Burgbräu-Brache verschwindet
Autor: Veronika Schadeck
Ludwigsstadt, Freitag, 28. April 2017
Der Bürgermeister geht von einer Realisierung Ende 2018 aus. Die Sicherheitsmaßnahmen für den Fußweg zwischen Siedlung und Bahnhof wurden gebilligt.
Dank der Stabilisierungshilfen, der Förderungen durch den Freistaat Bayern und der Regierung von Oberfranken für finanzschwache Kommunen und auch aufgrund der guten Wirtschaftslage können in Ludwigsstadt investiert und zugleich auch Schulden reduziert werden. Das wurde bei der Stadtratssitzung am Donnerstagabend deutlich.
Ein Beispiel ist der Bereich der Burgbräu Lauenstein. Das Areal wurde in die städtebauliche Rahmenplanung mit einbezogen. Rund insgesamt 1,4 Millionen Euro sollen in den nächsten beiden Jahren für den Abbruch der Burgbräu-Brache, für den Rückbau der Anwesen in der Orlamünder Straße 19, 21 und 23 sowie für den Bau einer Parkscheune mit 22 Stellplätzen, darunter drei für Lkw, ausgegeben werden.
Bürgermeister Timo Ehrhardt ist zuversichtlich, dass diese Maßnahmen 2017/2018 realisiert werden können. Er verweist in diesem Zusammenhang auf das positive Signal seitens der Regierung von Oberfranken und auch auf Gespräche mit den Nachbarn. Für den Rückbau der Burgbräu-Brache wird derzeit die Ausschreibung erstellt. Der Abriss soll im September 2017 beginnen.
Stadtrat Mario Ziener (SPD) freute sich: "Das hätte ich vor drei Jahren nicht erwartet, dass wir so viel Förderung für Lauenstein bekommen."
Scherpunkt der Sitzung
Einen Schwerpunkt der Sitzung bildeten die bevorstehenden Investitionen im Bereich der Abwasserbeseitigung. Hier stellte Marcel Brechenmacher von der Firma Südwasser die Maßnahmen für 2017 vor. Demnach müssen am Klärwerk in Ludwigsstadt die Nachklärbecken erneuert, das Drehgelenk, die Schleifringkörper, Zulaufschnecke und die Rücklaufschlammschnecke erneuert werden. Die Kosten hier sind 67 300 Euro. Weiterhin sollte die Sanierung des Hauptkanals zwischen Bahnhofstraße und Hermann-Sölllner-Halle (Sportplatz) in Angriff genommen werden. Hier wurden auf der 370 Meter langen Strecke bei einer Inlinerbefahrung Schäden festgestellt. Marcel Brechenmacher wies darauf hin, dass die Passauer Firma Pfaffinger das günstigste Angebot mit 135 000 Euro abgegeben habe. Dies wurde vom Gremium einstimmig befürwortet.
Ohne Gegenstimme wurden den Sicherheitsmaßnahmen für den Fußweg zwischen Siedlung und Bahnhof (Steigla) zugestimmt. Bürgermeister Timo Ehrhardt sprach von einem Gespräch mit Vertretern der DB Süd. Demnach kann der Fußweg am Abstellgleis vorbeigeleitet werden sowie zwischen Gleis und Fußweg ein Holzzaun errichtet werden. Diese Maßnahme sollte im Zuge der Neuinstandsetzung des Bahnhofumfeldes im Zuge des Städtebaus mit in Angriff genommen werden. Eventuell soll auf halber Höhe des steilen Weges auch eine Sitzbank angebracht werden. Der Bürgermeister ging von Kosten der Stadt von rund 5000 Euro aus.
Auftaktveranstaltung im Rathaus
Ehrhardt sprach weiterhin von der Lärmsanierung und der städtebaulichen Aufwertung der Kronacher Straße, die für 2019 vorgesehen ist. Im Vorfeld dessen soll 2018 die Haßlachbrücke im Einmündungsbereich der Alten Poststraße durch das Staatliche Bauamt saniert werden. Am 8. Mai findet deshalb um 19.30 Uhr im Rathaus eine Auftaktveranstaltung zu den Planungen statt. Bezüglich der Generalsanierung und Erweiterung "Haus für Kinder St. Michael" nannte Ehrhardt Kosten in Höhe von 1 790 000 Euro. Durch die Regierung von Oberfranken sei eine Förderung in Höhe von 1 350 000 Euro in Aussicht gestellt worden. Der Eigenanteil der Stadt wird rund 177 376 und der Teil der evangelischen Kirchengemeinde rund 260 000 Euro betragen.Befürwortet wurde zudem die Erneuerung der vier Taugwitzbrücken in Ebersdorf. Die Kostenschätzung beläuft sich hier auf rund 750 000 Euro. Es wird ein Fördersatz in Höhe von 90 Prozent auf die förderfähigen Kosten erwartet. Dies wären in der Summe 539 000 Euro.
Da diese Maßnahmen vor dem Bau der Ortsdurchfahrt in Ebersdorf durch den Landkreis schnellstens durchgeführt werden soll, wurde der Bürgermeister zur Auftragsvergabe ermächtigt.
Zu Beginn der Sitzung wurde Willi Dressel für seine hervorragenden Leistungen bei seiner Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker bei der World of Medicine GmbH (Wom) gewürdigt.
Der Kämmerer Hubert Wabnik gab abschließend noch einen Überblick über die Jahresrechnung 2016. Demnach konnte die Stadt 361 000 mehr Gewerbesteuern und 55 000 Euro beziehungsweise 37 000 Euro mehr an Abwasser- und Wassergebühren einnehmen. Der Schuldenstand belief sich Anfang 2017 auf 7 866 000 Euro. 1,2 Millionen Euro erhielt die Stadt im Jahr 2016 an Stabilisierungshilfen.
Gemeinderat in Kürze
Telefonzelle Die Telefonzelle in der Kronacher Straße wird aufgrund der mangelnden Nutzung zurückgebaut. An die Deutsche Telekom wurde der Wunsch nach der Aufrechterhaltung als Basistelefon geäußert. Der neue Standort für das Basistelefon soll im Zuge der Planungen zur städtebaulichen Aufwertung der Kronacher Straße mit festgelegt werden.
Förderprogramm Mittel aus dem kommunalen Förderprogramm der Stadt erhalten: Oliver Ehling für die Fassadensanierung, Erneuerung von Fenstern, Tür und Bodenbelag sowie für den Abriss des morschen Vordaches, in der Rosengasse 6. Frank Ziener für die Dach- und Fassadensanierung in der Bahnhofstr. 7.
Termin Tag der Städtebauförderung am Samstag, 13. Mai, ab 13 Uhr im Rathaus.