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Bratwürste und Bier für Bingham


Autor: Susanne Deuerling

Wallenfels, Mittwoch, 06. Sept. 2017

Eine Wallenfelser Abordnung feiert in der englischen Partnerstadt am Wochenende das 8. Bavarian Bierfest.
Was ist das Wichtigste beim Bierfest? Das Bier. Und das wird hier verladen von Vorsitzenden und Bürgermeister Jens Korn (r.) und seinem Team (v. l.): Bernhard Hofmann, Uli Kaiser, Wolfgang Köhlmann, Carmen Stöcker und Ralf Leipold. Fotos: Susanne Deuerling


Vollgepackt wird der Lkw sein, wenn die vielen Helfer die Bierfässer, Zapfanlagen, Biertische und Bierbänke, die neuen Bierkrüge und vieles mehr sicher verstaut haben. Es ist wieder einmal so weit. Nach drei Jahren Pause startet am Wochenende "The 8th Bavarian Bierfest", das der Förderkreis Bingham-Wallenfels e.V. zusammen mit der "Twinning Association", dem Förderkreis in Bingham mit Clare Williams an der Spitze, auf die Beine stellt.
Zwei Tage lang gibt es sozusagen Ausnahmezustand in der etwa 9000 Einwohner zählenden Kleinstadt. Der Musikverein Wallenfels spielt an beiden Tagen im "Leisure Center", der Turnhalle in Bingham, zünftig auf, am Freitag steht ihnen Colin Smith und seine Band zur Seite. Bayerisch dekoriert mit Biertischen, Fahnen und allem was dazugehört, präsentiert sich die Halle. Bereits am heutigen Donnerstag veranstalten die Musiker und Musikerinnen aus Franken ein Konzert auf dem Marktplatz in Bingham. Die Idee, in Bingham ein Bierfest zu veranstalten, ja eigentlich überhaupt eine Partnerschaft mit der englischen Stadt einzugehen, kam vom damaligen Bürgermeister Manfred Nürnberger. Seit 33 Jahren besteht diese Verbindung und in unregelmäßigen Abständen finden die Bierfeste statt.


Geplant wird seit sechs Monaten

2014 wurde das 30-jährige Bestehen der Partnerschaft ebenfalls mit "viel Bier und Bratwürsten" in Bingham gefeiert. "Damals hieß es, wir wollen die Bayerisch-Fränkische Kultur nach England exportieren", lacht Bürgermeister Jens Korn, der auch den Vorsitz des Förderkreises in Wallenfels innehat. Und daran hat sich auch heute nichts geändert.
Seit einem halben Jahr laufen nun die Planungen für das Bierfest, das sich zu einer tollen Tradition entwickelt hat. 30 Hektoliter köstliches Kaiserhof-Bier werden deshalb verladen. 1500 vorgebrühte Bratwürste warten auf den Grill und die Bratwurstsemmel von der Bäckerei Österlein werden vorgebacken und dann vor Ort im Ofen duftend fertig. Damit das Bier auch richtig schmeckt, wird es in Original "Bierseidlakrügen" ausgeschenkt, von denen 1000 Stück sicher verpackt ebenfalls im Bauch des Lkw verschwinden. Das Logo des diesjährigen Kruges wurde von Daniel Stadelmann entworfen und zeigt neben den Wappen von Bingham und Wallenfels Besonderheiten der jeweiligen Region. Für Bingham ist dies Robin Hood mit seiner ihm eigenen Kopfbedeckung und für Wallenfels ein Flößer und die Flößermütze. "Es ist ein besonders gelungener Krug, der über die Eintrittspreise beim Bierfest finanziert wird", erklärt Jens Korn.
Der Zuspruch für die Mitreise zu diesem Bierfest ist groß. Bereits unterwegs bzw. vor Ort ist der Musikverein Wallenfels um Manfred Werner, der mit einem Bus auf die Fahrt gegangen war. Nun starten zwei Kleinbusse und der vollgepackte Lkw in Richtung britische Insel. Gesponsert wird dieser Lkw von der Spedition DCT aus Altdorf, bei der der Zweite Vorsitzende Ralf Leipold seinen Arbeitsplatz hat. Jens Korn als Organisator fliegt voraus, um vor Ort die letzten Dinge zu klären. So sind etwa 50 Personen unterwegs, um die gute Partnerschaft mit Bingham zu bewahren und die Tradition der Bavarian Bierfeste zu festigen. Aber das ist noch nicht alles. Als kleines Schmankerl wird Zweiter Vorsitzender Leipold auch seinen 60. Geburtstag in Bingham feiern. "Ich habe vorsichtshalber die Bratwurstzahl etwas erhöht, damit es reicht", lacht der noch 59-Jährige. Und ganz neu ist auch, dass sich die Wallenfelser diesmal in einheitlicher Kleidung präsentieren, die Männer im Flößeroutfit mit Hemd und Mütze, die Damen im Dirndl.


Ein Gewaltakt mit viel Teamwork

Alles in allem ist das ganze Drumherum um das Bavarian Bierfest eine große logistische Herausforderung und ein ganz schöner Gewaltakt. Von der Planung bis zur Ausführung ist deshalb Teamwork gefragt. "Nur im Team kann man so etwas stemmen, ohne die Leistung meines gesamten Führungsstabes und der vielen Helfer käme diese Fahrt nicht zustande. Hierfür ein herzliches Dankeschön", betonte Vorsitzender Korn und trieb zur Eile an. Denn erst wenn alles verstaut und an seinem Platz ist, kann er beruhigt in den Flieger nach Bingham steigen und sich selbst auf das "8th Bavarian Bierfest" freuen.