Bei Ortsumgehung Zeyern geht es voran
Autor: Friedwald Schedel
LKR Kronach, Mittwoch, 14. Januar 2015
Die Verbesserung der Infrastruktur sowie die Sicherung der Arbeitsplätze und die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen haben sich die Politiker für dieses Jahr auf die Fahnen geschrieben.
MdB Hans Michelbach (CSU) stellte als Hauptziel dieses Jahres heraus, dass die Arbeitsplätze in der Region gesichert werden müssten, weil das die beste Grundlage sei, um dem demografischen Wandel zu begegnen. "Ich freue mich über jeden Arbeitsplatz, den wir sichern können", hob Michelbach hervor. Die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe müsse gegeben sein. Junge Leute wolle man in der Region halten. Die Senkung der Strompreise für energieintensive Betriebe - im Zuge der EEG-Umlage - habe sich positiv für die Glasindustrie entwickelt.
Heuer wolle man die wichtigen Straßenbaumaßnahmen voranbringen. Sie seien in der ersten Dringlichkeit des Bundesverkehrswegeplans geblieben. Erheblich mehr Finanzmittel stünden bereit. Vor allem sah Hans Michelbach die Herausforderung, beim vierspurigen Ausbau der Bundesstraße 173 zwischen Lichtenfels und Kronach möglichst schnell zu Baurecht zu kommen.
Anders sei es mit der Ortsumgehung Zeyern bestellt. Da gebe es bereits Baurecht. Es seien bereits 300 000 Euro zur Verfügung gestellt worden, um ökologische Maßnahmen umzusetzen.
Ein Schwerpunkt
Einen weiteren Schwerpunkt seiner Arbeit werde die Forcierung des Breitbandausbaus bilden. "Ohne schnelles Internet hat kein Dorf im Kreis Zukunftsfähigkeit", ist Hans Michelbach überzeugt.
"Ich habe viel Freude, wenn ich mit den Menschen vor Ort in Kontakt komme. Wenn ich Unterstützung vor Ort leisten kann, ist das die größte Genugtuung für mich." Man müsse bereit sein für die Dienstleistung vor Ort. Das gelinge bei den Terminen. Deshalb fahre er auch jedes Jahr 90 000 bis 100 000 Kilometer. "Wir arbeiten in der Region gut zusammen und verstehen uns als Partner für die Heimat", betonte Hans Michelbach das Einvernehmen mit anderen Mandatsträgern.
Das entscheidende Jahr
"Das Jahr 2015 wird das entscheidende Jahr in der Verkehrsinfrastruktur in meiner Heimat", stellte MdL Jürgen Baumgärtner (CSU) heraus. Den vierstreifigen Ausbau der Bundesstraße 173 wolle man voranbringen - mit dem Ziel, für Baurecht auf der gesamten Strecke zwischen Lichtenfels und Kronach zu sorgen. Vorrangig sei dabei der Bauabschnitt 3 bei Zettlitz/Hochstadt.
Auch die Wirtschaftsschule Pressig wolle man heuer auf den Weg bringen. "Gemeinsam mit meinen Freunden von der CSU werden wir die Diskussion über eine mögliche Schule im Landkreisnorden beenden und die Schülerbeförderung so organisieren, dass wir den Schulweg auf unter 60 Minuten drücken", stellte Jürgen Baumgärtner heraus. Er sei dafür, "dass wir eine Schule im Norden etablieren, wenn es eine realistische Chance dafür gibt".
Zwei große Themen
Auch zwei große Themen auf Landesebene seien abzuarbeiten. Die Energiewende müsse so organisiert werden, dass es keine zusätzlichen Belastungen für die Industrie und die Arbeitnehmer gebe. Im Gesundheitsbereich strebe er eine Änderung des Entwurfs des Stärkungsgesetzes an - mit dem Ziel, die Haus- und Fachärzte zu stärken. Baumgärtner übte in diesem Zusammenhang große Kritik an CDU und SPD. "Das ist keine gute Idee, was die da auf den Weg bringen wollen!"
Wenn das alles verwirklicht werden oder zumindest starten könne, dann habe er "sein Geld verdient", meinte der Abgeordnete. "Ich habe mir die Mandatsausübung leichter vorgestellt, aber ich ziehe das schon durch. Man muss schon viel aushalten, wenn man das so betreibt wie ich das betreibe."
Landrat Oswald Marr (SPD) stellte als Prämisse heraus: "Was wir an Sanierungsmaßnahmen begonnen haben, müssen wir auch zu Ende bringen." Insgesamt gebe der Landkreis dafür rund 30 Millionen Euro aus. Marr nannte das Schulzentrum mit Fachklassentrakt, die Arbeiten am Kaspar-Zeuß-Gymnasium sowie am Kreiskulturraum. Gerade Letzterer sei der zentrale Bau für Kulturveranstaltungen im Kreis Kronach. Man brauche die Sanierung, um den Kulturraum noch besser nutzen zu können. Teilweise könne man auf andere Räumlichkeiten wie das Atrium der Realschule I oder die Leßbachtalhalle ausweichen, doch diese könnten den Kulturraum nicht ersetzen. Wo man die Technik des Kulturraums bräuchte wie bei Theaterveranstaltungen, habe man verzichten müssen. "Ich hoffe, dass wir das zeitlich hinkriegen", sprach der Landrat die Verzögerung bei den Arbeiten an.
Bedarfsverkehr für Ältere
Oswald Marr war zuversichtlich, dass man bei der Atemschutzübungsanlage für die Feuerwehren vorankommen werde.
Beim Öffentlichen Personennahverkehr - ob auf der Schiene oder mit dem Bus - strebe er weitere Verbesserungen an. Da seien Feinabstimmungen möglich. Beim Bedarfsverkehr vor allem für Ältere müsse man auf die Änderungen in der Daseinsvorsorge eingehen, denn "es gibt in den Orten nicht mehr so viele Ärzte, Ämter und Einkaufsmöglichkeiten wie früher". Dazu brauche man ein auf die Bevölkerung zugeschnittenes Konzept.
Auch das Innovationszentrum Kronach wolle er zusammen mit der Wirtschaft, die sich hier sehr gut einbringe, voranbringen. "Da erhoffen wir uns einen entsprechenden Studiengang und das würde den Hochschulstandort stärken."
"Wir optimieren das Straßennetz immer wieder", sprach Landrat Marr die Straßenbaumaßnahmen an. Wenn man mit dem Abschnitt Steinberg-Eibenberg fertig sei, wolle man sich dem Ausbau der Kreisstraße 3 zwischen der Fehnenschneidmühle und Gifting zuwenden. Da sei aber noch eine Abstimmung mit dem Forst nötig.