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Clever sparen: Marmelade selber kochen


Autor: Susanne Deuerling

Steinwiesen, Montag, 21. Oktober 2013

Monika Porzel macht in ihrer Küche Gelee. Das ist zwar aufwendig, aber viel billiger als im Supermarkt. Doch das Selbermachen hat sogar noch mehr Vorteile.
Die Gläser stehen schon bereit, während auf dem Herd noch der Schlehensaft vor sich hin köchelt. Monika Porzel füllt die Flüssigkeit in die Gläser. Foto: Susanne Deuerling


Auf dem Herd steht ein Topf, in dem eine rote Flüssigkeit leicht vor sich hin köchelt. Leere Gläser stehen auf dem Tisch und über allem hängt der Duft frischer Früchte, der Lust auf ein Marmeladenbrot weckt.

Zu dieser Jahreszeit gibt es für Monika Porzel nichts Leckeres als ein Butterbrot mit frischem selbst gemachtem Schlehengelee. "Das Gelee ist nicht zu süß und nicht zu herb. Gerade richtig zu guter Butter und frischem Brot", schwärmt die Hausfrau aus Steinwiesen. Sie steht am Herd und rührt kräftig im Topf. Der Schlehensaft mit Gelierzucker muss mindestens vier Minuten kochen, damit er anschließend auch richtig geliert.

Die Zeit ist um und die Seniorin füllt mit einem Becher die heiße Flüssigkeit in die vorbereiteten Gläser. Sie werden sofort mit einem Schraubdeckel fest verschlossen und dadurch haltbar gemacht.

"So eingemacht kann man das Schlehengelee jahrelang aufbewahren", erklärt Monika Porzel. Allerdings nicht bei ihr, denn "frisch schmeckt es doch am Besten".

Nicht nur Schlehengelee steht bei Monika Porzel im kühlen Regal. Auch Erdbeermarmelade, Johannisbeergelee und Zwetschgenmarmelade werden in der heimischen Küche hergestellt. Alles rein biologisch, also aus dem Garten. Entweder aus dem eigenen oder von Nachbarn und Freunden. So kommt außer dem Gelierzucker und Wasser nichts an die Früchte, keine Geschmacksstoffe oder irgendwelche Zusätze. "Damit Marmelade oder Gelee nicht zu süß werden, verwende ich nur den Zucker Zwei zu Eins, also zwei Anteile Frucht und einen Anteil Zucker", verrät sie.

Gläser wiederverwenden

Diesmal hat sie mit sechs Päckchen Zucker ganze 24 Gläser Gelee zu je 200 Gramm eingekocht. Und das zu einem Preis pro Glas von 0,25 Euro. Enthalten sind hier der Zucker, Wasser und Strom. Mehr fällt nicht an. Die Gläser sind gespülte Wurst- oder Marmeladengläser und können wieder verwendet werden. Ein gewisser Zeitaufwand gehört natürlich dazu, aber die Mühe lohne sich, sowohl geschmacklich als auch finanziell.

Früher war das ganz normal, dass alles, was im Garten und in der Natur wuchs, verwertet wurde. Am sichersten ging das mit dem Einkochen, denn Gefrierschränke und -Truhen gab es nicht. Da wurde Holunder gepflückt, der sich nicht nur in Wein, Saft oder Gelee verwenden ließ. Streuobst, Schlehen und die Früchte aus dem Garten, wie Äpfel, Zwetschgen, Johannis- und Stachelbeeren und nicht zu vergessen die Kirschen.

Heutzutage bekommt man alles im Supermarkt. Man sucht aus, bezahlt und fertig. Aber wie sieht es danach im Geldbeutel aus? Wenn man die Früchte kostenlos pflücken und holen kann oder auch Sonderangebote am Ende einer Fruchtsaison oder den Einkauf im Großmarkt nutzt, kann man schon viel sparen. Eine vierköpfige Familie, die täglich Marmelade isst, spart etwa 3,68 Euro in der Woche, wenn sie den Fruchtaufstrich selbst macht.

Auch als Geschenk geeignet

Aber nicht nur der finanzielle Aspekt steht im Vordergrund. Marmelade und Gelee kann individuell hergestellt werden. Verschiedene Obstsorten, verfeinert mit Vanille, Zimt oder diversen Likören, werden zum Geschmackserlebnis.

Und als kleines Mitbringsel sieht so ein Glas mit leckerer Marmelade appetitlich aus, kostet nicht viel und ist sicherlich mit sehr viel Liebe hergestellt worden.