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Chinesen wollen Zusammenarbeit vertiefen


Autor: Alexander Müller

, Samstag, 21. Juli 2012

Die Stadt hat ihre Kontakte mit Kaiyuan, dem größten chinesischen Reiseveranstalter in Deutschland, weiter vertieft. Gemeinsam mit dem Geschäftsführer von Frankenwald-Tourismus, Markus Franz, war Kerstin Löw, Leiterin des städtischen Tourismus- und Veranstaltungsbetriebs, dazu in München.
Der Geschäftsführer der Kaiyuan Information & Business GmbH, Hongtu Zhou, hatte sich im Januar selbst ein Bild von Kronach gemacht. Unser Bild zeigt ihn mit Lions-Präsident Hubert Heckhausen (links) und Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein. Foto: Archiv/Alexander Müller


Bis Anfang Oktober will Kaiyuan zwei Tagesfahrten mit interessierten Chinesen nach Kronach organisieren. Nun müssen die Kronacher entsprechende Angebote organisieren. "Chinesen sind Erlebnistouristen", bestätigte Maren Krause, Assistentin der Kaiyuan-Geschäftsführung, im Gespräch mit unserer Zeitung. Daher wollen die Tourismusfachleute auf das Handwerkliche und das Ursprüngliche setzen.
Zielpublikum sollen zunächst Chinesen sein, die in Deutschland leben und es besser kennenlernen wollen. Nach Angaben von Maren Krause gibt es bis zu 200 000, die angesprochen werden könnten. Darüber hinaus könnten chinesische Studenten interessiert werden - für Angebote wie die Flößerei in Wallenfels etwa.
"Wir finden es spannend, mit kleineren Städten zusammenzuarbeiten", betonte Maren Krause. Kaiyuan könne seine Angebotspalette entsprechend abrunden. Zudem biete man gerne das Expertenwissen an.
Das nehmen die Kronacher gerne an, die aus zwei Begegnungen mit chinesischen Delegationen gelernt haben. Kerstin Löw erinnert sich beispielsweise daran, dass es ein grundlegender Fehler gewesen sei, die Gäste aus einer Speisekarte auswählen zu lassen. Chinesen erwarteten vielmehr, dass Platten auf dem Tisch stünden, von denen sich alle bedienen könnten.
Überhaupt könnten Essen und Trinken eine große Rolle spielen. "Bier und fränkische Küche wollen wir in unsere Angebote bewusst mit einbeziehen", betont Kerstin Löw.

Vielleicht sogar das Bierbrauen - oder der Besuch einer Porzellanmanufaktur. Damit kommt sie auch Kaiyuan entgegen, das einen wachsenden Markt mit neuen Angeboten bedienen muss. Immerhin, betont Maren Krause, siedelten sich immer mehr chinesische Unternehmen in Deutschland an.
Den Austausch mit den Kronachern hat sie als sehr positiv empfunden. Und auch Kerstin Löw und Markus Franz sind zufrieden mit dem Gespräch. "Vielleicht entsteht da für uns ein kleiner Reisemarkt", fasst Kerstin Löw zusammen.