"Dankeschön im Scheckkartenformat"
Autor: Veronika Schadeck
Kronach, Donnerstag, 16. Juni 2016
Im Landratsamt in Kronach wurden die ersten bayerischen Ehrenamtskarten überreicht. Sie sind eine Anerkennung für das überdurchschnittliche Engagement
Am Mittwochabend wurden im Landratsamt die ersten Bayerischen Ehrenamtskarten an 22 Bürger überreicht. Es war der Startschuss für die Ausgabe der Ehrenamtskarten im gesamten Landkreis Kronach. Eine, die diese Karte in Gold erhielt, war Pia Ender vom Trachtenverein Rosenbergler.
Sie freue sich über diese Auszeichnung, meinte die Kronacherin. Sie hatte 18 Jahre lang die Jugendleitung der Rosenbergler inne. Auch heute noch ist sie aktiv im Verein. "Es ist wichtig, dass Heimat und Brauchtum aufrecht erhalten werden", begründete sie ihr Engagement. Sie sieht in der Ehrenamtskarte eine Wertschätzung ihrer Arbeit. Und das ist auch der Sinn dieser Auszeichnung.
Landrat Oswald Marr bezeichnete dieses "Würdigungsinstrument" als sinnvoll. Er stellte klar, dass das Ehrenamt für den Landkreis Kronach von elementarer Bedeutung und ein fester Bestandteil des Miteinanders ist.
Marr sah mit der Aushändigung der bayerischen Ehrenamtskarte auch die Chance verbunden, durch diese Anerkennung und Aufmunterung bei den Menschen Kräfte für das Ehrenamt zu mobilisieren. Er bezeichnete die Anwesenden und auch alle, die künftig diese Ehrenamtskarte erhalten werden, als "Botschafter unserer Anerkennungskultur!"
Was hat es nun mit dieser Bayerischen Ehrenamtskarte auf sich? Ausgehändigt werden diese in Gold und Blau. Goldene Karten haben eine zeitlich unbegrenzte Gültigkeit. Diese können sowohl Personen erhalten, denen für ihre Verdienste im Ehrenamt das Ehrenzeichen des Ministerpräsidenten verliehen worden war, als auch Feuerwehrleute, denen bereits eine staatliche Ehrung für 25- oder 40-jährigen aktiven Dienst zuteil geworden war.
Die blauen Ehrenamtskarten gelten für drei Jahre. Damit wird aktuell gegenwärtiges überdurchschnittliches Engagement in Bereichen wie Senioren- und Behindertenbetreuung, Suchtberatuntg, Sozialladen, Feuerwehrdienst, Trachtenjugend, kirchliche Jugendarbeit, Eisenbahnfreunde gewürdigt. Die blauen Karten können verlängert werden. Beide Karten sind ein "Dankeschön im Scheckkartenformat".
Bisher wurden 133 Ehrenamtskarten beantragt. Diese werden zugeschickt, sofern die Antragsteller am Mittwoch nicht im Landratsamt waren.
Marr sprach von einem großen Potenzial, was die Ehrenamtskarte betrifft. Er wies darauf hin, dass von den insgesamt 18 Landkreisgemeinden aus sieben noch keine Karten beantragt wurden. Der Landrat warb aber auch in diesem Zusammenhang um "lokale Akzeptanzpartner". Damit meint er Firmen, Geschäfte und Einrichtungen, die Ehrenamtskarteninhabern Vergünstigungen beim Einkauf oder Eintritt gewähren. Man ist nun bemüht, Einzelhändler, Dienstleister, Gastronomen und Freizeiteinrichtungen zu gewinnen, die zur Förderung des Ehrenamts beitragen, indem sie den Karteninhabern Rabatte oder Zugaben gewähren.
Der Sachgebietsleiter Bernd Graf wird in den nächsten Tagen ein Infoblatt an alle Bürgermeister verschicken. Nach dem Landratswechsel soll mit den Verantwortlichen festgelegt werden, in welcher Form die Verleihung dieser Ehrenamtskarten künftig stattfinden soll.
Bei der Verleihung der Ehrenamtskarte waren auch die Bürgermeister oder deren Stellvertreter aus den betroffenen Gemeinden mit anwesend. Angela Hofmann (Stadt Kronach) betonte ebenso wie ihre Kollegen Hans Pietz (Pressig), Bernd Rebhan (Küps), Hubert Bischoff (Ludwigsstadt), Rainer Detsch (Stockheim), Egon Herrmann (Weißenbrunn), Gerhard Eidloth (Wilhelmsthal) die Wichtigkeit dieser Form der Anerkennung.
Die ersten Inhaber der Ehrenamtskarte
Gold Pia Ender (Kronach), Helmut Meusel, Jürgen Probst und Bernd Steger (alle Küps), Michael Süß (Ludwigsstadt); Heinz Neuerer (Marktrodach), Gerhard Müller (Pressig), Jürgen Backer und Jürgen Oßmann (Weißenbrunn)Blau Stefan Ender, Thesy Kaletsch, Angela Schmitt, Barbara Schreiber und Katrin Schubert (alle aus Kronach), Georg Wachter (Küps), Andreas Birke (Nordhalben), Nicole Viering (Stockheim), David Gödel, Philipp Holzmann und Paul Steinke (alle aus Weißenbrunn) sowie Christine Barnickel (Wilhelmsthal).
Auskunft Wer Fragen zur Bayerischen Ehrenamtskarte hat, kann sich mit Michael Trebes im Landratsamt, Tel. 09261/678-353, in Verbindung setzen. Auch die schriftliche Vereinbarung, die mit jedem neuen Akzeptanzpartner abgeschlossen werden muss, läuft über Michael Trebes.