Druckartikel: "Bitte lächeln!" heißt es auf der Steinberger Fotobörse

"Bitte lächeln!" heißt es auf der Steinberger Fotobörse


Autor: Heike Schülein

Steinberg, Mittwoch, 23. Oktober 2019

Die 20. Steinberger Fotobörse öffnet am Sonntag ihre Pforten.
Vorsitzender Herbert Agel, Kassiererin Tanja Zeus, Zweiter Vorsitzender Thomas Stadelmann und Fotobörsen-Manager Thomas Wachter freuen sich auf die 20. Steinberger Fotobörse.Heike Schülein


Ein schönes Jubiläum können die Steinberger Fotofreunde feiern, wenn am kommenden Sonntag, 27. Oktober, ihre Fotobörse zum 20. Male die Pforten öffnet. Die vier Haupt-Verantwortlichen - Vorsitzender Herbert Agel, Stellvertreter Thomas Stadelmann, Fotobörsen-Manager Thomas Wachter sowie Kassiererin Tanja Zeus - srecehn über die Anfänge, neueste Entwicklungen, aber auch über ihre Erwartungen für die Zukunft der kleinen "Photokina" des Frankenwalds.

Was hat sich in 20 Jahren Fotobörse verändert?

Thomas Wachter: Während sich in den ersten fünf Jahren das Angebot fast ausschließlich an Analog-Fotografen und Sammler richtete, nimmt seit etwa 2004 der Bereich Digitalfotografie stetig zu - mit weiter steigender Tendenz. Seit etwa 2002 bieten wir auch Diashows beziehungsweise Überblend-Diaschauen an, die sehr guten Anklang finden.

Was motiviert Sie, auch nach 20 Jahren diese Börse zu organisieren?

Herbert Agel: Im Lauf der Zeit hat sich ein sehr persönliches, nahezu familiäres Verhältnis zu unseren Ausstellern und Besuchern aufgebaut. So ist es schon gute Tradition, dass wir im Anschluss an die Börse noch einmal gemeinsam in einer Gaststätte feiern. Viele fahren deshalb nicht am gleichen Tag nach Hause, sondern übernachten im Ort. Wenn sich unsere Gäste unter dem Jahr in der Region aufhalten, rufen sie an und wir treffen uns. Dieser freundschaftliche Kontakt treibt uns nicht nur an, sondern ist gleichzeitig der schönste Lohn der Mühen.

Welche lustige Erinnerung haben Sie an eine der Fotobörsen?

Thomas Stadelmann: Da gibt es viele. Bei der Börse war einmal - so um 2001 oder 2002 - eine nette Ausstellerin aus München. Die war total begeistert von unserem Kuchenbüffet und hat den ganzen Tag über schon tüchtig "geschlemmt". Als sie dann nach Hause gefahren ist, hat sie sich noch sieben Kuchenstücke einpacken lassen und meinte "Wenn ich mich nicht so schämen würde, dann würde ich glatt 17 Stücke mitnehmen!"

Was erwartet die Besucher der 20. Fotobörse?

Thomas Wachter: Auch im Jubiläumsjahr gibt es wie immer ein umfangreiches Spektrum an Information, Technik und Unterhaltung wie auch Fachliteratur rund um die Fotografie, das für Anwender von Digital- und Analogfotografie gleichermaßen interessant ist. Vertreten sind zahlreiche regionale Fachhändler. Mit seiner Überblend-Diaschau wird Weltenbummler Lars Hofmann die Besucher auf eine virtuelle Reise nach Argentinien entführen. Ausgestellt werden in der Kronachtalhalle stimmungsvolle Bilder der Fotofreunde Steinberg sowie im Foyer hochwertige "Lost Places"-Fotografien des befreundeten "Fotoclub 70" aus Sonneberg. Natürlich bieten wir wieder ein großes Büffet selbst gebackener Kuchen und kleine Imbisse an sowie erstmalig Schnitzel mit Kartoffelsalat als warmes Mittagessen. Einmalig gibt es im Jubiläumsjahr verbilligten Eintritt für einen Euro oder wie vor 20 Jahren für eine DM. Jeder Besucher erhält ein Los und nimmt damit kostenlos an einer Verlosung teil.

Wie waren die Anfänge?

Herbert Agel: Unsere erste Börse fand 1999 im wesentlich kleineren Rahmen statt und die Kronachtalhalle war damals natürlich noch nicht gefüllt. Etwa seit der fünften Fotobörse ist die Halle proppenvoll. Eigentlich müsste man anbauen.

Was bringt die Zukunft?

Thomas Wachter: Die Steinberger Fotobörse wird mit Sicherheit in den kommenden Jahren weiter stattfinden. Der Erfolg beruht sicher auf den humanen Preisen, der familiären Atmosphäre, der Rundumbetreuung und dem Rahmenprogramm - alles in dieser Form bestimmt einzigartig. Außerdem ist die Kronachtalhalle aufgrund ihrer Helligkeit wie geschaffen für Veranstaltungen dieser Art.

Wer hilft mit?

Thomas Stadelmann: Der ganze Verein hilft zusammen. Unsere fleißigen Damen backen die Kuchen, die Kinder räumen mit auf - wir sind eine große Familie.

Wie gründeten sich die Fotofreunde?

Herbert Agel: Vor über 30 Jahren wurde in der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) Steinberg ein Fotokurs für Interessierte angeboten. Auf Initiative und unter Leitung von Wolfgang Förtsch blieb der Interessentenkreis zusammen und vertiefte das gemeinsame Hobby mit regelmäßigen Treffen und Unternehmungen. Bald erfreute sich die Gruppe regen Zulaufs.

Warum wurde die Fotobörse ins Leben gerufen?

Thomas Wachter: Ich bin damals zu den verschiedensten Fotobörsen gereist. Irgendwann mal habe ich gedacht: ,Warum soll ich immer zu anderen Börsen fahren? Sollen doch die Aussteller und Besucher mal zu uns kommen.' Inspiriert wurde ich dabei durch Dietmar Linss, ehemaliger Veranstalter der Coburger und Bamberger Fotobörse, sowie Georg Klerner, dem Manager Michelauer Fotobörse. Die anderen Mitglieder waren sofort einverstanden - und so war die Steinberger Fotobörse geboren.

Was ist Ihr Aufgabengebiet?

Tanja Zeus: Ich habe im Verein die Funktion der Kassiererin inne und erledige die Kassengeschäfte, was natürlich insbesondere auch für die Fotobörse gilt: angefangen vom Besorgen des Wechselgelds bis hin zur Abrechnung.

Ich bestelle und besorge auch den Imbiss, den wir bei der Börse anbieten. Zusätzlich mache ich die Preise für die Verlosung zurecht, an der jeder Besucher mit seinem Eintritt automatisch teilnehmen kann, und baue die Tombola auf.

Außerdem sorge ich dafür, dass jeder, der leider nichts gewinnt, einen ,süßen Trost' in Form von Gummibärchen bekommt.

Der Gast mit dem längsten Anfahrtsweg war?

Thomas Stadelmann: Vor circa 15 Jahren ein Japaner aus Tokio. Er hatte übers Internet nach Börsen in Deutschland recherchiert und da ist er auch nach Steinberg gefahren.

Der lustigste Gast?

Herbert Agel: Da gibt es viele lustige Erlebnisse. 2003 stand einmal ein völlig durchgefrorener, vor Kälte nur so zitternder Schleizer aus den neuen Bundesländern vor der Tür. Der war mit seinem Moped über 100 Kilometer nach Steinberg gefahren.