CSU möchte E-Bikefahrern einen neuen Anschub geben

2 Min
E-Bikes & Co. liegen im Trend. Nach Ansicht von Fachleuten wird sich daran in den kommenden Jahren nichts ändern. Geht es nach der CSU, muss sich der Landkreis Kronach besser auf diese Entwicklung einstellen. Foto: Sina Schuldt/dpa
E-Bikes & Co. liegen im Trend. Nach Ansicht von Fachleuten wird sich daran in den kommenden Jahren nichts ändern. Geht es nach der CSU, muss sich der Landkreis Kronach besser auf diese Entwicklung einstellen. Foto: Sina Schuldt/dpa

Die CSU möchte mögliche Standorte für E-Bike-Ladestationen in das Radwegekonzept des Landkreises Kronach einarbeiten lassen. Ein Antrag wurde gestellt.

Die Fahrt nach Kleintettau zum Tropenhaus oder nach Windheim zum Freizeitsee ist verlockend für einen Ausflug mit dem Rad. Aber eine solche Tour ist schweißtreibend. Da hilft es, wenn der Ausflügler einen Drahtesel besitzt, der ihm an der Rampe hoch zum Rennsteig mit elektrischer Unterstützung beim Tritt in die Pedale hilft. Doch oben angelangt, stellt sich die Frage: Wie bekommt der Radler sein E-Bike fit für die restliche Etappe?

"Wir müssen die neuen Mobilitätsformen sehen, die im Kommen sind", erklärt Bernd Liebhardt (CSU) einen Antrag, den seine Fraktion in die Kreisgremien einbringt. Da den Landkreis gerade die Aufstellung eines Radwegekonzeptes beschäftigt, hält es die CSU-Kreistagsfraktion, allen voran Liebhardt und Thomas Löffler, für sinnvoll, mögliche Standorte für Ladestationen mit ausloten zu lassen. "So können die Fachleute gleich prüfen, wo eine Realisierung Sinn machen würde", weist Liebhardt auf ein dann in sich schlüssiges Gesamtkonzept hin.

Für Einheimische wie auch für Radtouristen müssten mögliche Standorte nahe an den Radstrecken gefunden werden, die gleichzeitig weitere Vorgaben erfüllen. Wichtig wäre es, Stellen zu wählen, wo sich die Radler während der Ladezeit aufhalten können. Sehenswürdigkeiten, Schwimmbäder, Ausflugslokale und ähnliche Punkte werden im Antrag genannt. Außerdem müsste sich auch die Diebstahlsicherung vor Ort gewährleisten lassen.

"Es gibt schon viele Vorschläge. Unser Antrag ist nur als erster Wurf gemeint", ist Liebhardt überzeugt, mit der Idee auf Interesse bei den Radbegeisterten zu stoßen. Wer die Stationen später einmal betreiben könnte, müsste man seiner Ansicht nach individuell klären. Das könnte ebenso eine Gemeinde wie auch ein Privater sein. Und vielleicht könnte sogar der Landkreis bei einem Leuchtturm-Projekt eingebunden werden.

"Das E-Bike-Fahren ist ein Megatrend - das erkennt man schon beim Blick auf die Straße", stellt Hans Schneider vom Frankenwald-Tourismus fest. Daher sieht er es grundsätzlich positiv, wenn sich die Politik Gedanken über das seiner Ansicht nach für die heimische Region nicht nur touristisch wichtige Thema "Radfahren" macht. Dass es zwischenzeitlich einen Rückgang bei den Verleihstationen für E-Bikes im Frankenwald gegeben habe, spreche keinesfalls gegen diese Einschätzung. Dies liege vielmehr daran, dass sich immer mehr Menschen selbst ein solches Rad zulegen.

Trend dauert an

;

So sieht das auch Stefan Dennewill vom Bike Center Dressel. "Auf die nächsten vier, fünf Jahre geht das mit Sicherheit so weiter", spricht er Prognosen aus Fachkreisen an, dass der Boom bei den E-Bikes vergleichbar mit dem bei den Mountainbikes verlaufen wird. Von einer Eintagsfliege könne also keine Rede sein. "Früher galt das E-Bike als Seniorenrad, doch inzwischen geht das Alter der Kunden stark nach unten", erklärt er diese Einschätzung. Auch 20- und 30-Jährige würden heute einen Blick auf die Angebote werfen. Dafür sorgten neue Möglichkeiten wie Elektro-Mountainbikes oder sogar erste E-Rennräder.

Standorte gezielt wählen

;

Sollte die Einrichtung öffentlicher Ladestationen tatsächlich vorangetrieben werden, müsse den Radlern aber klargemacht werden, dass zumindest eine herkömmliche Station im Prinzip nur eine Art öffentliche Steckdose sei. Das heiße, jeder müsse sein eigenes Ladegerät einpacken, um sie nutzen zu können, so Dennewill.

Michael Kestel, Vorsitzender des ADFC-Kreisverbandes, sieht den Vorstoß der CSU-Fraktion ebenfalls positiv. Wenn die Standorte gezielt gewählt würden und die Kostenfrage für den Stromverbrauch geklärt werden könne, könnten Ladestationen den Landkreis bereichern. "Es kommt vor allem darauf an, wo man sie hinsetzt. Das Problem ist, dass ein E-Bike mindestens eine Stunde laden muss, damit es was bringt", erklärt er. Deshalb sollte es möglich sein, diese Wartezeit mit einer Einkehr, einer Besichtigung und vor allem mit einem Wetterschutz überbrücken zu können. "In dieser Verbindung wären Ladestationen sinnvoll."