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Burghotel Lauenstein: 2020 könnten die Arbeiten beginnen


Autor: Veronika Schadeck

Lauenstein, Mittwoch, 20. Februar 2019

Die Planungen für die künftige Umgestaltung des ehemaligen Burghotels in Lauenstein sind in vollem Gange. Jürgen König gibt Auskunft über den Zeitplan und die Art der künftigen Nutzung.
Die Burg Lauenstein lockt jedes Jahr rund 10 000 Besucher an. Künftig wird sie auch Ferienwohnungen beheimaten. Foto: Archiv/Matthias Hoch


Die Zeichen stehen gut, dass im nächsten Jahr mit dem Bau von Ferienwohnungen im Burghotel begonnen werden kann. Derzeit laufen die Planungen, die vom Staatlichen Bauamt Bamberg durchgeführt werden.

Wie das Staatsministerium der Finanzen und für Heimat mitteilte, wurde bereits im Dezember 2017 der Planungsauftrag für die Burg Lauenstein erteilt. Der Leiter des Staatlichen Bauamts, Jürgen König, teilte mit, dass seine Behörde im vergangenen Jahr freiberuflich Tätige für das Planungsteam und für Architektenleistungen aus dem Landkreis habe gewinnen können.

Beplant werden zwei Maßnahmen auf der Burganlage in Lauenstein, so König. So soll der Orlamünder Saal in der Hauptburg zu einem Veranstaltungsraum umgebaut werden. Dieser kann dann für kulturelle Veranstaltungen und kleine Feste wie Familien- und Vereinsfeiern genutzt werden. Auch Trauungen können dort vollzogen werden.

Neuer Eingangsbereich

Ein neuer Eingangsbereich mit Empfang und Infothek soll im Vorbereich der Burganlage geschaffen werden. Von dort aus sollen künftig die Führungen durch die Burganlage starten. Daneben wird der Museumsshop untergebracht.

Im ehemaligen Hotel der Burg und im äußeren Torbau werden sechs Ferienwohnungen entstehen. Diese haben eine Größe zwischen 60 und 80 Quadratmeter und eignen sich hervorragend für Familien.

Jürgen König schwärmt von der Konzeption. "Die Unterbringung von Ferienwohnungen in der Burganlage ist eine sanftere Variante zur Förderung des Tourismus." Bei einem Hotel hätte es mehr Einschnitte in die Natur gegeben. Vor allem für Familien werde hier ein attraktives Angebot geschaffen. In diesem Zusammenhang spricht König von einer hervorragenden Lage, umgeben von viel Wald. Man kann die Natur nah und ursprünglich erleben. Ein weiterer Vorteil sei die Nähe zum Jugendwaldheim, in dem die Gäste der Ferienwohnungen durch eigenes Forschen und praktische Tätigkeiten den Wald mit allen Sinnen erleben können.

Über einen Zeitplan wollte sich Jürgen König nicht detailliert äußern. Die Maßnahme habe aufgrund der gesetzlichen Regelungen europaweit ausgeschrieben werden müssen. Wegen der florierenden Konjunktur in der Baubranche fehlten nicht nur Facharbeiter, sondern auch Ingenieure. König geht aber davon aus, dass die Planungen noch in diesem Jahr abgeschlossen werden können. Durchaus könnte man dann im nächsten Jahr mit den Baumaßnahmen beginnen.

Aus dem Staatsministerium für Finanzen heißt es, dass über den Zeitplan noch keine konkrete Aussage getroffen werden können. Die geschätzten Kosten betragen rund 6,2 Millionen Euro, zuzüglich 250 000 Euro für die Ausstattung.

Mit der Investition in die Burganlage will die Bayerische Schlösserverwaltung als Eigentümer in der Rennsteig-Region den Tourismus fördern. Zudem bringt sie die Sanierung der Burganlage auch mit einer Stärkung der wirtschaftlichen Entwicklung in Verbindung.

Bürgermeister Timo Ehrhardt (SPD) freut sich, dass die Planungen vorangehen. Er hofft auf eine zügige Realisierung und freut sich schon jetzt auf die Eröffnung.

Auf der Burg Lauenstein konnten im vergangenen Jahr knapp 10 000 Besucher verzeichnet werden. Das ehemalige Burghotel wurde im Dezember 2007 geschlossen. Seit nunmehr über zehn Jahren ist man intensiv um eine Wiederbelebung bemüht. Bereits im Jahre 2009 wurde eine Studie zwecks Nutzung in Auftrag gegeben. Damals war von Investitionen in Höhe von 3,6 Millionen Euro die Rede.

Blick zurück

Anfang 2011 wollte Unternehmer Bernd Holzmann das Burghotel wiederbeleben. Im Jahre 2012 stellte der Freistaat für die Jahre 2012/2013 2,75 Millionen Euro für die Sanierung des Burghotels zur Verfügung. Der Deal mit Holzmann und der Schlösserverwaltung platzte im August 2013, da eine Einigung nicht zuletzt wegen des Baudenkmalschutzes nicht erzielt werden konnte. Seitdem hat sich der Freistaat Bayern die Sanierung des Burghotels auf die Fahne geschrieben.

Im März 2014 weilte der damalige Staatssekretär und jetzige Staatsminister für Finanzen und Heimat, Albert Füracker, auf Burg Lauenstein. Füracker war damals sehr zuversichtlich, binnen drei Monaten einen Investor zu finden, der investieren würde. Doch auch dieser Plan scheiterte.

Im Herbst 2016 sprach MdL Jürgen Baumgärtner (CSU) von "finalen Gesprächen", die im ersten Quartal 2017 stattfinden sollen. Es sprach von drei Varianten einer möglichen Wiederbelebung des Burghotels Lauenstein.

Zum einen war dies ein kleines Kiosk mit Café, zum anderen die Etablierung einer Gastronomie und als dritte Möglichkeit stand die Schaffung einer Gaststätte mit Übernachtungsmöglichkeiten im Raum. Im Oktober 2017 gab es schließlich den Durchbruch. Baumgärtner sprach damals von schwierigen und langwierigen Verhandlungen, bei denen auch Bürgermeister Timo Ehrhardt und Landrat Klaus Löffler involviert sind.