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Bundesverkehrswegeplan: Kronach noch mit zwei weiteren Projekten aufgenommen


Autor: Marco Meißner

Kronach, Freitag, 02. Dezember 2016

Auf den letzten Drücker sind nun noch zwei Ortsumgehungen aus dem Kreis Kronach in den Bundesverkehrswegeplan hineingerutscht.
MdB Hans Michelbach (CSU) zeigte sich am Freitag nach der abschließenden Sitzung wenig überraschend sehr erfreut. Foto: Archiv


In Zeyern rollen die Bagger für die Ortsumgehung. Die Abschnitte Sonnefeld - Johannisthal, Johannisthal - Kronach und die Ortsumfahrung Pressig waren ebenfalls schon im Bundesverkehrswegeplan verankert. Auf den letzten Drücker sind nun noch die Ortsumgehungen Stockheim/Gundelsdorf (weiterer Bedarf) sowie Unterrodach (weiterer Bedarf mit Planungsrecht) hineingerutscht.

"Wir haben nochmal einen Nachschlag durchsetzen können", freute sich MdB Hans Michelbach (CSU) am Freitag nach der abschließenden Sitzung, in welcher der Bundesverkehrswegeplan mehrheitlich verabschiedet wurde. Bis zum Schluss sei es eine Zitterpartie gewesen, dann seien Stockheim/Gundelsdorf und Unterrodach noch aufgenommen worden. "Damit sind wir der absolute Investitionsschwerpunkt im Bereich Nordbayern", betonte Michelbach. Für die Region Coburg/Kulmbach seien somit 240 Millionen Euro für den Fernstraßenbau durchgesetzt worden - "eine Rekordinvestitionssumme".

Dass sich gerade der Kronacher Raum so gut positionieren konnte, machte Michelbach an mehreren Faktoren fest. Im Kern steht für ihn die Effizienzrechnung. Was das Verkehrsaufkommen angehe, sei die Region nicht in der Lage, sich mit den Ballungsräumen zu vergleichen, wenn es allerdings um den Anschluss der Wirtschaftsregion am Rennsteig und den Schwerlastverkehr gehe, dann habe man sehr wohl überzeugende Argumente. Natürlich habe es in der entscheidenden Phase auch geholfen, gut vernetzt zu sein und Nervenstärke in den Verhandlungen zu zeigen.

"Dieses Ergebnis ist eine große Chance für den heimischen Wirtschaftsraum", ist Michelbach überzeugt, auch wenn die Planung ehrgeizig sei, die Projekte bis 2030 umzusetzen. Doch nur wenn irgendwann die Bagger kämen, habe sich der Aufwand wirklich rentiert. "Das Geld dafür steht zur Verfügung", betonte der Abgeordnete, dass alles durchfinanziert sei. Jetzt schwebt ihm noch ein Beschleunigungsgesetz vor, um künftig schneller Baurecht erreichen und Klage-Marathons verhindern zu können.

MdL Jürgen Baumgärtner (CSU) erinnert sich an schweißtreibende Überzeugungsarbeit in Berlin wie auch in München. Doch letztlich hätten Michelbach - für Baumgärtner die Schlüsselfigur in den Verhandlungen - und er damit Erfolg gehabt. Die Zeiten, in denen Kronach vom Fernverkehr abgeschnitten sei, neigten sich nun dem Ende entgegen, meinte er. "Was wir auf den Weg gebracht haben, wird man in einigen Jahren als historisch bezeichnen".