Bund Naturschutz klagt gegen Lerchenhoftrasse
Autor: Alexander Löffler
Johannisthal, Montag, 27. Juni 2016
Der Bund Naturschutz klagt gegen den Planfeststellungsbeschluss für die Lerchenhoftrasse und den damit verbundenen vierspurigen Ausbau der B 173.
Nach gründlicher Prüfung hat sich der Landesverband des Bundes Naturschutz in Bayern mit der Kreisgruppe Kronach dazu entschlossen, beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss der Regierung zum vierspurigen Neubau der B 173 zwischen Küps und Neuses-Süd sowie den dreispurigen Neubau der B 303 "Lerchenhoftrasse" einzureichen. Das geht aus einer Pressemitteilung des Bundes Naturschutz hervor.
Der Verband wendet sich damit gegen die aus seiner Sicht überdimensionierte Planung mit unnötig hohem Landschaftsverbrauch und erheblichen negativen Auswirkungen auf Mensch und Natur. Die von Bund Naturschutz und zahlreichen betroffenen Anwohnern gemachten Vorschläge für einen umweltverträglicheren und bestandserhaltenden sanften Ausbau der beiden Straßen seien nicht geprüft worden, erklärt der Verband. Deshalb hält der Bund Naturschutz eine Klage für unumgänglich.
"Dem sehe ich gelassen entgegen", kommentierte Uwe Zeuschel, stellvertretender Amtsleiter am Staatlichen Bauamt Bamberg, die Klage des Bundes Naturschutz. "Wir haben eine umfangreiche Umweltverträglichkeitsstudie gemacht und uns bewusst für diese Trasse entschieden", erklärt Zeuschel mit Blick auf die Lerchenhoftrasse. Nur mit dieser Variante könne das Projektziel, die Entlastung von Theisenort und eine leistungsfähige Anbindung der B 303 an die B 173, erreicht werden.
Dass es durch die Klage zu erheblichen Zeitverzögerungen kommt, glaubt Zeuschel nicht. "Wir müssen ja erst die Ausführungsplanung machen und Grundstücksverhandlungen führen." Das brauche Zeit. Und bis dahin dürfte längst eine Entscheidung des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs getroffen sein.
Die Frist für eine Klageeinreichung endet laut Zeuschel am Dienstag. Nach seinem Wissensstand lagen bislang keine Klagen vor. Doch nun wird der Bund Naturschutz in diese Richtung aktiv.
Bereits im Mai hatte Elisabeth Hoffmann, Kreisvorsitzende im Bund Naturschutz, mitgeteilt, über eine Klage nachzudenken. Den Naturschützern hätte eine flächensparende 2+1-Lösung mit eventuell einem Kreisverkehr besser behagt als der nun vorgesehene Trassenneubau. Für den Verkehrsfluss wäre das nach Ansicht des Bundes Naturschutz ausreichend gewesen.