Bilanz Crana Historica: Schneeball statt Musketenschuss
Autor: Lisa Kieslinger
Kronach, Donnerstag, 19. Mai 2016
Regen, Graupelschauer und Temperaturen um die zehn Grad: Dennoch ließen sich Besucher und Mitwirkende nicht abschrecken.
Es war das kälteste Crana Historica, das es je gab. Da sind sich Nadine Zwingmann und Rosi Ross, stellvertretende Vorsitzende vom Historischen Verein Kronach, einig. Sogar die Wiesen waren zeitweise schneeweiß vom Graupelschauer am Sonntagabend. Manche hätten sogar versucht aus dem Matsch Schneebälle zu formen. "Das muss man mit mit Humor nehmen", sagt Zwingmann.
Und das Wetter hatte auch etwas Gutes: "Wenn ein Schauer kam, haben sich die Leute unter die Zelte der Lagergruppen gestellt. Mehr Tuchfühlung geht nicht", erzählt Rosi Ross. Der Regen habe die Hemmschwelle herabgesetzt. "Trotz schlechtem Wetter ist unsere Bilanz positiv. Die Leute haben sich nicht abschrecken lassen", meint Ross. "Wir suchen noch einen Haken, haben ihn aber noch nicht gefunden", ergänzt Zwingmann.
Genaue Besucherzahlen können die beiden stellvertretenden Vorsitzenden noch nicht nennen.
Während des Interviews wirken die beiden geschafft. "Es war ein schönes aber auch anstrengendes Wochenende", sagt Ross.
Veranstalter genießen anders
Auf die Frage, was ihre Highlights waren, müssen die Frauen kurz überlegen. "Für die Besucher waren es definitiv die Schlachtdarstellungen", meint Ross. Als Veranstalter hingegen genieße man das ganz anders. "Ich habe mich riesig gefreut, als am Montagabend das BRK zu mir kam und sagte, dass es keine größeren Einsätze gab", erzählt Zwingmann. Andere Highlights sehe man jetzt erst auf Bildern. Bereits im Vorfeld zur fünften Auflage von Crana Historica gab Rosi Ross einige Änderungen zu den Vorjahren bekannt. Hat sich das bewährt? "Das erweiterte Kinderangebot kam richtig gut an", sagt Rosi Ross. Und auch die Entscheidung, die Musik in die Taverne zu verlegen, habe sich absolut rentiert. "Die Band konnte viel besser Kontakt zum Publikum aufnehmen und das hat für die perfekte Stimmung gesorgt", so Nadine Zwingmann.
Das Programm konnte trotz des schlechten Wetters durchgezogen werden. Nur die Musketen gingen am Sonntag nicht los. "Doch dann haben unsere Darsteller einfach Peng gerufen, das hat den Sinn der Sache auch erfüllt", meint Zwingmann und lacht. Wetterbedingt musste lediglich die Feuershow am Sonntag abgesagt werden. "Viele haben es zwar bedauert. Aber böse war niemand", so Ross.