Bonbon-Regen für die Mitwitzer Schüler
Autor: Sonny Adam
Mitwitz, Donnerstag, 26. Sept. 2013
In strömendem Regen begann der Neubau der Montessori- Schule in Mitwitz. Dann wurde es so heiß, dass die Arbeiter ins Schwitzen kamen. Doch zum Richtfest des 3,2 Millionen-Baus stimmte alles.
Nach den Wetterkapriolen, die die verschiedenen Gewerke beim Bau des neuen Trakts an der Montessori-Schule in Mitwitz erdulden mussten, zeigte sich Tief Uli gnädig. Beim Richtfest blieb es trocken, sogar die Sonne zeigte sich. Gerhard Kögel von der gleichnamigen Zimmerei aus Schimmendorf bei Mainleus freute sich, dass er sein Hoch im Trockenen aussprechen konnte. Und zur Feier des Tages warf er nicht mit Gläsern auf die Erde. Nein, das Sektglas wurde nur auf einen Dachbalken geschmettert. Symbolisch. Denn beim Richtfest feierten nicht nur die Handwerker und Lehrer mit, sondern auch alle Montessori-Schüler. Und die standen unten und sollten auf keinen Fall von Scherben getroffen werden.
Deshalb hatte Gerhard Kögel auch einen ganzen Eimer voller Bonbons, Lollis und Süßigkeiten mit aufs Dach genommen und warf sie von oben in die Menge.
Eine Herausforderung
Das neue Gebäude wird ein neuer Verwaltungstrakt werden. Die Herausforderung bei der Planung war, eine Lösung zu finden, bei der ein möglichst hoher Anteil finanziert wird, erklärt Planer Peter Kropf. Tatsächlich liegt der Finanzierungsanteil des Neubaus bei 80 Prozent. Auch die Schulküche wird in Zukunft ausgelagert werden - ins neue Gebäude.
Und durch die Auslagerung kann im bereits bestehenden Gebäude ein neues Gruppenzimmer entstehen. Bislang traten beim Bau schon mehrere Unwägbarkeiten auf. Beim offiziellen Spatenstich hatte es Minustemperaturen im zweistelligen Bereich. Deshalb ging der Bau dann erst im Frühling vonstatten - mitten in der größten Regenphase. Die Bagger versanken. Doch dann kam die Hitzeperiode. Wochenlang schwitzten die Arbeiter, hielten aber durch und zogen das Gebäude schnell und ohne Probleme hoch.
Eine Attraktion für Mitwitz
Jetzt ist aufgerichtet. "Wir liegen gut in der Zeit", sagt Planer Kropf. Und mit ihm freuen sich Schulleiter Mathias Schmitt, das gesamte Montessori-Team mit Schulentwickler Oliver Salomon, Uli Detsch und Gudrun Jersch-Bittermann. Auch der Mitwitzer Bürgermeister Hans-Peter Laschka (CSU) war beim Richtfest beeindruckt. Denn die Montessori-Schule ist eine Attraktion für Mitwitz und die gesamte Region. Die Schüler kommen teils sogar aus den Nachbarlandkreisen.
Harry Weiß und Daniel Völler von der Sparkasse Kulmbach-Kronach überreichten Montessori-Geschäftsführerin Gudrun Jersch-Bittermann einen Scheck von 250 Euro - als kleine Unterstützung. Zur Feier des Tages feierte die Montessorischule mit den Handwerkern und tollen Überraschungen.
Als 2004 die ersten Schüler - damals noch in Marktrodach - in die Montessori-Schule gingen, war diese Schulform noch nicht in der Gesellschaft verankert. Einst bestand die ganze Schule nur aus einem Klassenzimmer und aus einer Lehrkraft sowie einer pädagogischen Fachkraft. "Aber wir waren eine kleine Mannschaft mit großen Zielen", zog Pressesprecher Uli Detsch eine Bilanz. Und die Montessori-Pädagogik, die ganz ohne Noten auskommt und ein völlig anderes Unterrichtskonzept fährt als andere Schulen, kommt an und ist inzwischen geradezu im Trend.
Brot und Salz zum Richtfest
Seit 2008 ist die Montessori-Schule in Mitwitz direkt neben der Regelschule untergebracht. In diesem Jahr ist erstmals die 200er-Schülergrenze überschritten. Das neue 3,2 Millionen teuere Gebäude soll bis Sommer 2014 fertig gestellt sein. Zum Richtfest schenkte der neue Mitwitzer Grundschulleiter Hans-Gerhard Neuberg den Montessoris Brot und Salz. Denn diese beiden Gaben sollen für eine gute Zukunft sorgen, betonte Neuberg.