Im Zuge der Generalsanierung des Fachklassentraktes am Schulzentrum war auch eine Teilsanierung der Kreisbibliothek vorgesehen. Mit Baubeginn kristallisierten sich allerdings einige neue Probleme - allen voran bei den Versorgungsleitungen und der Lüftungsanlage - heraus, wie Sabine Porzel und André Völk vom Kronacher Architekturbüro "Spindler+" in der Kreisausschusssitzung am Montag erklärten.

Einstimmig beschlossen die Ausschussmitglieder deshalb nun eine Komplettsanierung, wozu die Kreisbibliothek für mehrere Monate ausgelagert werden muss. Die Mehrkosten belaufen sich auf rund 750 000 Euro. Ob man auf diese Kosten eine Förderung erhält, ist noch unklar.

Peter Hänel (FW) und Richard Rauh (SPD) äußerten ihren Unmut darüber, dass derartige Kosten nicht von Vornherein mit eingeplant wurden.

Klaus Löffler (CSU) hingegen verwies darauf, dass die Sanierung in wenigen Jahren nur noch teurer würde: "Wir haben jetzt Handlungsbedarf - auch wenn es weh tut."

Timo Ehrhardt stellte gar die Frage nach einem zentraleren Standort beziehungsweise nach der Ausrichtung der Bibliothek. Ingrid Steinhäußer (Frauenliste) hielt den Standort gerade wegen der Nähe zum Schulzentrum für sinnvoll, ebenso wie Horst Pfadenhauer (CSU). "Wir müssen in den sauren Apfel beißen", sagte er.

Landrat Oswald Marr (SPD) erklärte: "Es ist Bildung und Kultur - da sollten wir nicht dran rütteln". Auf die Frage, warum man diese Komplettsanierung nicht schon früher in Erwägung gezogen habe, erklärte Marr, dass sich die wirtschaftliche Lage seit der Planungen 2009 stabilisiert habe. Dadurch würden Investitionen möglich, die damals unvorstellbar gewesen wären.