Druckartikel: Beim Ludwigsstadter Büttenabend gab's einen Heiratsantrag auf der Bühne

Beim Ludwigsstadter Büttenabend gab's einen Heiratsantrag auf der Bühne


Autor: Heike Schülein

Ludwigsstadt, Dienstag, 25. Februar 2020

Nach seiner Odyssee durch die Ludwigsstadter Kneipenwelt gab Tim Trautschold seiner Corinna das Ja-Wort.
Die Tanzgruppe "Generation X" begeisterte das närrische Volk.  Foto: Heike Schülein


Ein Feuerwerk der guten Laune entzündeten die Ludschter Foasenachter (Lufos) beim Büttenabend am Rosenmontag.

Er wird von vielen gefürchtet: Bruder Barnabas (Marc Bayerlein). Süffisant feuerte der Mönch einen rotzfrechen Seitenhieb nach dem anderen ab. An "Steilvorlagen" hatte es 2019 auch nicht gemangelt. Hierzu zählte insbesondere der neue hochmoderne Viehstall in Steamich - ein Erholungsheim für Mensch und Tier mit app-gesteuerten Massage-Vorrichtungen und strohgepolsterten Liegeplätzen.

Ein Fall fürs Guinness-Buch

Sollte das Vorhaben Jahns-Bräu scheitern, so schlug Barnabas vor, könnte das besagte Hotel ja in Nähe des Stalls errichtet werden. "Der Wellnessbereich ist ja schon vorhanden", dachte er pragmatisch. Ein Fall fürs Guinness-Buch sei die kleinste Orgel der Welt in Ludscht: der Stadtrat mit nur 16 Pfeifen.

Sein Debüt in der Bütt feierte Jan Welsch, der sich mit der gefräßigen Steinlaus beschäftigte, die überall Trümmerfelder hinterlasse - so beim ehemaligen KEZ. Gerüchten zufolge solle dieses Loch in der Skyline Ludwigsstadts durch die lukrative Hanf-Plantage eines innovativen Erdbeer-Unternehmers geschlossen werden.

Mit zehn schon ein alter Hase

Trotz seiner gerade einmal zehn Jahre ein "alter Hase" der Foasenacht ist bereits Bruno Treuner. Der Fernsehstar von "Franken Helau" ärgerte sich über die vielen Anglizismen in nahezu jedem Lebensbereich. Erneut hatte er einige eisenharte Trinksprüche auf Lager. Später trat er nochmals mit seinem jüngeren Bruder Fritz auf.

In ihrem Vortrag ging es um wahre Freundschaft - wie die von Sid und Manni im Film "Ice Age". Auch das Loblied "Ich bin mein bester Freund" von Otto Walkes stimmten die beiden Brüder an.

Um neumodische Essgewohnheiten ging es in dem Sketch von Eva (Jahn) und Eva (Wohlfahrt). Als Oma-Enkelin-Gespann zeigten sie, wie der Veganismus im alltäglichen Leben doch das ein oder andere Problem hervorrufen kann.

Einen "appetitanregenden" Vorgeschmack auf den Karl-Valentin-Abend im Oktober bei den Shakespeare-Spielen gaben Astrid Vetter, Julia Knauer und Daniel Leistner.

Für beste Stimmung sorgten die Tanz- und Showauftritte. Den schwungvollen Auftakt machte die kleinste Kampfeinheit der Lufos. Die "Ingwäonen" zauberten einen schmissigen Gardetanz auf die Bühne.

Anmutig wie Elfen

Geschmeidig wie Katzen und anmutig wie Elfen trat das einzig wahre Ludschter Männerballett in Erscheinung, das sich heuer zunächst zarten Titanic-Klängen hingab, bevor es wie eine Urgewalt loslegte. Leider war Abschiednehmen angesagt von Tanz-Methusalem Günter Schwab, der mit zarten 68 Lenzen zum letzten Mal in der Hauptchoreographie dabei war.

Tosenden Applaus gab es auch für die "militärmäßig" abrockende Gruppe "Dance Sensation" sowie für die "Generation X", die mit ihrem nur so von akrobatischen Elementen gespickten Tanz dem Motto "The Greatest Show" alle Ehre machte.

Tim Trautschold berichtete von seiner Odyssee durch die Ludschter Wirtschaften. Er wird diesen Büttenabend aber aus einem anderen Grund mit Sicherheit nie vergessen, stellte doch seine Corinna am Ende der wieder einmal faszinierenden Schwarzlicht-Show mit bunten Lettern die Frage "Tim, Mary Me?" Natürlich sagte der Auserkorene unter großem Applaus des Publikums "Ja!".

Gekonnte Überleitungen

Durch die Abende führten mit gekonnten Überleitungen und dem ein oder anderen Seitenhieb auf örtliche Gegebenheiten die Moderatoren Paul Pfeiffer und Andy Wohlfahrt. Gemeinsam mit Tobias Imsel nahm sich Paul seines Co-Moderators und zugleich großen Vorbilds Andy musikalisch an: "Du bist der Schönste hier in ganz Ludwigsstadt!"

Zum großen Finale nahmen die Lufos ihr Publikum mit in das 17. Bundesland Mallorca. Die Akteure tanzten sich durch eine Reihe Malle-Lieder, in die das Publikum lautstark mit einstimmte. Am Ende hielt es niemanden mehr auf den Sittzen. Der ganze Saal tanzte, feierte und klatschte - so auch beim abschließenden Lufo-Lied, zu dem alle Mitwirkenden noch einmal auf die Bühne kamen.

Danach war noch lange nicht Schluss, spielte doch das "Rennsteig-Duo" bis in die Morgenstunden zum Tanz auf.