Bildband zeigt die Schönheit Birnbaums
Autor: Heike Schülein
Birnbaum, Montag, 16. November 2020
Friedrich Bürger hat 100 Bildbände von Orten im erweiterten Umkreis von Mitwitz verfasst. Für den Bildband über Birnbaum bekam er tatkräftige Unterstützung.
Ein Parade-Beispiel einer gelungenen Dorferneuerung ist Birnbaum. Dadurch erfuhr der kleine schmucke Ort auf einem Höhenrücken des Frankenwaldes eine erhebliche Aufwertung. Die Schönheit des "aufgehübschten" Pfarrdorfs hielt Friedrich Bürger in einem Bildband fest. Seit 2017 hat der Hobbyhistoriker mittlerweile rund 100 fotografische "Momentaufnahmen" von Ortschaften aus den Landkreisen Kronach, Lichtenfels, Coburg und Sonneberg geschaffen. Dafür unternimmt der Mitwitzer Spaziergänge oder Fahrradfahrten durch den betreffenden Ort, in dem er Bilder von "heute" macht. Alle Bücher verfügen auch über eine Mini-Chronik mit wesentlichen Fakten über die Ortschaft.
Erste Version landete im Schrank
"Birnbaum habe ich zuvor eigentlich kaum gekannt", räumt der Rektor a. D. ein, er habe das Bergdorf zunächst gar nicht so auf dem Schirm gehabt. Nachdem er aber von anderen Ortschaften des Marktes Steinwiesen, darunter auch Nurn und Neufang, Bildbände mit "einfachen Bildern und einfachen Texten" angefertigt hatte, stattete er auch Birnbaum einen Besuch ab. Er machte Bilder und stellte ein Buch mit 48 Seiten zusammen, das aber erst einmal im Schrank verschwand.
"Ich war nicht so richtig glücklich damit. Das Wetter war nicht besonders, die Dorferneuerung noch im Gange und nicht ganz abgeschlossen. Es waren halt durchschnittliche Bilder, aber ohne Leben darin", meint Friedrich Bürger, dem die Darstellung von Geschichte und Brauchtum und deren Bewahrung für die Nachwelt ein Herzensanliegen ist.
Stimmungsvolle Bilder erhalten
Durch einen glücklichen Zufall stieß er auf Carmen Müller und Hildegund Deuerling sowie auf Renate Kotschenreuther, in deren Gebäudereinigungsfirma die beiden Frauen beschäftigt sind. Beim Saubermachen im Jugendübernachtungshaus in Mitwitz, gegenüber dem Wohnhaus von Friedrich Bürger, kamen die Birnbaumerinnen mit ihm ins Gespräch. Dabei erzählte er von seinem Buch, das ihm nicht so gefalle. Die Frauen meinten daraufhin, dass es sehr schöne Bilder von Birnbaum gebe und beispielsweise Feuerwehrkommandant Alexander Müller passende Aufnahmen in seinem Archiv habe.
Da ihm darüber hinaus auch der Birnbaumer Hobbyfotograf Frank Murmann zusätzlich wunderbar stimmungsvolle Bilder überließ, beschloss Friedrich Bürger, sein Buch zu erweitern. So fügte er zum einen Aufnahmen, beispielsweise vom mittlerweile fertiggestellten Quellbrunnen-Projekt, ein und ergänzte das Buch zum anderen mit einem 20-seitigen Anhang mit (externen) charakteristischen Bildern, die aus ganz unterschiedlichen Perspektiven sowie zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten aufgenommen wurden. Hinzu kamen Presseberichte mit Bildern lokaler Berichterstatter aus dem Dorfleben. Auch einen kurzen Text über die Dorferneuerung Birnbaum fügte Friedrich Bürger bei.
"Diese Aufnahmen haben meinem zuvor toten Buch Leben eingehaucht. Aus dem zunächst langweiligen Bildband ist etwas richtig Schönes geworden, worauf ich schon etwas stolz bin", meint der Hobbyhistoriker begeistert. Dies sei aber nicht sein Verdienst, sondern das der Birnbaumer.
Gleiches gelte auch für den Vertrieb, bei dem sich eine weitere glückliche Fügung ergab: Irmgard Stöcklein, die im Ort beispielsweise das Heinrichsblatt und das Gemeindemitteilungsblatt austrägt, nahm zu ihrer Tour den Bildband mit und stellte ihn in den Haushalten vor.
"Manche haben sofort eines bestellt. Andere haben es erst ganz durchgeschaut, ob es ihnen gefällt", sagt sie lachend. Auch Einheimische, die jetzt woanders wohnten, hätten sich sehr über das Buch gefreut. Wenn man von gut 100 Haushalten in Birnbaum ausgeht, dann wurden im Durchschnitt zwei Bücher pro Haushalt geordert.
Nachbestellungen möglich
"Das ist eigentlich unvorstellbar. Bei allen meinen Bildbänden liegt der kleine Ort Birnbaum bei der Absatz-Rangliste auf Rang 3. Im Vergleich dazu, liegt Wallenfels auf Platz 2 - und das bei einem solchen Unterschied in der Einwohnerzahl", freut sich Friedrich Bürger, der sich allen Unterstützern gegenüber sehr dankbar zeigt.
Nachbestellungen des Bildbandes sind weiterhin über die engagierten Damen möglich. Der Preis beträgt zwölf Euro. Zusätzlich gibt es noch eine Sonderedition mit schönen historischen Bildern, die Egbert Löffler beigesteuert hat, jedoch nur in einer Auflage von fünf Stück.