Blutversorgung jetzt aus der Region
Autor: Heike Schülein
Kronach, Freitag, 16. August 2013
Die Frankenwaldklinik bezieht ihre Blutkonserven ab sofort vom BRK-Kreisverband Kronach. Damit soll die Versorgungsqualität steigen.
Fast ehrfurchtsvoll stehen Marcus Plaschke, André Naumann, Roland Beierwaltes, Ralf Schmidt, Bettina Witthüser sowie Landrat Oswald Marr im blutgruppenserologischen Labor der Frankenwaldklinik Kronach. In einem großen, gut gefüllten Kühlschrank befinden sich sorgfältig beschriftete Beutel.
Es handelt sich dabei um keinen gewöhnlichen Kühlschrank. Auch der Inhalt der geheimnisvollen roten Beutel ist keinesfalls alltäglich, sondern eines der wertvollsten Güter überhaupt, das der Mensch besitzt und mit anderen teilen kann: sein Blut.
"Nur der Köper selbst kann Blut produzieren. Trotz intensiver Forschung ist es bis heute noch nicht gelungen, Blutzellen künstlich herzustellen", betont BRK-Kreisgeschäftsführer Roland Beierwaltes.
Zusammenarbeit ausgebaut
Anlass für die Zusammenkunft ist die weiter ausgebaute Zusammenarbeit der Frankenwaldklinik Kronach und des BRK-Kreisverbands Kronach. Gemäß dem Motto "Aus der Region für die Region" lässt sich die Frankenwaldklinik seit Anfang Juli durch den Blutspendedienst des BRK mit Blutkonserven versorgen. Ziel beider Kooperationspartner ist es, die Versorgungsqualität für die Bürger im Landkreis Kronach und darüber hinaus weiter zu stärken und damit auch ein deutliches Signal für die Region zu setzen. Davor hatte die Frankenwaldklinik das benötigte Blut von einem Anbieter außerhalb der Region bezogen.
2200 Konserven pro Jahr
Ein Großteil der Bundesbürger ist einmal in seinem Leben auf das Blut anderer angewiesen. "In der Frankenwaldklinik kommen Blutkonserven hauptsächlich bei schweren Verletzungen und lebensbedrohlichen Krankheiten des Herzens, der Blutgefäße, des Magens und Darms zum Einsatz. Auch schlimmere Sport- und Verkehrsunfälle erfordern, dass wir den Patienten mit Blutkonserven versorgen", erläutern Verwaltungsleiter André Naumann sowie Geschäftsführer Marcus Plaschke von der Frankenwaldklinik. Im ersten Halbjahr 2013 wurden in der Frankenwaldklinik nahezu 1000 Konserven benötigt. 2012 waren es insgesamt über 2200.
Landrat und BRK-Kreisvorsitzender Oswald Marr begrüßt die regionale Kooperation. Sie sei ein wichtiges Zeichen in die richtige Richtung. Die Blutspendebereitschaft sei im Landkreis erfreulich hoch. Besonders herauszuheben sei zudem das Engagement der Helfer des BRK. Ohne sie gäbe es keine Blutspendetermine. Dies bestätigt auch BRK-Ehrenamtsmanager Ralf Schmidt. Wie dieser informiert, gibt es im Landkreis elf Standorte für Blutspende-Termine. Dabei seien pro Termin zwischen zehn bis 15 Helfer im Einsatz. Insgesamt verfüge man über rund 200 Ehrenamtliche für die Blutspende vor Ort.
Um noch mehr Bürger zur Blutspende zu motivieren, planen die Frankenwaldklinik und das BRK gemeinsamen Aktionen.