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Chor stürzt Publikum ins Wechselbad der Gefühle


Autor: Karl-Heinz Hofmann

Kronach, Montag, 17. November 2014

Von melancholischem zu heiterem Liedgut und wieder zurück sprang die Sängervereinigung "Edelweiß" Windheim in ihrem Programm beim Konzert in der Kapelle der Helios Frankenwaldklinik.
Engagement und Leidenschaft zum Singen spielen bei der Sängervereinigung "Edelweiß" Windheim seit Jahrzehnten eine große Rolle. Mi ihrem neuen Dirigenten Markus Häßler haben sie einen würdigen Nachfolger für Raimund Trebes gefunden, der über fünf Jahrzehnte den Männerchor prägte.  Foto: Karl-Heinz Hofmann


Die Sängervereinigung "Edelweiß" Windheim erfreute am Sonntag mit einem Benefizkonzert die Zuhörer in der Kapelle der Helios Frankenwaldklinik. Das Konzert wurde vom Hospizverein Kronach organisiert und auch in die Patientenzimmer übertragen. Es war schon das dritte Benefizkonzert das von dem Männerchor für den Hospizverein gestaltet wurde.

Die 25 Sänger waren großartig vorbereitet und boten zusammen mit ihrem Dirigenten ein abwechslungsreiches Repertoire, das die Zuhörer begeisterte. Vor allem die schnellen Gefühlswechsel, von traurigem, langsameren Liedgut, hin zu rhythmisch temperamentvollen Gesängen, gelangen hervorrangend.

Den ersten Teil hatte der Chor dem Volkstrauertag angepasst, und sang melancholische, geistliche Lieder.

In nicht einfacher Stimmungsumstellung schwenkte man zum volkstümlichen Teil und bot unter anderem "Ännchen von Tharau", "Untreue" und den Wanderliedklassiker "Wanderschaft".

Prompt folgte wieder der Schwenk zu ruhigerem gediegeneren Volksliedgut mit dem einfühlsamen Lied "Abendruhe" und der "Schönen Nacht". In diesem Konzertteil gingen die Zuhörer andächtig mit, bevor es dann wieder lebhaft wurde.

Der Chor ging über die "Sieben Brücken" von von Karat und Peter Maffey zogen durchs Alpenland mit "Weit weit weg". Mal leise und mal laut erschallte die Mundart-Ballade "Heast as net". Dieser Jodler ging unter die Haut und es spricht für die Klasse des Männerchors, dass er schon im nächsten Lied mit dem afrikanischen Abendgebet "Kumba Yah my Lord" mühlelos zum Gospel wechselte. Rene Gärtners Tenor-Solo sorgte für Gänsehaut bei den Zuhörern.

Meinte man mit dem biblischen Text des Liedes "Hallelujah" von Leonard Cohen den Höhepunkt erreicht zu haben, steigerten sich die Sangesbrüder mit einer Zugabe nochmals: dem Welthit "Conquest of Paradise". Durch das Programm führte Manfred Fehn.

Eine begeisterte Ingrid Steinhäußer (Schriftführerin Hospizverein) stellte nach dem Konzert fest, sie sei beeindruckt von den Stimmen und dem Engagement des Chores. Immerhin engagierten sich die Sänger am Sonntagabend kostenlos, um den Zuhörern in der Kapelle und den Patienten in den Zimmern der Klinik eine Freude zu bereiten. Zudem stellen die Sänger die freiwilligen Spenden die eingegangen sind, dem Hospizverein zur Verfügung.

"Der Chor hat gehalten was wir uns von ihm erwartet haben, er zählt für mich zu den renommiertesten und besten Chören weit über die Region hinaus", schwärmte Ingrid Steinhäußer. Und auf die einleitenden Worte von Manfred Fehn eingehend sagte sie, dass es der Hospizverein sehr bedauerlich finden würde. Auch Peter Witton, Vorsitzender des Hospizvereins, sprach der Sängervereinigung "Edelweiß" Dank aus.