchtkreuzes ist eine zentrale Stätte der Haßlacherbergkette. Das Kreuz gilt als markanter Orientierungspunkt und als eine Art Gehülzer Wahrzeichen. Im Bereich des dortigen Höhenkamms hatte die Besiedlung des Haßlacherbergs mit dem historischen Gehülzer Hauptort Entmannsdorf einst ihren Anfang genommen.

Das jetzige Leuchtkreuz wurde 2004 errichtet und am 19. Juni 2005 ökumenisch eingeweiht. Es steht in Trägerschaft der Vereinigten Nachbarn, die sich fortlaufend um die Pflege dieser Stätte kümmern. Die Anschaffung wurde durch den Heimatpflege-Verein Gehülz/Seelach/Ziegelerden finanziell mitgetragen.

Das Vorgängerkreuz hatten die Vereinigten Nachbarn 1962 errichtet und 1973 mit einer Beleuchtung versehen. Damals hatte das Kreuz nur in Richtung Gehülz geleuchtet. Bei der Erneuerung 2004 (Lichtkonzeption: Richard Biniszewski) kam die rückseitige Beleuchtung in Richtung Burgstall hinzu.

Der Vorsitzende des Heimatpflege-Vereins Gehülz/Seelach/Ziegelerden, Bernd Graf, der auch dem erweiterten Vorstand der Vereinigten Nachbarn angehört, wurde am Dienstagabend von den ersten Zeugen des Schadensfalls verständigt. Diese hatten noch vor Eintreffen der Gehülzer Feuerwehr das umgestürzte Kreuz beiseite geschoben, um Gefahren für den Straßenverkehr auszuschließen. "Es war ein trauriger Anblick, auch wenn man wegen der Dunkelheit alles nur schemenhaft sehen konnte", sagt Graf.

Wie geht es jetzt weiter? Ist eine Neuerrichtung geplant? Graf: "Vielen Gehülzern und Gästen würde vermutlich etwas fehlen, wenn es dort kein Leuchtkreuz mehr gäbe." Doch zunächst werde es wohl eine außerordentliche Vorstandssitzung der Vereinigten Nachbarn geben müssen, um das weitere Vorgehen zu beraten.