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Bergmannskapelle Stockheim spielt auf


Autor: Michael Wunder

Stockheim, Freitag, 26. Dezember 2014

Zu einer musikalischen Reise um die Welt hatte die Bergwerkskapelle Stockheim eingeladen. Dabei führte zum ersten Mal der neue musikalische Leiter Michael Botlik den Taktstock.
Michael Botlik leitete erstmals die Bergmannskapelle Stockheim.  Fotos: Michael Wunder


Bevor die musikalische Reise in Deutschland begann, eröffneten die Musiker in ihren Bergmannstrachten das Konzert mit dem Weihnachtsliederzyklus "Die Winterrose" von Kurt Gäble. Dazu gab es nachdenkliche Texte von Sandra Lauterbach-Renk, die anschließend durchs Programm führte. Es folgte ein Kanon des Nürnberger Barockkomponisten Johann Pachelbel. Perfekt dargebracht wurde von der Bergmannskapelle der "Famouse Canon" nach dem Arrangement von Andrew Balent.


Nach Ungarn entführt

Mit der Ouvertüre "Die Zigeunerhochzeit" entführte man das Publikum nach Ungarn. Als Gestaltungsmerkmal haben alle Variationen der Musik dieser ethnischen Gruppe gemeinsam, dass es sich nicht um eine festgeschriebene Musik handelt, sondern eher improvisiert und erweitert wird.

Weitere Ausflüsse auf die Musik der Roma sind türkische, serbische, mazedonische oder spanische Elemente.

Das Lied des kanadischen Singer-Songwriters Leonhard Cohen "Hallelujah" wurde 1984 erstmals veröffentlicht. Bei der ursprünglichen Version begann der Text mit Verweisen auf König David aus dem Alten Testament. Im Weiteren werden Batseba und das Tetragrammaton des Judentums erwähnt. Besondere Aufmerksamkeit erfuhr "Hallelujah" als Filmmusik für den Animationsfilm "Shrek - Der tollkühne Held". Bei der musikalischen Zeitreise um die Welt bekamen die Gäste das Arrangement von Erwin Jahreis zu hören.


Gute Mächte gegen das Böse

Noch vor der Pause ging es mit der Irish-Dance Show "Lord of the Dance" nach Irland. Das Stück von Ronan Hardiman ist eine Nacherzählung einer alten irischen Legende vom Kampf der guten Mächte gegen die Bösen.
Nach der Pause führte die musikalische Reise nach Frankreich. Die Musiker spielten die Operette "Pariser Leben" des Komponisten Jacques Offenbach. Zwei Stücke von Willi Löffler führen in die USA und nach Japan. Die "Melodie der Prärie" aus Nordamerika brachte das staubige Leben der Cowboys näher.

Werner Löffler begann bereits als Neunjähriger zu komponieren. Durch seine damals moderne Instrumentation setzte er neue Impulse für die Blasmusik. Im "Tempeltanz" vereint er Elemente der traditionellen japanischen Tempelmusik mit dem Blasorchester und verwendet unter anderem den Tempelgong als Zeichen des Zeitüberdauerns.

Von Japan ging es mit dem "San Lorenzo" Marsch nach Argentinien. Abwechslung brachte der flotte und bekannteste Marsch Argentiniens in das Konzert. Mit Herbert Grönemeyer ging es wieder zurück nach Deutschland. Er gehört zu den populärsten und zeitgenössischen deutschsprachigen Sängern und Musikern. Auch als Schauspieler kennt man ihn, wie etwa aus dem Film "Das Boot". Wolfgang Wössner hat die Songs "Männer", "Mensch", "Flugzeuge im Bauch" und "Mambo" zum Potpourri "Grönemeyer" arrangiert.


Der "Glück-Auf-Marsch"

Das anspruchsvolle Programm endete traditionell mit dem "Glück-Auf-Marsch". Entlassen wurden die Musiker jedoch erst nach zwei Zugaben.

Bürgermeister Rainer Detsch (FW) ging auf die derzeitige Lage in der Welt ein, wo nicht überall ein friedliches Zusammenleben möglich ist. Er dankte der Bergmannskapelle für den Einsatz während des gesamten Jahres. Thomas Neubauer, der für den erkrankten Vorsitzenden Jürgen Zoller die Begrüßung übernahm, war stolz, mit Michael Botlik einen neuen musikalischen Leiter vorstellen zu dürfen.

Sandra Lauterbach-Renk die charmant und informativ durchs kurzweilige Programm führte, wünschte dem Vorsitzenden Jürgen Zoller, der maßgeblich zur Vorbereitung des Konzerts beigetragen hatte, Genesung.