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Countdown für desolates Anwesen läuft


Autor: Veronika Schadeck

Marktrodach, Dienstag, 06. Februar 2018

Dank der Förderoffensive Nordostbayern gibt es in Zeyern bald einen Schandfleck weniger. Die Gemeinde erwarb das Anwesen in der St.-Leonhard-Straße 12.
Dieses Anwesen in der St.-Leonhard-Straße 12 in Zeyern hat die Gemeinde erworben. Es soll nun abgerissen werden. Die Maßnahme wird zu 90 Prozent im Rahmen der Förderoffensive Nordostbayern (NOB) gefördert.Veronika Schadeck


"Das Gebäude ist einsturzgefährdet!", beschrieb Bürgermeister Norbert Gräbner den baulichen Charakter des Hauses in der St.-Leonhard-Straße 12. Die Gemeinde plane nun, das Haus abzureißen und den Platz neu zu gestalten. Entstehen soll eine Begegnungsstätte mit barrierefreien Zugang zum Gewässer.
Zudem soll die anliegende Bachmauer erneuert werden. Das Gelände sei hervorragend dafür geeignet und beeinträchtige die künftige Dorferneuerung nicht. Die Gemeinde rechne mit einem Zuschuss in Höhe von 90 Prozent, zumal dies auch bereits durch die Regierung von Oberfranken bestätigt wurde. Hubert Bähr (ÜWG/FW) schlug vor, dass die Aktionsgemeinschaft Zeyern vorab das umliegende Gestrüpp beseitigen solle, wofür sich Gräbner bedankte.
Danach informierte der Bürgermeister über die weiteren für das Förderprogramm NOB angemeldeten Projekte. Dazu gehören die Anwesen Kulmbacher-Straße 5 in Oberrodach, die Friedhofstraße 3 (Schallersgarten) und Hauptstraße 29 (beide in Unterrodach). Hier wird aktuell eine Machbarkeitsstudie erstellt. Mit Ergebnissen rechnet Gräbner im April.
Ein Schwerpunkt der Sitzung war die kommunale Verkehrsüberwachung. Es sollen Geschwindigkeitsüberschreitungen innerhalb der Ortschaft möglichst vermieden werden. Die Gemeinde will nun eine Woche lang Geschwindigkeitsmessungen an verschiedenen Punkten vornehmen, um den Bedarf für eine kommunale Verkehrsüberwachung zu ermitteln. Somit wurde die Alternative, nämlich diese Maßnahme von einem Zweckverband durchführen zu lassen, abgelehnt. Dieser hätte zwar Personal und technische Geräte zur Verfügung gestellt, aber die Gemeinde wäre verpflichtet gewesen, monatlich eine bestimmte Anzahl an Überwachungsstunden durchführen zu lassen, erklärte der Bürgermeister. Eine Stunde wäre mit 150 Euro an Kosten verbunden gewesen. Wie Norbert Gräbner erklärte, habe der Markt bereits 2002 eine kommunale Verkehrsüberwachung durchführen lassen. Die Kosten betrugen in den einzelnen Monaten zwischen 2000 und 3000 Euro. Diese haben sich aber damals durch die Einnahmen der Ordnungswidrigkeiten teilweise gedeckt. Zustimmung fand die zweite Änderung des Bebauungsplanes für das Sondergebiet "Photovoltaik-Anlage Steinbruch Kleinvichtach". Hier sprach der Bürgermeister davon, dass der Eigentümer der Photovoltaikanlage "Soocietas Leonina VIII GmbH" den Antrag gestellt habe. Die Zufahrt der Photovoltaikanlage führe derzeit über das künftige Baugebiet "Am Steinbruch". Dies sei von Seiten des Marktes nicht gewünscht. Die neue Zufahrt soll über den Land- und Forstwirtschaftsweg, dem sogenannten Schrammesmühlweg erfolgen.
Ein weiterer Punkt war die Sanierung von Straßen und Versorgungsleitungen. Es ging dabei um die Sanierung des Kanals in der Jahnstraße. Auf Höhe des Anwesens Hempfling sei dieser defekt. Es gebe nun Möglichkeiten, so der Bürgermeister, diesen mit sogenannten Inlinern zu sanieren. Das würde rund 50 Prozent weniger an Kosten als eine offene Bauweise verursachen. Die Gewährleistung betrage fünf Jahre. Das Gremium sprach sich bei der Sanierung des Mischwasserkanals für das Inlinerverfahren aus. Bei der Sanierung der Gemeindestraße Kirchsteig in Zeyern wird derzeit der Entwurf durch das Planungsbüro Kleylein erstellt.
Bestätigt wurden die neuen Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Zeyern/Marktrodach. Dies sind Julian Scherner und seine Stellvertreterin, Annika Kremer. Am Anfang der Sitzung informierte Gräbner über den Eingang von Unterschriftlisten für und gegen einen Straßenausbau der Gemeindeverbindungsstraße Seibelsdorf/Mittelberg. Beide Anträge werden nun auf eine Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit geprüft und in einer der nächsten Sitzungen dem Gremium vorgestellt.
Weiterhin teilte Gräbner mit, dass die Listen für das Volksbegehren für die Abschaffung der Straßenausbaubeitragssatzung (Strabs) im Rathaus ausliegen.
Ernst Hornig fragte in der Bürgerfragestunde nach dem Verlauf des neuen Baugebiets "Am Steinbruch". "Es gibt noch keine spruchreife Planung!", so Gräbner. Er wies darauf hin, dass diesbezüglich keine Durchgangsstraße zu dem angrenzenden Wohngebiet geschaffen werden soll, lediglich für den Fußverkehr soll eine Verbindung geschaffen werden.
Unter Punkt "Sonstiges" wurde der Bürgermeister angehalten, Maßnahmen dafür dahingehend zu ergreifen, dass der Radweg bei Dreefs nicht mehr als Rennweg beziehungsweise als Parkplatz für Kraftfahrzeuge genutzt werden kann. "Es sollten Hindernisse aufgestellt werden", so Andreas Murmann (ÜWG/FW).